Noah Atubolu: Schulterverletzung überwunden, gut trainiert und wieder fit. Also steht die unangefochtene Nummer eins des SC Freiburg auch wieder zwischen den Pfosten. Den ersten Kopfball, den Bernhardsson aufs Tor bringt, greift sich Atubolu problemlos. Wenig später ist er gegen Rosenbooms Schuss machtlos, denn der taucht mutterseelenallein vor ihm auf. So geschehen in der 24. Minute, es ist das 1:0 für Holstein Kiel. Danach aber hat Freiburgs Keeper einen stressfreien Arbeitstag. Mehr als aufmerksam sein und gelegentlich hohe Flanken runterpflücken ist nicht zu tun. Das erledigt er souverän. - Note: 2

Freiburgs Vincenzo Grifo (vorn) und seine Mitspieler bejubeln den Sieg.
Freiburgs Vincenzo Grifo (vorn) und seine Mitspieler bejubeln den Sieg. | Bild: Claus Bergmann/dpa

Max Rosenfelder: Er ist der rechte Part der Freiburger Viererkette und hat viel zu tun, weil Kiel oft über die linke Seite angreift. Wirkt nicht so souverän wie zuletzt, bleibt aber ohne Schnitzer. Nach vorne kommen diesmal kaum Akzente. Nach 76 Minuten ist Schluss, Kübler kommt. – Note: 3

Freiburgs Max Rosenfelder (2vl) und Kiels Carl Johansson (2vr) im Kopfballduell.
Freiburgs Max Rosenfelder (2vl) und Kiels Carl Johansson (2vr) im Kopfballduell. | Bild: Claus Bergmann/dpa

Jordy Makengo:Ist selbst ja ein schneller Mann, aber die Kieler Angreifer sind auch in der Lage, dann und wann mal den Turbo zu zünden. Nicht immer ohne Fehl und Tadel. Lässt in der zweiten Halbzeit zu oft Flanken zu, die allerdings nicht zu gefährlichen Situationen führen. Okay, einmal doch, aber da stehen sich die Kieler dann selbst im Wege. - Note: 3

Matthias Ginter:Es ist die 24. Minute: Grifo flankt, Ginter gibt den Artisten, seinem Seitfallzieher muss man das Prädikat wertvoll geben, doch das schert den Ball nicht, er kracht gegen die Latte des Kieler Tores. Und dann wird‘s heftig. Der Matze hat beim Zurücklaufen gerade die Mittellinie passiert, da liegt die Kugel schon im Freiburger Kasten. Als er im Kieler Strafraum gefoult wird, sehen das Schiedsrichter Schröder und Videoassistent Winkmann nicht. Selbstverständlich auch als Abwehrspieler tätig und das einsatzkräftig. - Note: 2

Philipp Lienhart: Hat sich zwischenzeitlich zum Einwurfspezialisten gemausert. Der Österreicher wirft den Ball weiter als andere ihn flanken. In seiner Kerndisziplin Verteidigen stark. Bringt hier den Fuß dazwischen, dort den Körper. Hat sich mit seinem Einsatz Respekt bei den Gegner erworben. - Note: 2

Maximilian Eggestein: Spielt zum Saisonende mit einer Portion Leichtigkeit, die ihm gut steht. Radio- und TV-Reporter, die ja schnell schalten müssen. würden das mit dem Wort abgeklärt würdigen. Besticht sogar nach dem Abpfiff, als er beim Freudentänzchen vor der SC-Fankurve kein Erbarmen mit Kollege Adamu kennt und ihn ratzfatz zu Boden wirft. Klare gelbe Karte. - Note: 2

Freiburgs Maximilian Eggestein (l) und Kiels Armin Gigovic kämpfen um den Ball.
Freiburgs Maximilian Eggestein (l) und Kiels Armin Gigovic kämpfen um den Ball. | Bild: Claus Bergmann/dpa

Patrick Osterhage: Hat mal wieder Grashalme gezählt und das nahezu überall auf dem Rasen des Kieler Stadions. Hat seit einiger Zeit Topform und zeigt die auch an der Förde. Nur einen Moment nachdenklich und fast ein wenig traurig inmitten des Freiburger Jubels. Warum? Der VfL Bochum ist abgestiegen und dort kickte der Osterhage ja auch – und zwar so gut, dass ihn der Sport-Club köderte. - Note: 1,5

Kiels Carl Johansson (vorn) im Zweikampf mit Freiburgs Patrick Osterhage (r).
Kiels Carl Johansson (vorn) im Zweikampf mit Freiburgs Patrick Osterhage (r). | Bild: Claus Bergmann/dpa

Ritsu Doan:Also, dass das mal klar ist: Der SC Freiburg in der Champions League ist Pflicht! Und dann werden dem Dribbelkünstler sofort Fußfesseln und Handschellen angelegt, auf dass er einfach in Südbaden bleiben muss. Auch in Kiel wieder in Bestform, von seinen Gegenspielern nie zu kontrollieren. Kann man nicht alles aufzählen, was der Japaner offensiv wieder leistet. Aber eine Szene muss man unbedingt erwähnen: Als nach einem tollen Angriff ein Kieler Stürmer sich auf den Abschluss konzentriert, da kickt ihm der zurückgelaufene Doan das Runde vor den Füßen weg. Noch mal: Fußfesseln und Handschellen. – Note: 1

Ritsu Doan (l) und Freiburgs Vincenzo Grifo gestikulieren während des Spiels.
Ritsu Doan (l) und Freiburgs Vincenzo Grifo gestikulieren während des Spiels. | Bild: Claus Bergmann/dpa

Johan Manzambi:Er oder Lucas Höler in der Startelf? Für Julian Schuster ist es eine knifflige Entscheidung, wie er später zugibt. Nun denn, der Trainer hat alles richtig gemacht. Der junge Schweizer hängt sich mit aller Intensität rein, einige Pässe misslingen zwar, aber in der Nachspielzeit der ersten Hälfte erzielt er reaktionsschnell den 1:1-Ausgleich. Danach geht‘s in die Kabine und Manazambi kehrt dann auch nicht mehr auf den Rasen zurück. - Note: 3

Kiels John Tolkin (l) und Freiburgs Johan Manzambi.
Kiels John Tolkin (l) und Freiburgs Johan Manzambi. | Bild: Claus Bergmann/dpa

Vincenzo Grifo:Schlägt Flanken über Flanken, schlägt alle Eckbälle von der linken Seite, schlenzt drei Minuten nach der Kieler Führung den Ball gefühlvoll gegen den Pfosten. Viel gemacht, kein Ertrag. Der aber sollte in der zweiten Halbzeit kommen. Osterhage spielt den Ball auf links, der Vince zieht in den Strafraum und schnippelt dann aus dem Fußgelenk eine butterweiche Flanke genau dort hin, wo sich der eingewechselte Höler hin schleicht und zum Siegtreffer einköpft. - Note: 2

Junior Adamu: Schießt der Österreicher diese Saison noch ein Tor? Es wäre sein viertes und damit müsste also am nächsten Samstag Eintracht Frankfurt dran glauben. In Kiel wäre es fast schon so weit gewesen, doch erst kratzt Machino einen Kopfball von Adamu von der Linie und in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit kurz nach dem 1:1-Ausgleich fliegt ein weiterer Kopfball von ihm knapp am Holstein-Tor vorbei. Gegen Ende spielt er dann nicht mehr Angreifer, sondern vorgezogener Verteidiger. – Note: 3

Freiburgs Junior Adamu jubelt nach dem Sieg.
Freiburgs Junior Adamu jubelt nach dem Sieg. | Bild: Claus Bergmann/dpa

Lucas Höler (ab der 46. Minute für Manzambi): Kommt, sieht und trifft. Als Grifo eine herrliche Flanke über Knudsen Richtung rechtes Toreck schlägt, entwischt Höler seinem Gegenspieler Tolkin und köpft den Ball aus fünf Metern unhaltbar für den Kieler Schlussmann Dähne ins Tor. Es ist der sechste Saisontreffer für die Freiburger Nummer neun, der in seinem 45-minütigen Auftritt beweist: klarer Aufwärtstrend! – Note: 2

Freiburgs Lucas Höler (2vl) bejubelt sein Tor zum 1:2 mit Freiburgs Vincenzo Grifo (l) und den Teamgefährten.
Freiburgs Lucas Höler (2vl) bejubelt sein Tor zum 1:2 mit Freiburgs Vincenzo Grifo (l) und den Teamgefährten. | Bild: Claus Bergmann/dpa

Die in der Schlussphase eingewechselten Christian Günter (76. für Grifo), Lukas Kübler (76. für Rosenfelder), Kiliann Sildillia (90+5 für Doan) und Nicolas Höfler (90+5 für Adamu) bleiben ohne Bewertung.