Seit Ende Juni steht auf der städtischen Webseite der neue Chatbot DonauQuelli zur Verfügung. Ob Fragen zu Öffnungszeiten, Ansprechpartnern oder städtischen Dienstleistungen: Der virtuelle Assistent soll den Nutzern alle Fragen rund um die Quellstadt beantworten.
Doch wie gut ist das Tool wirklich und kann es auch eher heikle Themen – wie Fragen zur Sperrung von Teilen der Innenstadt – beantworten? Wir haben es getestet.
Öffnungszeiten kennt der Bot – Busfahrpläne nicht
Einfache Informationen findet der Bot schnell und unkompliziert: Die Öffnungszeiten von Einzelhändlern spuckt der DonauQuelli genauso schnell aus wie die Telefonnummer des Standesamts. Schwieriger wird es schon bei der Frage nach der nächsten Apotheke in der Nähe: Dazu verweist das Tool auf die Webseite der Apotheken-Notdienste.

Auch Routenbeschreibungen kann der DonauQuelli nicht geben: Ironischerweise erklärt er, man solle doch bitte Google Maps oder einen anderen Dienst nutzen. Busfahrpläne sind ebenfalls nicht implementiert. Der Bot verweist auf die Website des Verkehrsverbunds Move.
Den Abfallkalender muss man noch immer selbst aufrufen
Nachfragen wie etwa zu den Abholterminen des Abfalls in den Stadtteilen kann das KI-Werkzeug ebenfalls nicht beantworten.
Die Reaktion zur Frage, wann in Pfohren das nächste Mal der Biomüll fällig ist: „Im bereitgestellten Kontext konnte ich keine spezifischen Informationen zur nächsten Biomüllabholung in Pfohren finden. Sie können jedoch den Abfallkalender für Ihre Wohnadresse auf der Webseite des Landratsamtes Schwarzwald-Baar-Kreis unter www.lrasbk.de/abfallkalender einsehen oder die App ‚Abfall SBK‘ herunterladen, um die genauen Termine zu erfahren.“
Gefühle kennt die KI nicht – dafür die wahre Donauquelle
Meinungen oder Gefühle kennt der DonauQuelli ohnehin nicht. Eine Meinung zum SÜDKURIER hat er ebenso wenig wie zu Persönlichkeiten etwa aus der Politik. Zwar findet er seinen eigenen Namen offenbar „passend und einzigartig“. Doch zu wissen scheint er ihn selbst nicht, wie der Test beweist. Erst nach mehrmaligem Nachhaken fällt dem DonauQuelli wieder ein, dass er tatsächlich so heißt.

Immerhin schlägt sich die Künstliche Intelligenz in einer heißen Debatte entschieden auf eine Seite: Die wahre Quelle der Donau liegt in Donaueschingen und nicht in Furtwangen! Auch auf Nachfrage bleibt der Chatbot eisern: „Nein, die Donauquelle liegt nicht in Furtwangen. Sie befindet sich in Donaueschingen im Schlosspark zwischen der Stadtkirche Sankt Johann und dem Fürstlich Fürstenbergischen Schloss.“
Verständnis für die Autofahrer – aber auch für die Bauarbeiten
Auch zur Innenstadtsperrung und zur Sperrung der B27-Auffahrt hat die Künstliche Intelligenz eine klare Meinung: Die Sperrung der Karlstraße im Rahmen des Donauquellsommers habe zum Ziel, „die Aufenthaltsqualität zu verbessern und nachhaltige Mobilität zu fördern“.

Zwar könne der DonauQuelli verstehen, dass viele Menschen ob der Sperrung der B27-Auffahrt bei Donaueschingen Nord verärgert sind. Solche Sperrungen könnten erhebliche Auswirkungen auf den täglichen Verkehr haben und für Pendler und Anwohner zusätzliche Belastungen bedeuten. Dennoch: „Solche Bauarbeiten sind jedoch oft notwendig, um die Infrastruktur zu erhalten und zu verbessern.“
Der DonauQuelli bleibt zum Arbeitsantritt auf der Baar also ganz diplomatisch.