Stefanie Eller

Ein Museum ist ein Ort, an dem Geschichte weiterlebt. Dabei reicht der Blick oft viele Jahrtausende zurück, wie im Pfahlbaumuseum Unteruhldingen, wo einige der ältesten archäologischen Funde aus dem Bodenseeraum ausgestellt sind. Aber auch Museen selbst können ganz schön alt werden. Welches Museum aber nun das älteste der Welt ist, lässt sich nicht eindeutig sagen. Denn das hängt davon ab, wie man den Begriff „Museum“ definiert und worauf man den Fokus legt. Das sind einige der Einrichtungen, die zu den ältesten der Welt zählen.

Royal Armouries Museum hält den Titel des ältesten Museums der Welt

Das Museum, das den offiziellen Titel des ältesten Museums der Welt trägt, befindet sich im Vereinigten Königreich: das Royal Armouries Museum im Tower of London. Denn laut Guinness World Records wurde es im Jahr 1660 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Schon zuvor waren Besuche möglich, allerdings nur mit vorheriger Anmeldung. Wegen dieser frühen Öffnung betitelt Guinness World Records das Museum heute als das älteste der Welt.Laut Museumsseite ist die Sammlung heute auf drei Orte verteilt: den White Tower im Tower of London, Fort Nelson bei Portsmouth und das Royal Armouries Museum in Leeds. Dort wird der Großteil der historischen Waffen und Rüstungen ausgestellt.

Die Kapitolinischen Museen: Ein weiterer Anwärter auf den Titel des ältesten Museums der Welt

Ein anderes Museum, das in der Diskussion um das älteste der Welt immer wieder genannt wird, sind die Kapitolinischen Museen in Rom. So nennt die Webseite Google Arts & Culture sie beispielsweise auf Platz eins der ältesten Museen der Welt und verweist dabei auf das Jahr 1471. Damals schenkte Papst Sixtus IV. der Stadt Rom mehrere antike Bronzestatuen.

Laut Angaben der offiziellen Museumsseite bildete diese Schenkung den Ursprung der Museen, deren Exponate bis heute eng mit der Stadtgeschichte verbunden sind. Für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden die Ausstellungen allerdings erst im Jahr 1734. Trotz dieser späteren Öffnung wird das Museum aufgrund seiner frühen Entstehung häufig als das erste seiner Art eingeordnet.

Schloss Ambras: Das erste Museum der Welt

Ein weiteres Museum, das im Kontext der ältesten Museen interessant ist, befindet sich in Europa. Denn das Schloss Ambras im österreichischen Innsbruck bezeichnet sich auf seiner offiziellen Website selbst als das erste Museum der Welt. Dieser Anspruch bezieht sich auf Erzherzog Ferdinand II., der nach seinem Einzug im Jahr 1564 das Unterschloss ausbauen ließ, um dort seine umfangreiche Sammlung unterzubringen.

Diese umfasste laut Museumsseite unter anderem Rüstungen, Waffen, Kunstgegenstände und Bücher. Der Bau wurde schon zu Ferdinands Zeit als „Musaeum“ bezeichnet und diente der systematischen Präsentation. Zwar handelte es sich nicht um ein öffentliches Museum im heutigen Sinn, doch bereits früh zog die Anlage interessierte Besucher an. Im Jahr 1881 wurde Schloss Ambras schließlich offiziell als Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Das ist das erste Universitätsmuseum der Welt

Unter den ältesten Museen der Welt nimmt das Ashmolean Museum in Oxford eine besondere Stellung ein. Denn laut Angaben der Universität Oxford wurde es 1683 eröffnet und gilt daher als das älteste Universitätsmuseum weltweit. Die Grundlage dafür bildete eine Schenkung des Sammlers Elias Ashmole, der seine Sammlung der Universität überließ.Mit der Gründung des Ashmolean wurde die Sammlung erstmals öffentlich zugänglich gemacht, eine Entscheidung, die laut der Universität Oxford im 17. Jahrhundert noch als kontrovers galt. Neben den Ausstellungsräumen beherbergte das Museum von Anfang an auch Lehr- und Forschungseinrichtungen. Damit war es nicht nur eine Schaufläche für Kunst und Wissenschaft, sondern zugleich ein Ort universitärer Bildung.

Kunstmuseum Basel: Das älteste öffentliche Kunstmuseum der Welt

Auch das Kunstmuseum Basel spielt eine besondere Rolle in der Geschichte der Museen. Denn es gilt als das älteste öffentliche Kunstmuseum der Welt. Laut Angaben von Switzerland Tourism war seine Sammlung die erste ihrer Art, die der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Der Ursprung geht auf das Jahr 1661 zurück, als die Stadt Basel gemeinsam mit der Universität das sogenannte Amerbach-Kabinett ankaufte. Dabei handelte es sich um eine Privatsammlung mit Werken von Hans Holbein dem Jüngeren und anderen Künstlern der Renaissance.

Wie die Museumsseite berichtet, wurde die Sammlung 1671 im Haus „zur Mücke“ erstmals ausgestellt und als Besonderheit der Stadt bekannt. In den folgenden Jahrhunderten wurde sie stetig erweitert, unter anderem durch das Museum Faesch, Schenkungen und Stiftungsbeiträge. Heute umfasst die Öffentliche Kunstsammlung Basel über 300.000 Werke und zählt zu den renommiertesten Sammlungen weltweit.

Übrigens: Mehr über Rekorde erfahren Sie in unseren Artikeln zu dem größten Containerschiff der Welt, den ältesten Universitäten Europas und den größten Panzern der Geschichte.