Laufenburg/Schweiz Die Zuhörer in der Kultschüür in Laufenburg Schweiz erlebten am Freitag einen Abend mit Texten über die Heiterkeit des Lebens, jedoch nicht ohne Melancholie. Zu Gast war der bekannte Schweizer Schauspieler und Autor Hanspeter Müller-Drossaart, der 2024 mit dem Innerschweizer Kulturpreis ausgezeichnet wurde. Mitgebracht hatte er sein neustes Buch „Hiäsigs“, mit Prosa-Erzählungen, Sinnsprüchen, kurzen und treffenden Gedichten und lyrischen Texten.

Hanspeter Müller-Drossaart, er ist gebürtiger Obwaldner und in Uri aufgewachsen, verfasste die Texte im neuen Buch sowohl in Obwaldner Mundart, im Urner Dialekt, aber auch auf Hochdeutsch. Zusammen ergaben sich daraus vielschichtige literarische Impressionen.

Die Geschichten im Lesebuch von Hanspeter Müller-Drossaart sind mitunter ironisch-heiter, aber auch besinnlich-ernsthaft. Sie beschreiben das alltägliche menschliche Nebeneinander. Kindheitserinnerungen und Lebensbetrachtungen fließen zudem mit ein. Die Texte erzählen unter anderem, vom Kummer der Mutter, vom Lehrerssohn, der vom Vater in der Schulstube verprügelt wird und sie erinnern an eine alte Frau, die auf dem Dorfplatz im Rollstuhl, sehr zu ihrer eigenen Freude, immer wieder ihr Sterben vortäuscht.

Der Begriff „hiäsigs“ bezeichnet die heimatliche und geografisch-landschaftliche Verortung von Menschen und ihren Lebensweisen. Zumindest für die Zuhörer aus anderen Verortungen waren einige Texte mit Herausforderungen für die Ohren und an das Verstehen verbunden, was dem Vergnügen des Zuhörens jedoch keinen Abbruch tat. Genau betrachtet, sind „Hiäsigs“ überall daheim, Hanspeter Müller-Drossaart schreibt dazu: „Vo hiä sy, hiäsig sy, isch hiänta hiimutrüürig und mä wett fort vo hiä dri üüse, aber mä säid det usse häigs ai wider nume Hiäsigi, halt vo dett.“

Musikalisch, fulminant und eindrucksvoll begleitet wurde Hanspeter Müller-Drossaart von Peter Gisler, der mit seinem Kontrabass Landschaften bildlich erklingen ließ und auf dem Schwyzerörgeli für volksmusikalische Zwischentöne sorgte.