Hansi Flick wird Bundestrainer. Auf den ersten Blick die perfekte Lösung. Flick kommt mit der Empfehlung von sieben Titelgewinnen mit dem FC Bayern in rund anderthalb Jahren daher und hat bewiesen, dass er aus lauter Individualisten ein homogenes und schlagkräftiges Team formen kann. Eine nicht zu unterschätzende Eigenschaft bei der Führung einer Länderauswahl. Was den 56-Jährigen ebenfalls zur ersten Wahl macht, ist der Stallgeruch, den er durch seine früheren Funktionen als Co-Trainer von Joachim Löw auch beim WM-Triumph 2014 und als DFB-Sportdirektor mit sich bringt.
Also alles gut. Bis auf einen kleinen Wermutstropfen: Für einen kompletten Neuanfang beim krisengeschüttelten Verband steht Flicks Inthronisation nicht. Der viel kritisierte Nationalteam-Direktor Oliver Bierhoff wäre durch die alte Seilschaft mit dem neuen Bundestrainer wohl der große Profiteur. Alles kein Problem – wenn Hansi Flick beim DFB das tut, was er bei den Bayern vorgemacht hat: Titel holen.