Trotz vier Punkten in der Vorrunde gelang es der DFB-Elf nicht, ins Achtelfinale der Fußball-Weltmeisterschaft einzuziehen. Durch die fehlende Schützenhilfe der Spanier und einer fragwürdigen Torentscheidung für Japan landete Deutschland am Ende nur auf Platz drei der Tabelle. Die deutschen Kicker müssen somit die Heimreise früher als erwartet antreten. Wir haben uns bei Fußballern aus der Region umgehört, wie sie das letzte Spiel erlebt haben und das Ergebnis einschätzen.
„Wieder sehr durchwachsen“
„Die Enttäuschung überwiegt heute natürlich. Aus meiner Sicht spiegelt das Spiel gegen Costa Rica den Turnierverlauf wider. Schon gegen Japan haben wir ja gut begonnen, dann aber nachgelassen. Gegen Costa Rica war es nun ähnlich, nach einer starken Viertelstunde zu Beginn war es wieder sehr durchwachsen, auch wenn wir zum Schluss noch mal auf das Gaspedal gedrückt haben. Aus meiner Sicht hat die WM aus deutscher Sicht deutlich gezeigt, dass zum Fußball mehr dazu gehört, als nur ein guter Fußballer zu sein. Team, Leidenschaft, Herz sind mindestens genau so wichtig, und das hat unserem Team teilweise einfach gefehlt.“Fabian Wilhelmsen, Trainer des Türkischen SV Singen
„Unkreativ und ideenlos“
„Wir haben eine vielversprechende Generation, die die Qualität als Kollektiv scheinbar nicht auf den Platz bringt. Ohne Einzelaktionen wirkt der Fußball unserer DFB-Elf oft unkreativ und ideenlos. Auch die Effektivität vor dem Tor lässt zu wünschen übrig.“Manuel Gutacker, Spielertrainer des SV Mühlhausen
Andere Nationen haben aufgeholt
„Ob unglücklich oder nicht möchte ich gar nicht beurteilen, aber wenn du nach 3 Gruppenspielen den 3. Platz belegst, waren 2 Mannschaften besser und sind dann verdient in die nächste Runde eingezogen. Deutschland hat es bis auf das Spiel gegen Spanien nicht geschafft konstant auf einem sehr hohen Niveau Fußball zu spielen und eine ausgewogene Balance zwischen Defensive und Offensive herzustellen. Schlussendlich muss man auch als Fußball-Deutschland anerkennen, dass andere Nationen aufgeholt haben und wir vielleicht nicht so stark sind, wie doch viele von uns meinen.“Thomas Halmer, Trainer des FC Hochrhein
Der Wille war groß
„Es hat nicht gereicht weiterzukommen, ich hätte der Mannschaft gewünscht, dass sie mit dieser Qualität im Turnier hätten wachsen können. Wie Musiala und Co. bis zum Schlusspfiff versucht haben den Ball ins Netz zu bekommen, zeigt wie groß der Wille war. In der Defensive hatte ich aber auch das Gefühl, dass es nicht eingespielt war. Von außen ist es aber immer einfach zu beurteilen…“Jennifer Eckert, Sportchefin SC Niederhof/Binzgen
„Was der DFB gemacht hat, ist eine Farce“
„Es war eigentlich nicht überraschend. Denn was der DFB die letzten Turniere gemacht hat, ist eine Farce. Wir haben keine Abwehrspieler, keine richtigen Stürmer, ich glaube, das wird so geschult. Das ist eine Blamage, dass wir so früh rausfliegen. Und Flick und Bierhoff versuchen das noch schönzureden. Hochbezahlte Menschen die meiner Meinung nach den Beruf verfehlt haben, angefangen bei Bierhoff und Flick. Ich bin tief enttäuscht.“Mario Ketterer, Trainer FC Schönwald
Zu wenig Fokus auf dem Fußball
„Ich gehöre auf jeden Fall zu denjenigen, die enttäuscht sind. Ich glaube aber, dass es sich ein stückweit angedeutet hat. Man hat den Fokus zu wenig auf den Fußball gelegt sondern mehr auf das Drumherum. Das ist ein Lehre, dass man sich in der Zukunft wieder mehr auf die Grundtugenden konzentriert, die uns ausgezeichnet haben.“Kevin Figl, Trainer SV Niedereschach