Der SC Freiburg ohne Christian Streich – wie soll das nur werden? Es gab viele Fans und Experten, die sich große Sorgen um den Club aus dem Breisgau machten, als die Ära des Langzeitcoaches im Sommer endete.

Doch all diese Bedenken scheinen unbegründet gewesen zu sein. Denn nach sechs Spieltagen haben die Freiburger mehr Siege auf dem Konto als jemals zuvor zu diesem Zeitpunkt. Viermal holte der Bundesligist aus dem Breisgau unter dem neuen Trainer Julian Schuster die volle Punktzahl und hat sich durch das 1:0 bei Werder Bremen vor der nun anstehenden Länderspielpause erst einmal im oberen Bereich der Tabelle festgesetzt.

Freude über tollen Saisonstart

Dementsprechend groß war der Jubel bei Schuster nach dem Schlusspfiff an der Weser. Der Streich-Nachfolger schrie seine Freude heraus und ballte beide Fäuste in Richtung der mitgereisten Gästefans.

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Kurze Zeit später war Schuster wieder ruhig und sachlich. „Ich beschäftige mich nicht groß mit der Vergangenheit“, sagte der 39-Jährige angesprochen auf den tollen Saisonstart. „Die Anzahl der Punkte ist ein Spiegelbild dieser Mannschaft.“

Einer Mannschaft, die auch den ersten Rückschlag der Saison auf bemerkenswerte Art und Weise wegsteckte. Eine Woche zuvor hatte es eine überraschende und bittere 0:3-Niederlage gegen den FC St. Pauli gegeben. Doch Schuster blieb ruhig und vertraute bei der Partie an der Weser genau jener Startelf, die gegen St. Pauli enttäuscht hatte.

Konzentrierte Leistung in Bremen

„Es ist wichtig, dass man die vergangenen Wochen gesamt sieht. Deshalb haben sie sich die Aufstellung auch verdient“, sagte der Freiburger Trainer. Schon zu Beginn der Woche habe er gemerkt, dass seine Mannschaft aus dem Ausrutscher gegen den Aufsteiger aus dem Norden lernen und die richtigen Schlüsse ziehen wolle. „Es war vom ersten Tag der Woche an eine hohe Fokussierung zu erkennen.“

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Diese legten die Freiburger auch im Weserstadion an den Tag. Die Breisgauer verteidigten konzentriert und leidenschaftlich und ließen so mit Ausnahme eines Volleyschusses von Felix Agu fast nichts zu. Und bei der besten Bremer Chance war Freiburgs Torwart Noah Atubolu, der gegen St. Pauli noch gepatzt hatte, zur Stelle.

„Wir haben die richtige Reaktion gezeigt. Wir haben letzte Woche Lehrgeld bezahlt“, sagte Kapitän Christian Günter. Anders als sein Trainer wagte der Defensivspieler doch einen Blick auf die Tabelle. „Wir gehen mit zwölf Punkten in die Länderspielpause. Ich denke, dass kann sich sehen lassen.“ (dpa)