Fußball-DFB-Pokal, 1. Runde: FC 08 Villingen – 1. FC Heidenheim 0:4 (0:1). – Schon Stunden vor Anpfiff strömen die ersten Zuschauer in Richtung der MS Technologie-Arena – ob in Rot, für den FC Heidenheim, oder in Weiß für den FC 08 Villingen. 6800 Zuschauer haben an diesem Samstag den Weg in den Friedengrund gefunden. Alles angerichtet für ein Fußballfest und das „Spiel des Jahres“, wie es die Villinger selbst zuvor nannten. Das letzte Mal, dass die Nullachter zu Hause auf einen Bundesligisten trafen, war 2021 gegen den FC Schalke.

Villingen mutig und mit Risiko

Der deutliche Klassenunterschied macht sich zunächst aber nur auf den Rängen bemerkbar. Die fast 1500 angereisten Heidenheimer Fans sorgen von Beginn an für Bundesliga-Stimmung. Auf dem Platz ist der Unterschied aber kaum zu bemerken. Hinten reinstellen und lange Bälle schlagen ist für die Nullachter keine Option. Stattdessen immer wieder spielerische Ansätze über Torwart Andrea Hoxha, oft auch mit Risiko. Mehr als einmal schlagen die Villinger Fans die Hände über den Köpfen zusammen. So schon in der zweiten Minute, als Paul Wanner nach einem Fehlpass die Chance per Kopf bekommt, aber verfehlt.

Nach dem kleinen Aufreger spielen die Villinger aber weiter mit und kommen nach 14 Minuten selbst zum ersten Abschluss. Nach einer Kombination zwischen Marcel Sökler und Mokhtar Boulachab kommt Sökler zentral, 20 Meter vor dem Tor, zum Abschluss – der Ball landet aber hinter dem Tor im Gästeblock.

Heidenheim kontert gnadenlos

Nach 30 Minuten war es wieder Sökler, der für Gefahr sorgt. Im Dribbling setzt er sich an der Eckfahne durch, flankt und findet eigentlich Flavio Santoro, der im Strafraum fällt. Der Kontakt war allerdings zu leicht, sodass Schiedsrichterin Fabienne Michel zurecht nicht auf den Punkt zeigt. Stattdessen kontern die Heidenheimer und finden Maximilian Breunig frei im Villinger Strafraum, der die beste Heidenheimer Chance über das Tor schießt.

Kurz vor der Halbzeit ist Breunig dann wieder im Fokus. Doch erst haben die Villinger ihre beste Chance. Fabio Liserra köpft eine Freistoß-Flanke knapp am Tor vorbei. Nach der anschließenden Ecke geht es schnell. Der Bundesligist klärt. Dann zieht Leonardo Scienza einen Sprint an und findet in der Mitte Paul Wanner. Mit einem starken Reflex kann 08-Torwart Hoxha parieren. Anschließend wird es unübersichtlich. Enrico Krieger klärt erst auf der Linie und dazwischen ist Breunig, der den Ball mit Wucht ins Netz tritt. 1:0 für die Gäste, kurz vor der Halbzeit.

Gäste sorgen schnell für Entscheidung

Nach der Pause kommt es dann ganz dick für die Nullachter. Gerade einmal drei Minuten sind gespielt, da wird erneut Breunig bedient und schiebt den Ball aus spitzem Winkel an Hoxha vorbei. Jetzt haben die Heidenheimer Blut geleckt.

In der 52. erkämpft sich erst Villingens Fabio Liserra stark den Ball, verliert ihn aber postwendend. Nutznießer ist FC-Bayern-Leihgabe Paul Wanner, der plötzlich alleine vor dem Villinger Tor steht und eiskalt abschließt. Wie auch bei den ersten beiden Toren bleibt Hoxha machtlos.

Doch die dunklen zehn Minuten gehen weiter: 54. Minute, diesmal ist Pieringer durch, sieht in der Mitte Breunig, der nur noch einschieben muss und seinen Dreierpack zum 4:0 schnürt. Innerhalb von nur wenigen Minuten entscheidet der Bundesligist die Partie und zerstört Villingens Hoffnung auf ein kleines Fußball-Wunder.

Anschließend ist die Luft raus – auf beiden Seiten ist klar: Das Spiel ist durch. Immerhin sorgen die eingewechselten Samet Yilmaz und Luis Dettling noch einmal für Schwung. Doch auch sie bringen den Bundesligisten nicht mehr in Gefahr. Ein Pfostentreffer kurz vor Ende lässt die Zuschauer noch ein mal aufschrecken. Doch dann ist Schluss und die Schiedsrichterin des Jahres 2024 beendet die Partie.

Tore: 0:1 (43.) Maximilian Breunig, 0:2 (48. ) Breunig, 0:3 (52.) Paul Wanner, 0:4 (54.) Breunig; Schiedsrichterin: Fabienne Michel (Gau-Odernheim), Zuschauer: 6800.

FC 08 Villingen: Andrea Hoxha, Enrico Krieger, Nico Tadic (70. Dominik Emminger), Flavio Santoro (55. Samet Yilmaz), Marcel Sökler, Jonas Brändle (55. Luis Dettling), Tim Zölle, Ivo Colic (78. Christian Derflinger), Ergi Alihoxha (55. Georgios Pintidis), Fabio Liserra, Mokhtar Boulachab. Trainer: Mario Klotz.

1. FC Heidenheim: Kevin Müller, Benedikt Gimber (74, Tim Siersleben), Patrick Mainka (74. Luca Kerber), Leonardo Scienza (64. Denis Thomalla), Paul Wanner (64. Mathias Honsak), Maximilian Breunig (64. Mikkel Kaufmann), Marvin Pieringer, Jonas Föhrenbach, Adrian Beck, Omar Traoré, Lennard Maloney. Trainer: Frank Schmidt.