Es ist eine Geschichte, die fast zu kurios ist, um wahr zu sein. Aber sie hat sich tatsächlich so zugetragen. Stellen Sie sich einmal vor, Sie wollen sich auf eine offene Stelle bewerben. Ihre Bewerbung haben Sie fertig geschrieben. Aber anstatt die Unterlagen an die Firma mit der offenen Stelle zu schicken, senden Sie sie einfach an eine andere Firma. So geschehen in Steißlingen. Und dort sogar noch eine ganze Spur kurioser.

Wie das Steißlinger Rathaus auf SÜDKURIER-Nachfrage bestätigt, hat eine Person dort ihre Bewerbung als neuer Bürgermeister per E-Mail eingereicht. Das passt, denn Steißlingen wählt noch in diesem Jahr einen neuen Rathauschef. Bisher ist dort Amtsinhaber Benjamin Mors der einzige Bewerber.

Steißlingen oder Volkertshausen? Hauptsache im Hegau

Doch jetzt kommt‘s: Der Bewerber hat sich im Rathaus vertan. Wie die Steißlinger Gemeindeverwaltung mitteilt, habe sich der Bewerber eigentlich in Volkertshausen bewerben wollen. Auch dort wird noch in diesem Jahr ein Nachfolger von Bürgermeister Marcus Röwer, der nach den Sommerferien als neuer Erster Beigeordneter nach Singen wechselt, gesucht. „Die Unterlagen wurden versehentlich in Steißlingen elektronisch eingereicht“, teilt das Steißlinger Rathaus mit.

Das weckt Erinnerungen an das gute alte Zitat von Ex-Nationalspieler Andreas Möller: Mailand oder Madrid? Hauptsache Italien. Oder lokaler gesagt: Volkertshausen oder Steißlingen? Hauptsache Hegau.

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Immerhin ist in Volkertshausen tatsächlich eine Bewerbung eingegangen. Das bestätigt Hauptamtsleiter Martin Gschlecht auf SÜDKURIER-Nachfrage. Der Bewerber habe seine Unterlagen am Mittwoch abgegeben. Allerdings wolle er seinen Namen noch nicht offiziell machen, so Gschlecht. Dies komme seiner Einschätzung nach vor, allerdings nicht zu häufig. Laut Gschlecht sei es die bisher einzige Bewerbung in Volkertshausen. „Es ist aber auch noch früh, die Frist läuft noch bis zum 22. September um 18 Uhr“, sagt er.

Es bleibt nur zu hoffen, dass sich auch dieser Bewerber nicht im Rathaus geirrt hat, denn um das Bürgermeister-Chaos perfekt zu machen: Auch in Aach wird noch in diesem Jahr gewählt.