Schönwald Erstmals nicht allein im Stubewägeli: Fidelius Waldvogel alias Martin Wangler hatte die Waldvögel Servaz (Chris Thoma, Schlagwerk) und Bonifaz (Thomas Klauer, Kontrabass und Gitarre) bei seinem Auftritt im Freibad Schönwald dabei. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Christian Wörpel und Isabel Kling, Ministerialdirektorin im Landwirtschaftsministerium – das die Tour unterstützt, da Wangler Botschafter für die Regionalkampagne „Natürlich von Daheim“ ist – legte das Trio auch schon los. Die Besucher erlebten einen höchst vergnüglichen Auftritt, bei dem es durchaus auch nachdenkliche und kritische Zwischentöne gab.

Der Künstler aus Bernau ist das, was man durchaus liebevoll als Rampensau bezeichnen kann, dabei witzig, aber auch hintersinnig und manchmal sogar ernst. Seine Mitstreiter, ebenfalls hervorragende Musiker und Komödianten, waren dabei keineswegs nur Staffage. Schon bald erklärte Fidelius den anwesenden „Hochdütschen“, dass für sie der weitere Abend leider sinnlos sei, denn: „Ich schwätz‘ so, wie mir de Schnabel g‘wachse isch.“ Allerdings muss zu seiner Ehrenrettung gesagt sein: Er übersetzte gelegentlich, wenn es denn zu schwer wurde.

Die oftmals auch dreistimmig vorgetragenen Lieder und Balladen hatten meist einen gewissen Hintersinn. Beispielsweise beim Egon-Titel „Stell‘ dir vor, du wärsch e Sau“ wurden durch Umtextung das Tierwohl thematisiert und übermäßiger Fleischkonsum angeprangert.

Die Waldvögel erzählten vom „Burekrieg 1525“ und von der badischen Revolution. Sie landeten bei unserer freiheitlichen Demokratie, die auf Respekt, Toleranz und Empathie fuße und die derzeit heftig „von der blauen Seite“ angegriffen werde. Fidelius erzählte den Leuten auch, was er alles machen würde, wenn er Erzbischof wär – sehr frei nach Rio Reiser.

Die begeisterten Zuhörer konnten gar nicht genug von Fidelius und seinen Waldvögeln bekommen und ließen sie erst nach mehreren Zugaben von der Bühne „uff‘m Stubewägeli“.