Im Schlager sind es die großen Themen, die Stars und Fans bewegen - seien es (geheime) Liebschaften oder emotionale Texte und Auftritte. Auch Entertainment liegt den Stars der Branche berufsbedingt im Blut. Auf der Bühne. In diversen TV-Formaten. Im Netz. Nur ein Thema ist eher Mangelware: Politik. Klar kann auch Schlager mal politisch sein, doch zum Hauptelement gehört dieses Thema nicht.
Genau diesen Umstand prangert nun Moderatorin und selbst Schlagersängerin Inka Bause an: Ähnlich wie Schlager-Kollegin Andrea Berg sieht sie sich in der Verantwortung, genauso wie die Schlagerstars selbst. Stichwort: Haltung. Was sich Inka Bause vom Schlager wünscht, was ihr selbst wichtig ist und warum soziale Netzwerke nicht nur genutzt werden sollten, „um seine eigenen Produkte, Lippenstift und Klamotten zu promoten“, lesen Sie in diesem Text.
Kann Inka Bause singen?
Die 56-Jährige beschäftigt sich professionell mit Musik, seitdem sie mit 17 Jahren ein Gesangsstudium in Berlin aufnahm. Sie veröffentlichte mehrere Alben und unzählige Songs. So ist es ihrer Homepage zu entnehmen. Dort wirbt sie für ihr aktuelles Album, das dem Titel nach „Gute Laune“ versprühen soll.
Ernst dagegen sind die Töne, die Bause zuletzt vor der Bundestagswahl anschlug. Angaben der Deutschen Presse-Agentur (dpa) zufolge hatte sie am Vorabend der Wahl in einem Video zum Wahlgang aufgerufen und vor der AfD gewarnt. Dafür hätte sie von ihren Followern viel Ablehnung erfahren. Jetzt legte sie nach und richtet ihren Blick auf ihre Schlagerkollegen. Der dpa sagte sie: „Ich erwarte von großen Stars in unserer Branche mehr Position.“
Übrigens: Dass der Schlager keine heile Welt ist, findet Roland Kaiser. Seine Kritik am aktuellen Schlager hat ebenfalls mit dem Zeitgeist zu tun. Auch Guildo Horn merkte eine gewisse Oberflächlichkeit im Genre an.
Was fordert Inka Bause von den Schlagerstars?
Schlager und Politik - das kann durchaus passen. Bestes Beispiel: CDU-Politiker Jens Spahn ist Fan von Sozialdemokrat und Schlagerlegende Roland Kaiser.
Dem Vorwurf etwa, dass sich Promis nicht in die Politik einmischen sollten, entgegnete Bause: „Ich hab’ meine Meinung - andere können auch ihre Meinung haben.“ Ihr sei es demnach ein Anliegen, den Kontakt zu Menschen zu suchen, ihnen Mut auszusprechen: „Für mich ist es wichtig, mit den Leuten zu reden. Und vielleicht den einen oder anderen Blau-Wähler zu überzeugen.“ Auf ihr Statement im Internet angesprochen, sagte sie der dpa: „Man sollte die sozialen Netzwerke nicht nur nutzen, um seine eigenen Produkte, Lippenstift und Klamotten zu promoten.“
Ihr Instagram-Account mit einst rund 82.000 Anhängern ist mit Stand Anfang April offline.
Übrigens: Dass Inka Bause kein Blatt vor den Mund nimmt, bewies sie unter anderem auch beim „Schlagerboom“, als es pikant wurde.