Das große Geld können die Reiter in Donaueschingen nicht mehr verdienen. Diese Zeiten sind vorbei. Dennoch bleibt das Reitturnier, die 62. Auflage des Internationalen S.D. Fürst Joachim zu Füstenberg-Gedächtnisturnier, ein beliebter Anlaufpunkt für die Reitsportinteressierten. Auch wenn vor allem im Springreiten die ganz großen Namen fehlen – das große Geld gibt es zum Beispiel bei der Global-Champions-Tour zu verdienen – haben bekannte Reiter zugesagt. Vor allem in der Dressur.
- Springreiten: Der Name Beerbaum taucht in der Starterliste gleich zweimal auf: Markus, Bruder von Ludger Beerbaum, und seine Ehefrau Meredith werden in Donaueschingen an den Start gehen. Meredith Michaels-Beerbaum ist gebürtige US-Amerikanerin, 1998 nahm die 48-Jährige die deutsche Staatsbürgerschaft an. Um den Sieg im Großen Preis am Sonntag (11.20 Uhr) werden wohl auch Titelverteidiger Hans-Dieter Dreher, Felix Hassmann, Jeroen Dubbeldam sowie die Schweizer Werner Muff oder Martin Fuchs kämpfen. Auch Niklas Krieg aus Villingen-Schwenningen haben die Experten auf dem Zettel. Wobei bei einem Turnier wie Donaueschingen immer darauf geachtet werden muss, mit welchen Pferden die Reiter anreisen. Der Schweizer Martin Fuchs zum Beispiel, seit zwei Jahren in der Weltelite, bringt nur zwei Nachwuchspferde mit in den Schlosspark. Andere Reiter nutzen Donaueschingen noch einmal als Generalprobe für die Weltreiterspiele, die vom 10. bis 23. September in Tryon in den USA stattfinden.
- Dressur: Für die Dressurwettbewerbe haben wieder sehr bekannte Teilnehmer zugesagt. Allen voran Isabell Werth, die diesmal ihr Top-Pferd Weihegold mit nach Donaueschingen bringen wird. Werth ist eine der weltweit besten Reiterinnen, zusammen mit Weihegold führt sie die Weltrangliste an. Sie nutzt Donaueschingen, um sich auf die Weltreiterspiele vorzubereiten. Gleiches gilt für Jessica von Bredow-Werndl, die sich hier ebenfalls für die USA empfehlen möchte. Für die Konkurrenz bedeutet das, dass das deutsche Team in Donaueschingen sehr stark sein wird. So sieht es auch die Schweizerin Anna-Mengia Aerne, die selbst einen Platz unter den besten fünf im Grand Prix Special am Sonntagmorgen anstrebt. Erstmals wird in Donaueschingen Lisa Müller in den schwierigsten Prüfungen dabei sein. Die Ehefrau von Münchens Fußballprofi Thomas Müller hat den Sprung nach oben geschafft. Sie ist schon seit vielen Jahren in Donaueschingen zu Gast, bislang aber nur in den kleineren Prüfungen. Müller wird zeitweise von Isabell Werth trainiert.
- Geländeritte: Nach dem tragischen Tod von Parcoursdesigner Gerd Haiber wurde mit Rüdiger Rau ein Ersatzmann für den Aufbau gefunden. Am Donnerstag werden nach der Premiere von vor einem Jahr erneut zwei Vielseitigkeitsprüfungen auf dem Hauptplatz stattfinden. „Es ist für mich nicht einfach, aber ich möchte die Vielseitigkeit in Gerds Sinne weiterführen. Wir haben ein tolles Starterfeld und dürfen uns auf spannende Ritte freuen“, sagt Rau. Vor allem von Vielseitigkeitsausnahmekönner Michael Jung aus Horb. Der Olympiasieger wird wohl allerdings mit jüngeren Pferden nach Donaueschingen kommen. Ingrid Klimke dagegen, seit vielen Jahren ein fester Bestandteil der Vielseitigkeit, wird den Parcous auf dem Hauptplatz wohl mit ihrem erfahrenen Pferd Parmenides in Angriff nehmen.
- Gespannfahren: In dieser Disziplin macht sich der Termin der Weltreiterspiele nur wenige Wochen später in den USA am stärksten bemerkbar. Weil etliche Athleten schon ihre Kutschen auf den Seeweg in die USA gebracht haben, fehlt ein Teil der Weltelite in Donaueschingen. Dennoch wird vor allem die Marathonfahrt am Samstag mit dem Wasserhindernis in der Brigach sicherlich wieder einer der Höhepunkte des Reitturniers.
Der Zeitplan
- Donnerstag
9.30 Uhr: Beginn auf dem Hauptplatz
10.00 Uhr: Beginn bei der Dressur
17.00 Uhr: Springprüfung Klasse S
18.30 Uhr: Geländeprüfung Klasse L für fünf- bis siebenjährige Pferde
20.00 Uhr: Geländeprüfung Klasse M
- Freitag
8.00 Uhr: Beginn auf dem Hauptplatz
8.30 Uhr: Beginn bei der Dressur
10.00/14.00 Uhr: Hindernisfahren
17.00 Uhr: Internationale Springprüfung Klasse S mit Stechen
19.45 Uhr: Mannschaftsspringen
Klasse A nach Art des Nationenpreises
- Samstag
8.30 Uhr: Beginn auf dem Hauptplatz
8.15 Uhr: Beginn bei der Dressur
10.00 Uhr: Gelände-/Marathonfahrt
15.30 Uhr: Grand Prix Dressur
18.30 Uhr: Dressurprüfung Klasse A Kür für Vereinsmannschaften
- Sonntag
8.00 Uhr: Beginn auf dem Hauptplatz
8.00 Uhr: Beginn bei der Dressur
10.00 Uhr: Beginn Hindernisfahren
10.00 Uhr: Grand Prix Special
11.20 Uhr: Großer Preis – S.D. Fürst Joachim zu Fürstenberg-Gedächtnispreis
- TV-Zeiten
Samstag, 17.30 Uhr: SWR
Sonntag, 13.00 Uhr: SWR