Am Ende war der Druck nun doch zu groß. Wochenlang hat Olaf Scholz abgewartet, abgewogen, abgewiegelt, statt eine Entscheidung zu treffen. Jetzt ist die Zeit des Lavierens vorbei. Der Kanzler stellt seine Bedenken zurück, die Bundesrepublik schickt Kampfpanzer in die Ukraine – in enger Abstimmung mit den USA und anderen Verbündeten. Gut so.

Ein Kampfpanzer der Bundeswehr vom Typ Leopard 2A6 fährt während einer Gefechtsvorführung über den Übungsplatz.
Ein Kampfpanzer der Bundeswehr vom Typ Leopard 2A6 fährt während einer Gefechtsvorführung über den Übungsplatz. | Bild: Philipp Schulze/dpa (Archivbild)

Denn nichts war fataler als der Eindruck der vergangenen Tage, Deutschland schlage nach dem Debakel von Ramstein einen Sonderweg ein. Die Verbündeten machten Druck; Polen drohte, notfalls auch ohne grünes Licht aus Berlin voranzupreschen. Angesichts der wachsenden Risse in der Nato wurden die Folgen des deutschen Neins immer offensichtlicher. Erst recht angesichts der verzweifelten Lage in der Ukraine. Dem Land läuft die Zeit davon, Russland rüstet sich für eine neue Offensive – und der Kanzler in Berlin wägt weiterhin ab? Die deutsche Position ist schon lange unhaltbar. Sie zu räumen, war höchste Zeit.