Die Vergleiche aus der Tierwelt sind bekannt. Etwa die mit den Hufen scharrenden Pferde. Oder die bellenden, auf und ab springenden Hunde. Anzeichen von Ungeduld, die signalisieren: Es ist an der Zeit, dass es losgeht. In diesem Sinne, Schmunzeln erlaubt, wollen auch die Fußballer des SC Freiburg ins neue Pflichtspiel-Spieljahr starten.

Beim VfL Osnabrück am 17. August

Vorher aber sind noch zwei Testspiel-Wochenenden angesagt. Am Samstag geht‘s in Colmar gegen den französischen Erstligisten Racing Straßburg, eine Woche später am 10. August im Europa Park-Stadion zur offiziellen Saisoneröffnung gegen den italienischen Topclub AC Florenz.

Dann erst wird‘s ernst mit dem DFB-Pokalspiel beim VfL Osnabrück am 17. August, ehe eine Woche darauf am 24. August der VfB Stuttgart, Vizemeister der vergangenen Saison, zum Bundesligastart im Breisgau aufkreuzt.

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Straßburg und Florenz sind die letzten Möglichkeiten, das in vielen Trainingseinheiten Eingeübte stressfrei auf den Platz zu bringen. Wichtig seien diese Tests, sagt Julian Schuster, neuer Trainer des SC Freiburg und damit der Mann nach Christian Streich. Aber er spricht auch sofort von Osnabrück und Stuttgart und gar von München, wo der SC am zweiten Bundesliga-Spieltag (1. September) antreten muss.

Auf einem Bauernhof bei Schonach

Der „Neue“ war mit den Kollegen des Trainerteams zum Gedankenaustausch auf einem Bauernhof bei Schonach, als der Bundesliga-Spielplan herauskam. Seine Reaktion, wie er in einem Interview verriet: „Super, zuerst ein Heimspiel gegen Stuttgart. Und dann beim FC Bayern ist auch gut. Die haben einen neuen Trainer, die müssen sich erst mal einspielen. Die Kollegen schauten mich verblüfft an, dann meinte einer: Wir haben aber auch einen neuen Trainer. Oft vergesse ich das, weil sich alles so vertraut anfühlt.“

Ja, sehr vertraut sogar. Denn Schuster ist ja schon seit 16 Jahren beim Sport-Club. Erst als Spieler und bald Kapitän der Mannschaft und damit verlängerter Arm des Trainers. Nach Ende der Spielerkarriere als sogenannter Verbindungstrainer zwischen ehrgeizigen jungen Kickern und dem Profiteam.

Interessiert an seinen Spielern

Und jetzt als Cheftrainer. Merlin Röhl, Noah Weißhaupt, Kiliann Sildillia, Jordy Makengo und Kenneth Schmidt schafften auch deshalb den Sprung zu den Profis, weil Schuster sie begleitete, sie unterstützte mit Ratschlägen, aber auch Kritik. Ihr Urteil: Schuster? Top Typ, der sehr interessiert ist an seinen Spielern und sie gerne auch mal zu Einzelgesprächen bittet. Ein Beispiel in Schruns: Während die Übungen noch laufen, setzt sich Schuster mit Merlin Röhl auf die Trainerbank und diskutiert minutenlang mit ihm.

Nah dran sein an den Spielern, ihre Meinung einfordernd, auch Widerspruch akzeptierend – so tickt der Trainer Schuster, der selbst als Mannschaftskapitän und danach als Verbindungstrainer nicht immer einer Meinung gewesen war mit dem Chefcoach Christian Streich. „Wir haben das ausgehalten“, sagt Schuster, „und uns auch mal ein paar Tage angeschwiegen.“

Die ersten Eindrücke und die Urteile der Spieler zum Neutrainer Julian Schuster sind positiv. Eine spannende Zeit liegt vor dem SC Freiburg. Die Vergleiche mit den Hufen scharrenden Pferden oder bellenden Hunden werden so verständlich. Um augenzwinkernd dabei zu bleiben: Müssen die Vierbeiner nur noch gut auf den Weg kommen...