„Aber scheiß drauf, Wacken ist nur einmal im Jahr“, singen die Metalfans. Der Platz vor ihrer Bühne auf dem Heavy-Metal-Festival ist schon ordentlich matschig. Viele Besucherinnen und Besucher tragen Gummistiefel, Regenjacke oder -poncho. Der Stimmung tut das zum Start des Wacken Open Air (W:O:A) ganz offensichtlich keinen Abbruch.
„Wackeeeen“, schallt es bereits seit Tagen immer wieder über die Wiesen. Bis einschließlich Samstag steht das kleine Dorf Wacken in Schleswig-Holstein wieder im Mittelpunkt des Heavy Metal – mit offiziell 85.000 Fans. Schlammschlachten scheinen auf dem Holy Ground unausweichlich.
WETTER: Der Deutsche Wetterdienst macht wenig Hoffnung. „Ein Sommerhoch zeichnet sich derzeit nicht ab“, sagt ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes. „Da wird einiges an Regen runterkommen.“ Auch Gewitter mit teils starken Niederschlägen seien möglich. Bis Samstag werde es bei Schauerwetter bleiben.
KLEIDUNG: Gummistiefel sind angesichts des matschigen Bodens in Teilen des Geländes das Mittel der Wahl. Viele Fans haben sich noch an den Merchandising-Ständen versorgt, die schwarze Regenjacken (30 Euro) und Regenponchos (12 Euro) anbieten.

KURZENTSCHLOSSEN: Die Tickets sind zwar seit Ende September ausverkauft. Über die offizielle Ticketbörse lassen sich aber geprüfte Karten noch kaufen. Die Karten kosten 333 Euro. Pro Fahrzeug sind 33 Euro extra fällig, für größere Gefährte wie Wohnmobile ab 3,5 Tonnen 66 Euro.
MUSIK: Den inoffiziellen Startschuss haben die Wacken Firefighters bereits gegeben. Am Nachmittag sollte das Festival mit der Eröffnung des Holy Grounds, wie Fans das Infield vor den beiden Hauptbühnen Faster und Harder nennen, richtig Fahrt aufnehmen. Headliner sind die US-Rocker Guns N‘ Roses, für die Männer um Axl Rose ist ihr erster Wacken-Besuch zugleich der Abschluss ihrer Europa- und Nahost-Tour. Erwartet werden auch die französische Band Gojira, die US-Rocker Papa Roach, Machine Head, Saltatio Mortis, Apocalyptica und Michael Schenker.
EXTERNE GÄSTE: Nicht nur Metalhelden kommen regelmäßig in den Norden. Komiker Otto war schon hier, Schlagersänger Heino stand mit Rammstein auf der Bühne. 2024 hatte Peter Maffay einen Gastauftritt. Nun holt Joja Wendt einen Metalflügel raus.
ESSEN und TRINKEN: Gibt es in vielen Variationen, für Fleischesser und auch für Vegetarier. Für 5,50 Euro bekommen Fans eine Portion Pommes mit Ketchup oder Mayo, 11,50 Euro kostet eine Pizza Margherita (30 Zentimeter) und ganz wichtig: Das Bier kostet 5,80 Euro (0,4 Liter). Gründer und Veranstalter Thomas Jensen beantwortet die Frage, wie viel Bier getrunken werde, mit „wie immer viel“.

MÜLL und NATURSCHUTZ: Fans bekommen bei der Bändchenausgabe einen schwarzen Müllsack für Restmüll sowie einen gelben Müllsack für Kunststoffe. Außerdem wird dazu angehalten, Papier/Pappe ebenfalls separat zu sortieren. Abfall kann an Müllstationen entsprechend getrennt entsorgt werden. Neu sind sogenannte Ballot Bins, Müllbehälter für Zigarettenkippen. Fans stimmen dabei per Kippe über gezielte Fragen ab. Seit 2019 existiert zudem die Nachhaltigkeitsinitiative #GreenWacken. Sie will die Szene aktiv in Müllvermeidungsstrategien einbeziehen.
SICHERHEIT: Die Polizei ist zwar mit einigen Hundert Bauwagen rund um das Festival im Einsatz. Das sei im Vergleich zu anderen Veranstaltungen dieser Größenordnung eher ein geringer Einsatz von Kräften, sagt ein Polizeisprecher.
Im vergangenen Jahr hatte der Rettungsdienst kurz vor Festivalende von 3.500 Einsätzen berichtet – vom Insektenstich bis zum Transport ins Krankenhaus. Knapp 200 Besucherinnen und Besucher waren demnach in ein Krankenhaus gebracht worden. (dpa)