Die Jesidin Nadia Murad (25) und der kongolesische Arzt Denis Mukwege (63) sind am Montag mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden. Die beiden nahmen im Rahmen einer gefühlsgeladenen Zeremonie im Osloer Rathaus ihre Medaille und ein Diplom entgegen. „Wir ehren heute zwei der stärksten Stimmen der Welt“, sagte die Vorsitzende des norwegischen Nobelkomitees, Berit Reiss-Andersen.
Der Gynäkologe Mukwege betreibt im Kongo ein Krankenhaus, in dem er Frauen hilft, die Opfer von systematischer sexueller Gewalt geworden sind. Die irakische Menschenrechtsaktivistin Murad wurde selbst gefangen gehalten und brutal missbraucht und kämpft nun gegen die Versklavung ihrer Glaubensschwestern durch die Terrormiliz Islamischer Staat.
So war der Tag in Oslo
SÜDKURIER-Korrespondentin Ulrike Bäuerlein hat Nadia Murad an ihrem besonderen Tag begleitet und berichtet von der Preisverleihung in Oslo:
Treffen im Grand Hotel Oslo vor der Preisverleihung mit Ministerpräsident Kretschmann (Dritter von rechts) und Friedensnobelpreisträgerin Nadia Murad (Zweite von rechts).
Gemeinsames Interview mit Ministerpräsident Kretschmann vor der Preisverleihung. In der Mitte Ulrike Bäuerlein, Redakteurin beim SÜDKURIER, und Katharina Thoms vom SWR.
Stolze Preisträgerin: Nadia Murad (rechts), Überlebende des IS-Terrors im mittleren Osten. Winfried Kretschmann holte die Jesidin 2015 im Rahmen eines Sonderprogramms nach Baden-Württemberg. Am Montag erhielt die UN-Sonderbotschafterin den Friedensnobelpreis in Oslo.
Im Minutentakt fahren um die Mittagszeit die schweren Limousinen mit den Ehrengästen vor. Der rote Teppich liegt, das Areal um das Rathaus ist weiträumig abgesperrt. Um 13 hat die Zeremonie mit der Ankunft der königlichen Familie begonnen.
Draußen vor dem Rathaus sammeln sich die Leute. Der heutige Montag ist der Höhepunkt der Feierlichkeiten und endet am Abend mit einem Fackellauf zum Rathaus zu Ehren der Preisträger.
Die Ankunft der Preisträger Nadia Murad und Denis Mukwege sowie der norwegischen Königsfamilie.
Unsere Redakteurin Ulrike Bäuerlein im Innern des Osloer Rathauses. Gleich bekommen Nadia Murad und Denis Mukwege im Rahmen einer gefühlsgeladenen Zeremonie ihre Medaille und ein Diplom.
Die Jesidin Nadia Murad (25) und der kongolesische Arzt Denis Mukwege (63) halten die Nobelpreismedaille in ihren Händen.
Sichtlich gerührt: Nadia Murad, Menschenrechtsaktivistin aus dem Irak, und Denis Mukwege, Arzt aus dem Kongo, erhalten den Friedensnobelpreis im Rathaus von Oslo für ihre Bemühungen gegen den Einsatz von sexueller Gewalt als Kriegsmittel.
Tolle Stimmung bei märchenhafter Lichtkulisse: Der Fackelzug zu Ehren der Friedensnobelpreisträger vor dem Grand Hotel in Oslo.
Höhepunkt eines emotionalen Tages: Die Bürger von Oslo ehren die Friedensnobelpreisträger mit einem Fackelzug vors Grand Hotel, wo am Abend das Galadinner stattfindet. Jubel brandet auf, als Nadia Murad und Denis Mukwege auf den Balkon der Nobel Suite treten. Und dann Gänsehaut pur: Die Menschen sibgen die Friedens-Hymne 'We shall overcome'.
Mit Material von dpa