Schönwald Schönwald erhöht die Elternbeiträge für das Kinder- und Familienzentrum St. Antonius. Dort gibt es kurzfristig Engpässe bei den Plätzen, denen man aber mit Interimslösungen begegnen will. In einer Umfrage melden 20 Prozent der Eltern Bedarf an Ganztagsbetreuung an.
Kindergartenleiterin Gabi Hirt, eigentlich bereits im Ruhestand, besuchte den Gemeinderat, um über die Kindergartenbeiträge für das kommende Kindergartenjahr zu sprechen. Auch der kommissarische Leiter Lars Haas war erneut mit von der Partie. Hirt informierte über das Thema Kifaz, denn das ist der neue Name von St. Antonius: Der frühere Kindergarten ist jetzt „Kinder- und Familien-Zentrum“, mit entsprechenden Vorteilen. Zusätzlich gibt es Förderungen – mehr als 20.000 Euro, verteilt auf vier Jahre. Daneben stellte Hirt wieder eine Bedarfsumfrage vor, die in den vergangenen Jahren häufig zu Kindergartenerweiterungen führte. Dies soll mit einer Interimslösung umgangen werden, da sich laut vorliegenden Zahlen die Lage bereits ab dem Folgejahr entspannen soll. „Wir haben inzwischen ein umfangreiches Instrumentarium, das es ermöglicht, einer Erweiterung entgegenzuwirken, wenn sich die hohe Kinderzahl aller Voraussicht nach nur kurzfristig hält, was hier voraussichtlich der Fall sein wird“, klärte sie auf.
95 Plätzen stehen kurzzeitig ein Bedarf von 116 Kindern entgegen. Dies wolle man mit einer altersgemischten Kleingruppe im Sportraum sowie der Möglichkeit, kurzzeitig Überkapazitäten zu nutzen, in den Griff bekommen. Allerdings müsse man damit eine Zusatzkraft einstellen – dem stimmte das Gremium zu.
Erneut erhöht werden die Elternbeiträge. Der Gemeindetag gibt Empfehlungen dazu ab. Wie bereits in anderen Kommunen stellte man die Erhöhung vor – 7,3 Prozent, nachdem es im Vorjahr bereits 7,5 Prozent waren. Bei unter Dreijährigen ab einem Jahr wird der Beitrag erneut um 8,5 Prozent steigen. „Wir liegen hier noch immer deutlich unter dem normalen Beitragsniveau. Wenn wir hier nur die Empfehlung berücksichtigen, klafft die Schere zwischen dem allgemeinen und unserem Beitrag stetig weiter auseinander“, begründete Bürgermeister Wörpel.
Für die Bedarfsumfrage verschickte der Kindergarten 150 Fragebögen. Mit 117 Antworten (78 Prozent) war die Zahl erfreulich hoch. Der Kindergarten ist an 32 Tagen im Jahr geschlossen, was die deutliche Mehrzahl mit 74 Prozent als mit dem Job vereinbar sieht, für gut neun Prozent seien es zu viele Schließtage. Was die täglichen Öffnungszeiten anbetrifft, gehen die Wünsche auseinander. Künftig ist die Kita von 7.15 bis 14 Uhr geöffnet. Manche wünschen sich früheres Öffnen, was aber personell nicht darstellbar sei, obwohl alle Stellen wieder besetzt seien, denn ab September werde es „sehr eng“. Rund 20 Prozent der Eltern hätten Bedarf an Ganztagsbetreuung von einem bis fünf Tagen je Woche angegeben.
Sebastian Duffner (SPD) merkte an, dass er kein Anhänger der Erhöhung sei, er werde daher nicht zustimmen. Werner Breig (BLS) sagte, er finde eine Erhöhung zwar nie gut, doch führe angesichts der gewaltigen Kostenunterdeckung kein Weg daran vorbei. „Sind die Erhöhungen immer so extrem?“, wollte Felix Schilli (BLS) wissen. Die hohe Inflation und stark gestiegene Tarifgehälter seien da maßgeblich beteiligt, erklärte Wörpel. Er zeigte auch auf, dass die Aufsichtsbehörde bei Zuschussanträgen auch auf mangelnde Nutzung der Einnahmemöglichkeiten durch die Kommunen hinweise. Markus Fehrenbach und Hans-Peter Schwer (beide BLS) sahen das ähnlich.
Der Gemeinderat beschloss dann die neue Gebührenordnung mit einer Gegenstimme.