Omar, vor kurzem haben Sie einen Vertrag beim kroatischen Double-Sieger HNK Rijeka unterschrieben. Wie fühlt sich das an?
Sehr gut. Für mich ist das der optimale Schritt, es passt wie die Faust aufs Auge. Der Verein und der Trainer haben mich total überzeugt. Es ist eine große Herausforderung, die mich extrem reizt. Ich will mich mit Spielern auf diesem Niveau messen.
Vier Jahre lang haben Sie beim FC Erzgebirge Aue gespielt: Mit welchen Gefühlen blicken Sie auf die Zeit bei den Veilchen in der 2. und 3. Liga zurück?
Das waren vier tolle Jahre, auch wenn ich immer wieder mit Rückschlägen kämpfen musste. Es war ja nicht nicht nur meine Krebserkrankung, sondern auch einige Verletzungen. Aue ist ein Top-Verein, mit dem ich vieles erlebt habe und der mich hat reifen lassen. Ich bin dankbar, hatte aber den Eindruck, dass ich etwas Neues machen möchte.
Mit 23 Jahren haben Sie nun die Chance, im Europapokal zu spielen – vielleicht ja sogar in der Champions League, sollte Ihre Mannschaft die Qualifikation überstehen. Hätten Sie sich das vor ein paar Jahren erträumen lassen?
Dass es so läuft, nein. Aber ich habe schon immer danach gestrebt, auf das nächste Level zu kommen. Umso glücklicher bin ich jetzt über die Chance, mich in Kroatiens bester Liga beweisen zu dürfen. Ich freue mich schon auf den baldigen Vorbereitungsstart und kann es kaum abwarten, das Team kennenzulernen.
Erst Pfullendorf, dann Heidenheim, München, Aue und jetzt nach Kroatien. Hat Sie der Schritt ins Ausland gereizt?
Auf jeden Fall, das fand ich schon immer interessant. Das macht die Sache noch spannender, dass es nicht nur eine sportliche Herausforderung ist, sondern auch eine für mich als Person.
Sie haben einen deutsch-montenegrinischen Pass und liefen ja auch schon in der U21-Nationalmannschaft Montenegros auf. Macht es das leichter für Sie? Sprechen Sie die Sprache?
Ich spreche serbisch-kroatisch, ja. Und mein neuer Trainer Radomir Dalovic ist auch mein Landsmann. Natürlich helfen mir meine Wurzeln, aber am Ende geht es um Leistung und da muss ich überzeugen.
Wie kam der Kontakt mit HNK Rijeka zustande? Wie sind Sie auf den kroatischen Meister gekommen?
Es gab schon länger Kontakt, der Club hat mich schon im vergangenen Sommer beobachtet. Im Winter hatte das sich dann eigentlich der Transfer schon angebahnt, der letztlich an Kleinigkeiten gescheitert ist.
Die beiden Schwergewichte des Landes sind nach wie vor Hajduk Split und Dinamo Zagreb. Träumen Sie von einem der beiden Clubs?
Das sind zwei riesige Vereine und die Duelle für mich werden besonders. Weil die kroatische Liga ja recht klein ist, spielen wir ja auch vier Mal gegen jedes Team. Trotzdem konzentriere ich mich voll auf Rijeka. Wir wollen die großen Teams wieder ärgern.
Blicken wir nach vorne: Was setzen Sie sich für die kommende Saison für Ziele?
Ich will mich schnell akklimatisieren und auf Spielzeit kommen. Und als Team geht es für uns darum, die klasse Saison zu bestätigen. Dann wollen wir natürlich unsere Qualifikations-Spiele gewinnen, denn es gibt nichts Schöneres für einen Fußballer, als in der Champions League zu spielen.
Ihr Vater Adnan hat als Trainer des FC RW Salem nach der Bezirksliga-Meisterschaft im vergangenen Sommer nun den Landesliga-Titel gefeiert. Haben Sie das verfolgt?
Na klar, wir sind eine fußballverrückte Familie, wo sich alle füreinander freuen. Ich konnte beim entscheidenden Spiel in Radolfzell nicht dabei sein, aber mein kleiner Bruder zum Beispiel hat vor Ort mitgefiebert. Salem hat Großes geleistet, Respekt! Wenn es in der kommenden Saison zeitlich passen sollte, will ich mir das Verbandsliga-Derby zwischen Salem und meinem Heimatverein SC Pfullendorf auf jeden Fall anschauen.