Donaueschingen-Wolterdingen Der Ort feiert in Häppchen: Bürgerinnen und Bürger begehen „1250 Jahre Wolterdingen“ in einzelnen Veranstaltungen, und das unter der Schirmherrschaft von Donaueschingens Oberbürgermeister Erik Pauly. Nach dem gelungenen Start ins Jubiläumsjahr mit Einstimmung in der Silvesternacht auf dem kleinen Dorfplatz, dem Salutschießen am Neujahrstag auf der Dammkrone des Hochwasserrückhaltebeckens und dem Festbankett folgt nun der nächste Höhepunkt.
Von Samstag bis Montag, 5. bis 7. Juli, findet das Dorf-Jubiläumsfest statt. Für Jung und Alt ist nicht nur musikalisch oder kulinarisch jede Menge geboten. Die Dorfgemeinschaft und die Wolterdinger Vereine arbeiten Hand in Hand, damit diese Großveranstaltung gelingt. Schon seit 1999 gehört der heute größte Donaueschinger Ortsteil dem Naturpark Südschwarzwald an. Doch erst jetzt findet erstmals ein Naturparkmarkt auf dieser Gemarkung statt. Am Sonntag warten 34 Anbieter von 11 bis 17 Uhr in der Kirchbühlstraße, gegenüber dem Friedhof, auf Interessierte.
Auch die Ausstellung „Gegenwart trifft Vergangenheit“, die am Samstag von 16 bis 22 Uhr sowie am Sonntag von 11 bis 18 Uhr in der Mehrzweckhalle zu sehen ist, gehört zum Programm. Mit dabei ist hier ein bekannte Wolterdinger Bürger, wenn es um die Historie geht: Bernhard Hessemann. Er bereicherte bei Dorffesten in der Vergangenheit viel beachtete Ausstellungen, und er hat die Entwicklung des Orts im Buch „Wolterdingen im Wandel der Zeit“ festgehalten. Aktuell lädt er auf einen Streifzug durch die Haus-, Hof- und Familiengeschichte ein. Er besitzt Dokumentationen ab etwa 1793. Die Kopie des vom Wolterdinger Altbürgermeister und Ehrenbürger Emil Hauger verfassten Hausbuches liegt genau so vor wie eine Kopie der Kirchengeschichte und alte Lehenbriefe. Hessemann will auf den Ort Zindelstein mit dem damaligen Großuhrenmacher eingehen, die Bregtalbahn von Aufbau bis Niedergang kommt zur Rede wie auch die Mühlen und die ehemalige Glasfabrik. Des Weiteren zeigt der eingetragene Hobby-Genealoge den langen Stammbaum der Familie Strobel.
Andreas Kromer wird auf die Geschichte der Familie seiner Ehefrau Alma, geborene Welte, und deren zwei Brüder eingehen. Ihr Großvater, Xaver Welte, betrieb bis 1962 eine Küferei und Mosterei. Im vergangenen Jahr feierten die Familien das 200-jährige Bestehen des Anwesens an der Hauptstraße. Beim Stöbern seien dann alte Küferwerkzeuge und mehr historische Dinge aufgetaucht. „Peter Welte kam die Idee, diesen Fundus am Jubiläum auszustellen“, sagt Kromer. „Zentrum der Zeit, die Ortsmitte im Spiegel der Geschichte“, so nennt Eric Köhler seinen Beitrag zur Ausstellung. Er hat drei Modelle gebastelt, welche veranschaulichen, wie sich die Ortsmitte von 1887 bis heute verändert hat. Er wird auch noch einen Bildschirm mit Touchscreen aufbauen. So können Besucher an einem virtuellen Rundgang teilnehmen.
Corona und eine Handwerkskunst-Fernsehsendung brachten Kuno Durler auf diese Idee: Er bastelt aus Naturmaterialien Weihnachtskrippen im alpenländischen, orientalischen und heimatlichen Stil. Doch nicht nur dies, sondern auch Laternenkrippen fertigt er an. Wie dies funktioniert, wird er auf der Ausstellung zeigen.
Gisela Zwick-Seemann, die Witwe des vor 17 Jahren verstorbenen Hobbymalers Paul Seemann, stellt noch einige Bilder ihres Ehemannes für die Ausstellung zur Verfügung. Seine Werke fanden bei Hobbykünstler-Ausstellungen viel Beachtung. Und Andreas Scheu wird auf dem Platz neben dem Naturparkmarkt land- und forstwirtschaftliche Maschinen ausstellen und will, sofern das Wetter passt, Getreideverarbeitung und Holzbearbeitung vorführen. Ursula Bank-Kramer tritt am Sonntag, 16 Uhr, auf Bühne II auf. Sie singt dort zusammen mit 14 Kindern in Tracht und stellt diese vor.