Liebe Kate,
was für ein Jahr haben Sie hinter sich! Niemand, der nicht selbst an Krebs erkrankt war oder ist, kann nachfühlen, was Sie durchgemacht haben. Ich habe mich sehr gefreut, Sie mit Ihrem Mann und Ihren drei Kindern auf dem Weg zum traditionellen Weihnachtssingen in die Westminster Abbey zu sehen. Überhaupt treten Sie in letzter Zeit wieder häufiger öffentlich auf. Sie wirken immer noch sehr zerbrechlich, doch Sie strahlen wieder!
Sie hatten es besonders schwer
Es gibt wohl kaum jemanden, der nicht in der Familie, im Freundes- oder Bekanntenkreis jemanden erlebt oder erlebt hat, der an Krebs erkrankt ist und die schweren Folgen einer Chemotherapie durchmachen muss. Doch Sie hatten es besonders schwer, weil Sie und Ihre Familie so sehr im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stehen. Jeder Ihrer Auftritte wird von Kameras begleitet, die nah an Sie heranfahren, um jede noch so kleine Regung zu erfassen.

Reporter und Kamerateams belagerten im Januar die Klinik, als Sie am Bauch operiert wurden. Danach zogen Sie sich auf Schloss Windsor zurück, wie Sie später erzählten. Es hieß zunächst ohne Angabe von Gründen, dass Sie bis Ostern Zeit zur Erholung brauchen.
Kurz darauf, im Februar, machte Ihr Schwiegervater, König Charles III., seine Krebserkrankung öffentlich. Wochenlang war nichts von Ihnen zu hören. Die Gerüchteküche in Großbritannien und den sozialen Medien brodelte, spätestens, als herauskam, dass das Bild von Ihnen und Ihren Kindern, das Sie zuvor veröffentlicht hatten, bearbeitet war.
Gezeichnet von der Krankheit
Ich habe Sie bewundert, wie gefasst Sie im März in Ihrem Video auftraten, von Ihrer Krankheit erzählten und Ihr Schweigen erklärten. Sie waren deutlich gezeichnet von der schweren Zeit nach der Operation. „Es war ein Riesenschock für William und mich“, sagten Sie. „Wir haben uns Zeit genommen, unseren Kindern George, Charlotte und Louis alles zu erklären.“
Sie sind so jung!
Wer rechnet mit 42 Jahren damit, an Krebs zu erkranken? Die Diagnose erwischt jeden kalt, mancher ahnt zuvor etwas, doch am Ende hofft jeder, dass es ihn nicht trifft. Sie mussten diese Nachricht, wie Sie sagten, erst privat verarbeiten und bewältigen. Mit einem Schlag stand der Tod in Ihrem Leben. Zum ersten Mal haben Sie sich so eingehend geäußert – Sie, die sonst eher zurückhaltend sind.
Als Sie die Chemotherapie im Herbst beendeten, erschien ein zweites ungewohnt emotionales Video, das Sie in idyllischen, sehr privaten Szenen mit Ihrer Familie zeigt. Sie seien krebsfrei, sagten Sie. Es ist schön, Sie nun wieder öfter so unbeschwert zu sehen.
Sympathische Offenheit
Mit Ihnen hat das Königshaus zu einer neuen, sympathischen und sehr menschlichen Offenheit gefunden. Sie sprechen anderen Frauen – und auch Männern – nicht nur Mut zu, sondern machen ihnen auch Hoffnung, dass die dunkle Zeit irgendwann endet. Ich wünsche Ihnen alles Gute!