Hunderttausende Menschen sind zum Münchner Christopher Street Day auf die Straße gegangen. Die Polizei zählte rund 20.000 Teilnehmer beim Demonstrationszug und 230.000 Zuschauer an der Strecke, wie sie mitteilte. Der Veranstalter ging zudem von rund 50.000 weiteren Teilnehmern bei den zum CSD gehörenden Straßenfesten aus.

„Es war viel Liebe in der Luft“, beschrieb ein Sprecher des Veranstalters die Stimmung auf der bunten Parade, an der gut 200 Gruppen teilnahmen. Die Atmosphäre sei „toll“, die Leute „nett zueinander“. Auch die Polizei sprach von einer positiven und friedlichen Stimmung ohne negative Vorfälle.

„Wir sind sehr zufrieden“, kommentierte der Veranstalter-Sprecher die Zahl der Teilnehmer und Besucher, die etwas niedriger ausgefallen war als vor einem Jahr. Es seien schwierige Zeiten und vielleicht seien deswegen einzelne Menschen zu Hause geblieben.

Fahnen in München

Die Demonstrationen anlässlich des Christopher Street Days sehen sich deutschlandweit zunehmend queerfeindlichen Attacken und Bedrohungen ausgesetzt. Eine Veranstaltung in Regensburg wurde daher umgeplant. Sie verlief laut Polizei unproblematisch, hatte allerdings nur rund 400 Teilnehmer.

In München hielten die Veranstalter eine Anpassung der Veranstaltung im Vorfeld angesichts von Sicherheitsmaßnahmen „auf sehr hohem Niveau“ nicht für nötig.

Regenbogenflaggen wehen am bayerischen Landtag

Anders als in Berlin, wo Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) sich gegen eine Regenbogenbeflaggung am Bundestag zum dort anstehenden CSD entschieden hat, sollten am bayerischen Landtag entsprechende Fahnen wehen. Auch Ministerpräsident Markus Söder (CSU) meldete sich auf dem Kurznachrichtendienst X mit einem entsprechenden Bild zu Wort und betonte: „Zum Christopher Street Day in München wehen auch dieses Jahr wieder Regenbogenflaggen bei uns.“

Neben München und Regensburg gab es am Samstag auch in Würzburg eine CSD-Parade, die laut Polizei ebenfalls ohne Probleme verlief. Mit rund 2.600 Teilnehmern fiel sie allerdings sehr viel kleiner aus als in München, wo der größte CSD Bayerns stattfand. (dpa)