Es ist erschütternd. Mitten in einer deutschen Landeshauptstadt proben Hunderte von Krawallbrüdern den Bürgerkrieg. Anders als in der ersten Schrecksekunde vermutet, haben die Ausschreitungen in der Stuttgarter Innenstadt keinen politischen Hintergrund. Linke, Rechte, Islamisten – die üblichen Erklärungsmuster helfen nicht weiter.

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Stattdessen spricht die Polizei von Partyvolk. Wie es scheint, handelt es sich um Täter, die durch die Corona-Krise heimatlos geworden sind und nun etwas Abwechslung suchen, indem sie ihre Aggressionen an der Polizei austoben.

Hier kann der Staat nur mit Macht dazwischengehen, damit sich Derartiges nicht wiederholt. Das beginnt bei der konsequenten Ermittlung und Bestrafung der Täter und endet bei der Ausleuchtung einer Szene, über die offenkundig zu wenig bekannt ist. Sicher ist nur, dass sie keinerlei Respekt vor Uniformen hat. Die Frage nach den Gründen gehört ganz oben auf die Tagesordnung – nicht nur in Stuttgart.