Grafenhausen Laut sind in dieser Woche Kettensägen in Grafenhausen zu hören. Der Lärm stammt von Künstlern, die sich an der von der Gemeinde veranstalteten Holzbildhauerwoche beteiligen und Figuren für den Erlebnisrundweg Schlühüwana schaffen. Besucher können den Künstlern zwischen Brauerei und Tourist-Information in Rothaus über die Schulter schauen. Bürgermeister Christian Behringer, Bauhofleiter Michael Lüber und der künstlerische Leiter Simon Stiegeler erläuterten den Ablauf und gaben den Startschuss. Am Freitag, 1. August, werden die fertigen Werke ab 18 Uhr präsentiert.
Julia Kunkler, die mit ihrer Mäuse-Skulptur „Gaumensch-Maus“ teilnehmen wollte, musste krankheitsbedingt absagen. „Wir bedauern die Nachricht, Gesundheit geht aber vor“, so Behringer, der der Künstlerin gute Besserung wünschte. Der für sie reservierte Baumstamm soll auf dem Bauhofgelände deponiert werden. Die Gemeinde hat jedem Künstler einen Holzstamm mit einem Durchmesser von 50 bis 70 Zentimetern und einer Länge von rund 2,5 Metern zur Verfügung gestellt. Die Mitarbeiter des Bauhofs haben an jedem Arbeitsplatz einen offenen Marktstand, der mit einer Plane abgedeckt werden kann, vorbereitet. Zwei Holzhütten stehen für Werkzeuge und Kühlschränke parat. Neben einem Obolus als Aufwandsentschädigung für die Teilnahme übernimmt die Gemeinde die Kosten für Verpflegung und Unterkunft. Als Ansprechpartnerinnen stehen Claudia Friedrich und Stefanie Malzacher von der Hochschwarzwald Tourismus GmbH zur Verfügung. Die fertigen Werke werden als Dauerleihgaben der Gemeinde übertragen.
Zum ersten Mal dabei ist der Holzbildhauergeselle Jan Praus, der seit einem Jahr auf der Walz ist. Seine Idee heißt „Der freundliche Vampir“. Elias Sackmann, dessen Skulptur einen Werwolf verkörpern soll, hat nach seiner Holzgestalter-Ausbildung und der ersten Teilnahme in Grafenhausen vor sechs Jahren Kenntnisse als Schnitzer gesammelt. Joschka Heger hat an der ersten Holzbildhauerwoche 2019 mit dem Werk „Schatzhauser alt (Waldgeist)“ teilgenommen. Beim zweiten Mal reichte er den Entwurf „Interaktiver Spazander-Käfer“ ein, der die Jury überzeugte. Die beiden einheimischen Teilnehmer Bernhard Heer und Franz Beck gestalten gemeinsam das „Bett-Zit-Männle“. Das ist eine Schwarzwälder Sagenfigur, die vergleichbar ist mit einer grimmigen Version des Sandmännchens, erklären sie.