Für einige Tierarten des Zoos Basel ist der Winter die bevorzugte Jahreszeit: „Viele unserer Bewohner sind bestens an die Kälte angepasst und zeigen aktuell ihr faszinierendes Verhaltensrepertoire“, erklärt Adrian Baumeyer, Kurator des Zolli.
Den Besuchern bietet sich während dieser Zeit die Gelegenheit, das Verhalten kältetoleranter Tierarten zu beobachten. Zusätzlich bietet der Zoo nach Angaben einer Pressemitteilung spezielle Führungen an, um mehr über die Winterstrategien der Tiere zu erfahren.
Pfoten wie Schneeschuhe
Schneeleoparden sind im Winter aktiver als in den übrigen Monaten. So könnten Besucher im Zolli das scheue Tier während der kalten Jahreszeit besonders gut beobachten. „Mit ihrem dichten, gut isolierenden Fell und ihren breiten Pfoten, die wie Schneeschuhe wirken, ist die Großkatze an das Leben in zentralasiatischen Gebirgszügen wie Altai, Pamir, Hindukusch und Himalaja angepasst“, informiert der Zolli.
Dort trotzen sie Temperaturen von bis zu minus 40 Grad Celsius. Der lange, buschige Schwanz diene ihnen nicht nur zur Stabilisierung beim Springen, sondern auch als Wärmequelle.
„Wenn sie sich zum Ruhen zusammenrollen, legen sie die Schwanzspitze über ihre Nase. Sie erwärmen dabei die eingeatmete Luft, was das Atmen in der Kälte erleichtert.“
Aufbau von Fettreserven
Im Winter halten Ursons, auch Nordamerikanische Baumstachler genannt, in der Natur Temperaturen von bis zu minus 39 Grad Celsius stand. Ihre Fähigkeit, solche extremen Kälteperioden zu überstehen, hänge von den Fettreserven ab, die sie während des Frühjahrs bis zum Spätsommer aufbauen.
„Auch im Zoo Basel wird der Futterplan der Ursons angepasst. Sie erhalten im Herbst ein zusätzliches Mastfutter bestehend aus Nüssen, Buchennüsschen, Eicheln und Kastanien“, ist der Medienmitteilung zu entnehmen.
Unterhemd für Rentiere
Das lange und zweischichtige Fell mit luftgefüllten Haaren bietet den Rentieren hervorragende Isolierung. „An den Flanken ist es fünf Zentimeter lang und kann an der Halsmähne bis zu 30 Zentimeter betragen.“ Darunter befindee sich ein „Unterhemd“ aus besonders dichten, kurzen Wollhaaren.
„Damit halten die Tiere sowohl in der Natur als auch im Zolli sehr tiefe Temperaturen aus. Ihre breiten Hufe sorgen für Stabilität auf Schnee und Eis.“ Außerdem seien sie die einzige Hirschart, bei denen auch Weibchen ein Geweih tragen.
Eine Anpassung, die ihnen helfe, unter Schnee nach Nahrung zu graben.