Katar, das Land, das die Fußballwelt spaltet. Hier ist am 20. November die wohl umstrittenste Fußballweltmeisterschaft aller Zeiten gestartet. Es ist das erste Turnier dieser Art, das im Winter stattfindet und auch das erste, das in einem arabischen Land ausgetragen wird. Hier gibt es alle Entwicklungen zur Weltmeisterschaft in Katar.
Entwicklungen am 21. Dezember
Nach dem Ende der Weltmeisterschaft haben in Marokkos Hauptstadt Rabat Zehntausende Fans ihr Nationalteam empfangen und gefeiert. Bereits Stunden vor der Landung der Fußballer am Dienstagabend hatten sich große Menschenmassen in der Stadt versammelt, wie die Staatsagentur MAP meldete.
Die Fans schwenkten demnach Flaggen, trugen Trikots und sangen die Nationalhymne, um die „heldenhafte Leistung“ der Mannschaft zu zelebrieren. Die Mannschaft fuhr nach ihrer Ankunft per Bus und mit ihrem Konvoi durch die Innenstadt an den jubelnden Fans vorbei und schließlich zum Palast. Dort ehrte König Mohammed VI. das gesamte Team.
Entwicklungen am 20. Dezember
Buenos Aires war am Dienstag eine einzige Party: Riesige Menschenmengen bevölkerten die Straßen im Zentrum der argentinischen Hauptstadt, um die Ankunft der Weltmeister in einer großen Parade zu feiern. So startete um 11.45 Uhr Ortszeit der Bus mit einem offenen Oberdeck am Trainingszentrum des argentinischen Fußballverbands AFA zu der 32 Kilometer langen Strecke bis zum Obelisken im Herzen von Buenos Aires.
Zehntausende Fans in hellblau-weißen Trikots tanzten bereits in den frühen Morgenstunden auf den Straßen, sangen, schwenkten Fahnen und zündeten Feuerwerkskörper. Einige übernachteten entlang der Route, um einen guten Blick auf ihre Idole erheischen zu können. Der Dienstag wurde in Argentinien zum nationalen Feiertag erklärt. Die Feier in Buenos Aires begann begann bereits am Sonntag.
Entwicklungen am 19. Dezember
Cheforganisator Hassan al-Thawadi hat, wie Fifa-Präsident Gianni Infantino, die Fußball-WM in Katar zur besten der Geschichte erklärt. „Ja, es ist die beste in der Geschichte. Wir haben von Russland gelernt, von Südafrika gelernt, von Brasilien gelernt und von Deutschland gelernt“, sagte al-Thawadi nach dem Finale zwischen Argentinien und Frankreich.
Eine Kopie einer der vorherigen Endturniere sei die Wüsten-WM zur Adventszeit aber nicht gewesen, betonte er. Es sei gemessen am Konzept ein „unverwechselbares Turnier“ gewesen, „das man niemals mit anderen vergleichen können wird“. Den Eindruck, dass in Katar deutlich weniger Stimmung aufgekommen sei als bei den vorangegangenen Weltmeisterschaften, teilte al-Thawadi wenig überraschend nicht.
Auch aus der Fan-Perspektive sei das Turnier „phänomenal“ gewesen. Als Beispiel nannte er die Euphorie um das Überraschungsteam aus Marokko, das als erste afrikanische Mannschaft ein WM-Halbfinale erreichen konnte. „Die ganze arabische Welt hat sich hinter Marokko versammelt und mitgefeiert.“
Das Hauptziel habe man erreicht, so al-Thawadi: „Die Möglichkeit zu schaffen, dass die Menschen aus den verschiedensten Teilen der Welt zu uns kommen, um uns kennenzulernen – und dann über uns zu urteilen.“ Es gebe nach wie vor Unterschiede, aber man teile „eine gemeinsame Leidenschaft“.
DFB-Auswahl auf Platz 17
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat die WM 2022 offiziell auf Platz 17 von 32 abgeschlossen. Das geht aus der abschließenden Wettbewerbsstatistik des Weltverbands Fifa hervor. Die DFB-Auswahl von Bundestrainer Hansi Flick war bereits in der Vorrunde ausgeschieden.
13,86 Millionen Zuschauer verfolgten Finale im Ersten
Das Finale haben am Sonntagnachmittag im Schnitt 13,86 Millionen Menschen im Ersten verfolgt. Das entspricht einem Marktanteil von 53,6 Prozent, wie Das Erste im Teletext mitteilte. Die Einschaltquote blieb damit deutlich hinter derjenigen des WM-Finales vor vier Jahren zurück.
Das Spiel zwischen Frankreich und Kroatien hatten 2018 mehr als 21,3 Millionen Fußballbegeisterte an einem Sonntag im ZDF verfolgt, der Marktanteil lag bei 76,1 Prozent. Die höchste Einschaltquote bei der diesjährigen WM erreichte das deutsche Vorrunden-Aus gegen Costa Rica, das 17,44 Millionen Menschen im Ersten verfolgten (Marktanteil: 53,7 Prozent).
Entwicklungen am 18. Dezember
Argentinien ist zum dritten Mal Fußball-Weltmeister. Angeführt von Lionel Messi setzten sich die Südamerikaner in einem packenden Endspiel mit 4:2 (3:3, 2:2, 2:0) im Elfmeterschießen gegen Frankreich durch. 36 Jahre nach dem Titelgewinn des großen Diego Maradona krönte Messi seine Karriere mit seinem ersten WM-Titel dank eines Doppelpacks.
Der sechsmalige Weltfußballer traf selbst per Foulelfmeter (23. Minute) und außerdem in der Verlängerung (109.). Der starke Ángel di María (36.) erzielte noch vor der Halbzeit einen weiteren Treffer. Für Frankreich war Kylian Mbappé dreimal erfolgreich (80., Foulelfmeter/82./118., Foulelfmeter) und erzwang so erst die Verlängerung und dann das Elfmeterschießen.
Die Équipe Tricolore hingegen verpasste die historische Chance, nach Brasilien 1962 zum zweiten nacheinander den goldenen Pokal zu gewinnen. Von den souveränen Auftritten in den Begegnungen zuvor war der Weltmeister von 2018 weit entfernt und fand erst sehr spät überhaupt in die Begegnung. SÜDKURIER-Sportchef Dirk Salzmann findet: Das war ein perfektes Finale!
172 Treffer: Torrekord in Katar
Bei der Fußball-Weltmeisterschaft wurde ein Torrekord aufgestellt: Insgesamt fielen 172 Tore – mehr als je zuvor. Der bisherige Rekord lag bei 171 Treffern, die bei den Weltmeisterschaften 1998 sowie 2014 erzielt wurden.
Mbappé ist mit acht Treffern Torschützenkönig
Kylian Mbappé ist bester Torschütze der Fußball-Weltmeisterschaft. Der 23-jährige Franzose erzielte in sieben Turnierspielen acht Tore. Mbappé, Flügelstürmer bei Paris Saint-Germain, hatte mit seinen Treffern einen wesentlichen Anteil am Finaleinzug Frankreichs.
Im Finale erzielte er drei Treffer. Ein Kunststück, das vor ihm nur dem Engländer Geoff Hurst im WM-Finale 1966 gelungen war. Schon im WM-Finale 2018 hatte Mbappé beim 4:2-Erfolg Frankreichs gegen Kroatien ein Tor im Finale beigesteuert. Vier Tore in Finalbegegnungen einer WM waren zuvor noch keinem Spieler gelungen.
Entwicklungen am 17. Dezember
Die kroatische Nationalmannschaft hat das Spiel um Platz drei gewonnen. Beim 2:1 gegen Marokko schossen Josko Gvardiol und Mislav Orsic die Tore für die Mannschaft von Trainer Zlatko Dalic. Achraf Dari traf zum zwischenzeitlichen 1:1 für Marokko. Kroatien hat damit bereits zum dritten Mal eine Medaille bei einer Fußball-WM gewonnen. Marokko erzielte das beste WM-Resultat eines afrikanischen Teams.
Entwicklungen am 14. Dezember
Die französische Nationalmannschaft hat zum vierten Mal das Finale einer Fußball-WM erreicht. Der Titelverteidiger und zweimalige Weltmeister gewann sein Halbfinale gegen Überraschungsteam Marokko 2:0 und kämpft somit am Sonntag gegen Argentinien um den Titel. Marokko tritt indes am Samstag im Spiel um Platz drei gegen Kroatien an. Die Tore für die Équipe Tricolore erzielten Theo Hernández (5. Minute) und Randal Kolo Muani (79.).
Entwicklungen am 13. Dezember
Argentinien hat zum sechsten Mal das Finale einer Fußball-Weltmeisterschaft erreicht. Die Südamerikaner siegten gegen Kroatien 3:0 und dürfen nun am Sonntag auf den dritten WM-Triumph nach 1978 und 1986 hoffen. Kroatien verpasste dagegen das zweite Finale nach 2018.
Messi ist durch sein elftes WM-Tor nun alleiniger WM-Rekordtorjäger seines Landes. Dazu egalisierte er mit seinem 25. WM-Spiel den Rekord von Deutschlands Ex-Weltmeister Lothar Matthäus.
DFB gründet Expertengremium zur Aufarbeitung der WM-Pleite
Mit einer internen Arbeitsgruppe und einem prominent besetzten Expertenrat will der DFB die WM-Pleite aufarbeiten und die Nationalmannschaft für die Heim-EM 2024 neu ausrichten. Dies gab Verbandspräsident Bernd Neuendorf in der Verbandszentrale in Frankfurt/Main bekannt.
Dem Experten-Gremium gehören Karl-Heinz Rummenigge, Matthias Sammer, Rudi Völler, Oliver Kahn und Oliver Mintzlaff an. Alle sind aktuell oder ehemals führende Akteure der Bundesligisten Bayern München, Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen und RB Leipzig. Geleitet wird die Arbeitsgruppe von Neuendorf und seinem DFB-Vize und DFL-Aufsichtsratschef Hans Joachim Watzke.
Entwicklungen am 12. Dezember
Geht in den Ruhestand: Nach mehr als 380 Live-Übertragungen erklingt die Stimme von Kommentator Béla Réthy am 14. November ein letztes Mal im ZDF. Für seine Kollegen ist es „der Abschluss einer großen Live-Reporter-Karriere“.
Entwicklungen am 11. Dezember
Saison-Aus für Manuel Neuer: Der Ski-Unfall des Nationaltorhüters, bei dem er sich beim Tourengehen einen Bruch des rechten Unterschenkels zugezogen hat, löste rund um den dritten Advent in der Vorstandsetage des FC Bayern München Schockwellen aus.
Entwicklungen am 10. Dezember
Außenseiter Marokko sorgt nach dem Coup gegen Spanien für eine weitere Überraschung: Das Team siegt gegen Ex-Europameister Portugal 1:0 und hat damit als erste afrikanische Mannschaft das Halbfinale bei einer Fußball-Weltmeisterschaft erreicht. Youssef En-Nesyri erzielte in der 42. Minute das Siegtor für die Nordafrikaner.
Auch Titelverteidiger Frankreich ist ins Halbfinale eingezogen. Der zweimalige Weltmeister setzte sich mit 2:1 gegen England durch und spielt am kommenden Mittwoch gegen Marokko um die Endspielteilnahme.
Entwicklungen am 9. Dezember
Der Traum vom sechsten WM-Titel ist für Rekord-Champion Brasilien erneut frühzeitig geplatzt. Das Team um Superstar Neymar hat gegen Vize-Weltmeister Kroatien 2:4 im Elfmeterschießen verloren und scheidet damit zum vierten Mal bei den letzten fünf WM-Turnieren im Viertelfinale aus. Nach 120 Minuten hatte es 1:1 gestanden.
Auch Argentinien darf sich nach einem Elfmeterkrimi mit 4:3 gegen die Niederlande über den Einzug ins Halbfinale freuen. Nach den Treffern durch Nahuel Molina und Messi zur 2:0-Führung schien der Sieg der Argentinier in der regulären Spielzeit ausgemachte Sache. Doch mit seinen späten Toren rettete Wout Weghorst (83./90. +9) die Niederländer in die Verlängerung, die torlos blieb.
Entwicklungen am 8. Dezember
Luis Enrique darf nach dem frühen WM-Aus nicht als Nationaltrainer von Spanien weitermachen. Dies gab der spanische Fußball-Verband RFEF bekannt. „Sowohl Präsident Luis Rubiales als auch Sportdirektor José Francisco Molina haben dem Trainer diese Entscheidung mitgeteilt“, heißt es in einer Presseerklärung. Kurz danach gab der Verband auch den neuen Chefcoach bekannt, der bisherige U21-Coach Luis de la Fuente.
Der Ernennung von de la Fuente muss der Verbandsvorstand am Montag noch zustimmen. Man wolle ein neues Projekt starten, schrieb der Verband, mit dem Ziel, die unter Luis Enrique und seinem Trainerstab erreichten Fortschritte weiter auszubauen. Der frühere Nationalspieler, dessen Vertrag zum Jahresende ausläuft, hatte das Amt 2018 angetreten. Bei der EM 2021 erreichte er mit La Roja das Halbfinale.
Verband dementiert Ronaldos Abreise-Drohung
Portugals Fußballverband hat Berichte über eine angebliche Abreise-Drohung von Cristiano Ronaldo wegen dessen Reservisten-Rolle zurückgewiesen. Der Verband stellte klar, dass er „zu keinem Zeitpunkt damit gedroht hat, die Nationalmannschaft in Katar zu verlassen“, hieß es in einer Mitteilung. Die portugiesische Zeitung „Record“ hatte berichtet, Ronaldo habe mit einer Abreise gedroht, nachdem er von seiner Startelf-Ausbootung im Achtelfinale erfahren hatte.
Nationaltrainer Fernando Santos soll Ronaldo demnach vor dem 6:1 gegen die Schweiz in einem „angespannten Gespräch“ mitgeteilt haben, dass der Superstar zunächst auf der Bank sitzen werde. Es habe sich eine heftige Diskussion entwickelt, in deren Verlauf Ronaldo damit gedroht habe, Katar zu verlassen, berichtete „Record“. Der 37-Jährige habe seine Meinung dann aber geändert.
Bauarbeiter während der WM gestorben
Ein von den Philippinen stammender Arbeiter hat während der Weltmeisterschaft sein Leben verloren. Der Mann sei infolge eines Unfalls bei Reparaturarbeiten im Teamhotel der saudi-arabischen Delegation gestorben, berichtete die US-Sportnachrichtenseite „The Athletic“. Die Fifa bestätigte diesen Bericht.
Entwicklungen am 7. Dezember
Hansi Flick bleibt Fußball-Bundestrainer. Der 57-Jährige soll die deutsche Nationalmannschaft trotz des Vorrunden-Aus bei der WM zur Heim-Europameisterschaft 2024 führen. Das gab der Deutsche Fußball-Bund nach einer Krisensitzung bekannt. Flicks Vertrag läuft bis nach dem nächsten Turnier.
Geschäftsführerin Hopfen verlässt DFL
Die Deutsche Fußball Liga teilte außerdem mit, dass die DFL und Geschäftsführerin Donata Hopfen die Zusammenarbeit beenden. Die 46-Jährige hatte den Vorsitz des Gremiums zu Jahresbeginn als Nachfolgerin von Christian Seifert angetreten.
Entwicklungen am 6. Dezember
Das Überraschungsteam Marokko hat den ehemaligen Weltmeister Spanien besiegt und steht nun zum ersten Mal im Viertelfinale einer Fußball-WM. Nach 120 spannenden aber torlosen Minuten gewannen die Nordafrikaner im Elfmeterschießen mit 3:0. Ihr Torwart Bono vom FC Sevilla hielt zwei Elfmeter, zudem traf der Spanier Pablo Sarabia nur den Pfosten.
Ohne Superstar Cristiano Ronaldo in der Startelf ist Portugal ins Viertelfinale gestürmt. Der Europameister von 2016 setzte sich mit 6:1 gegen überraschend schwache Schweizer durch. Überragender Mann war der für Ronaldo ins Team gerückte Goncalo Ramos als Dreifach-Torschütze in der 17., 51. und 67. Minute.
Gehen fortan getrennte Wege: Oliver Bierhoff ist nicht länger Direktor im Deutschen Fußball-Bund. Der 54-Jährige verlässt nach 18 Jahren den DFB, beide Parteien verständigten sich auf eine Auflösung des bis 2024 laufenden Vertrages.
Abbauarbeiten der Stadien haben begonnen
Derweil haben bei den ersten WM-Arenen die Abbauarbeiten begonnen. Drei der acht Stadien sind nach dem Achtelfinale nicht mehr Austragungsstätte von Spielen. Rund um das Stadion 974 wurden bereits sämtliche Planen und Gitter zur U-Bahn-Linie abgebaut, zahlreiche Bauarbeiter räumten und werkelten auf dem Vorplatz der Arena.
Der Rückbau des eigentlichen Stadions solle aber erst nach dem Finale der WM beginnen, sagten zwei der Arbeiter. Das Stadion wurde, wegen der Telefonvorwahl Katars 00974, aus 974 Schiffscontainern gebaut. Es soll als Beispiel dienen, da es weniger Baumaterial benötigte und schnell sowie angeblich kostensparender erbaut werden konnte. Das Stadion kann komplett zurückgebaut und an anderer Stelle wieder aufgebaut werden.
Entwicklungen am 5. Dezember
Kroatien ist nach einem Nervenkrimi ins Viertelfinale eingezogen. Der Vizeweltmeister von 2018 gewann gegen Japan mit 3:1 im Elfmeterschießen. Torwart Dominik Livakovic hielt drei Versuche der Japaner, Mario Pasalic verwandelte den letzten Elfmeter für Kroatien. Während der regulären Spielzeit trafen Daizen Maeda für Japan und der frühere Bundesligaprofi Ivan Perisic für Kroatien.
Kroatien wird im Viertelfinale gegen den fünfmaligen Weltmeister Brasilien spielen. Die Seleção setzte sich gegen Südkorea mit 4:1 durch und hatte keine Mühe, den nächsten Schritt zum angestrebten sechsten Titel zu machen.
Entwicklungen am 4. Dezember
Im Duell der Stürmerstars hat sich Weltmeister Frankreich um Kylian Mbappé im Achtelfinale gegen Polen und Robert Lewandowski durchgesetzt. Das Team von Trainer Didier Deschamps gewann mit 3:1. Auch England katapultiert sich mit einem 2:0-Sieg gegen Senegal ins Viertelfinale.
Entwicklungen am 3. Dezember
Mit einer über weite Strecken souveränen Leistung sind die Niederlande als erstes Team ins Viertelfinale der Fußball-WM eingezogen. Die Elftal von Trainer Louis van Gaal besiegte die USA im Achtelfinale mit 3:1. Argentinien folgt als zweite Mannschaft: Die Albiceleste besiegte Australien mit 2:1. Am Freitag treffen Niederlande und Argentinien im direkten Duell im Viertelfinale aufeinander.
Entwicklungen am 2. Dezember
Deutschland ist trotz dem Sieg im dritten Gruppenspiel gegen Costa Rica aus dem Fußball-Turnier ausgeschieden. Eine Einzelkritik zu der DFB-Auswahl gibt es hier. Derweil sorgt das zweite Tor von Japan gegen Spanien, das für Deutschland das WM-Aus bedeutete, für Diskussionen: War der Ball im Toraus?
Außenseiter Südkorea hat überraschend noch den Einzug ins Achtelfinale geschafft. Der zweimalige Asienmeister besiegte im letzten Gruppenspiel den bereits für die K.o.-Runde qualifizierten Favoriten Portugal 2:1 und holte sich damit noch den zweiten Platz vor Uruguay und Ghana. Trotz 2:1-Sieg gegen Ghana reichte es für die Celeste nicht.
Trotz eines 1:0-Erfolgs gegen Brasiliens B-Auswahl hat sich Kamerun vorzeitig von der Fußball-Weltmeisterschaft verabschiedet. Die Schweiz schafft es zum dritten Mal nacheinander ins Achtelfinale. Die Eidgenossen besiegten Serbien zum Abschluss der Gruppenphase mit 3:2.
Entwicklungen am 1. Dezember
Für die DFB-Elf ist der Traum vom WM-Titel geplatzt: Trotz dem 4:2-Sieg gegen Costa Rica schafft das Team um Trainer Hansi Flick wie schon 2018 nicht den Einzug in die K.o.-Runde. Japans überraschender 2:1-Sieg gegen Spanien riss die DFB-Auswahl aus allen Achtelfinal-Hoffnungen. So kommentiert unser Sportchef Dirk Salzmann das bittere WM-Aus.
Vize-Weltmeister Kroatien und Marokko haben sich in einem dramatischen Finale der Gruppe F fürs Achtelfinale qualifiziert. Kroatien zitterte sich dank eines 0:0 gegen Belgien als Gruppenzweiter in die erste K.o.-Runde. Die Belgier schieden dagegen durch die Nullnummer bereits in der Vorrunde aus. Den Gruppensieg sicherte sich Marokko durch ein 2:1 gegen die Kanadier, die schon vorher keine Chance mehr auf ein Weiterkommen hatten.
Fifa ermittelt wegen homophober Rufe
Nach dem WM-Ausscheiden Mexikos ermittelt die Fifa gegen den Verband wegen eines Fehlverhaltens der Fans. Die Disziplinarkommission habe wegen Gesängen der Fans bei der Partie gegen Saudi-Arabien Ermittlungen aufgenommen, teilte die Fifa mit. Der mexikanische Verband erklärte, die Fifa ermittle wegen möglicher homophober Rufe der mexikanischen Fans.
Die eigenen Anhänger hätten sich jedoch während des gesamten Turniers in Katar gut verhalten. Bereits nach dem ersten WM-Spiel Mexikos gegen Polen hatte die Fifa wegen des gleichen Vergehens Ermittlungen eingeleitet. Mexikanischen Medien zufolge droht dem Verband wegen des wiederholten Vorfalls dieser Art nun eine härtere Strafe.
Entwicklungen am 30. November
Sind im Achtelfinale: Neben Titelverteidiger Frankreich hat auch Australien in Gruppe D den Einzug ins Achtelfinale geschafft. Die Socceroos bezwangen etwas überraschend die Dänen mit 1:0 und schafften es als Gruppenzweiter in die K.o.-Runde. EM-Halbfinalist Dänemark muss ebenso die Heimreise antreten wie die Tunesier, denen ein 1:0 gegen die Franzosen nicht genügte.
Argentinien feierte einen 2:0-Erfolg gegen Polen und zieht als Sieger der Gruppe C in die K.o.-Runde ein. Auf Platz zwei retteten sich die Polen um Weltfußballer Robert Lewandowski, die dank des besseren Torverhältnisses vor den punktgleichen Mexikanern weiter kamen. Für die Mexikaner war der 2:1-Erfolg gegen Saudi-Arabien zu wenig.
Flitzer mit Palästina-Flagge
Während des Gruppenspiels Tunesien gegen Frankreich hat sich erneut ein Flitzer Zutritt zum Spielfeld verschafft und die Sicherheitskräfte genarrt. Der Mann kam mit einer Palästina-Flagge aufs Spielfeld und schlug noch einen Flickflack, bevor ihn die Sicherheitskräfte unsanft entfernten.
Im dritten deutschen Gruppenspiel gegen Costa Rica wird unabhängig vom Ergebnis Fußball-Geschichte geschrieben: Die französische Schiedsrichterin Stéphanie Frappart wird als erste Frau in der Geschichte der Fußball-Weltmeisterschaft der Männer ein Spiel leiten.
Entwicklungen am 29. November
Dem Senegal ist zum zweiten Mal nach 2002 der Einzug in ein WM-Achtelfinale gelungen. Das Team gewann auch ohne den verletzten Top-Star Sadio Mané das entscheidende Gruppenspiel gegen Ecuador mit 2:1.
Auch die Niederlande hat den Sprung ins Achtelfinale geschafft. Das Oranje-Team sicherte sich mit einem 2:0 gegen Katar den Sieg in Gruppe A und fügte dem Gastgeber damit die dritte Niederlage in der Vorrunde zu.
Mitfavorit England hat mit einem Sieg im britischen Duell ebenfalls souverän das Achtelfinale erreicht. Die Mannschaft besiegte Wales mit 3:0 und beendete die Vorrunde so mit sieben Punkten als Gruppensieger.
Mit einem Tor der Schmerzen hat Christian Pulisic die USA im brisanten Gruppen-Finale gegen den Iran in das Achtelfinale geführt. Im politisch aufgeladenen und dadurch besonders beachteten Duell erzielte Pulisic beim 1:0 den umjubelten Siegtreffer.
Fifa leitet Verfahren gegen kroatischen Verband ein
Die Fifa hat ein Verfahren gegen den kroatischen Verband wegen des Verhaltens seiner Fans im Gruppenspiel gegen Kanada eingeleitet. Hintergrund dürften die Beleidigungen gegen den serbisch-stämmigen Torhüter Milan Borjan aufseiten der Kanadier sein. Borjan war durch ein Plakat mit Bezug auf den Kroatien-Krieg sowie durch Sprechchöre verunglimpft worden.
Der Weltverband hat nun den Deutschen Fußball-Bund nach dem Regelverstoß bei der Pressekonferenz vor der Partie gegen Spanien verwarnt. Der DFB war nur mit Bundestrainer Hansi Flick und nicht wie vorgeschrieben zusätzlich mit einem Spieler bei der Fragerunde im internationalen Medienzentrum vertreten. Der DFB muss zudem eine Geldstrafe in Höhe von 10.000 Schweizer Franken (umgerechnet rund 10.100 Euro) zahlen.
Zwischen 400 und 500 tote Gastarbeiter insgesamt
Der Generalsekretär des Organisationskomitees, Hassan al-Thawadi, hat in einem Interview von mehreren Hundert toten Gastarbeitern im Zusammenhang mit der WM gesprochen. „Die Schätzung ist bei 400, zwischen 400 und 500. Ich habe die exakte Zahl nicht“, sagte er im Gespräch mit Journalist Piers Morgan. Morgan hatte nach der realistischen Zahl der Gastarbeiter gefragt, die durch ihre Arbeit für die Weltmeisterschaft ums Leben gekommen sind.
Das Organisationskomitee wies darauf hin, dass sich die Aussage von al-Thawadi auf nationale Statistiken für alle arbeitsbedingten Todesfälle landesweit in Katar, für alle Branchen und Nationalitäten im Zeitraum von 2014 bis 2020 beziehe. Diese Zahl liege bei 414.
Auf den Stadion- und anderen offiziellen WM-Baustellen habe es offiziellen Angaben zufolge drei arbeitsbedingte und 37 nicht arbeitsbedingte Todesfälle gegeben. Zahlen zu den insgesamt im Zusammenhang mit der WM gestorbenen Gastarbeitern hatte das Organisationskomitee bislang nicht genannt.
Ein aufsehenerregender Bericht des britischen „Guardian“ von Anfang 2021 hatte von mehr als 6500 toten Arbeitern aus fünf asiatischen Ländern auf den Baustellen des Emirats in den vergangenen zehn Jahren gesprochen. Katar hatte die folgende Kritik zurückgewiesen und von einer normalen Todesrate gesprochen.
Flitzer rennt mit Regenbogenfahne über den Rasen
Beim Gruppenspiel zwischen Portugal und Uruguay hat ein Flitzer mit einer Regenbogenfahne und weiteren politischen Botschaften für Aufsehen gesorgt. Wenige Minuten nach dem Beginn der zweiten Halbzeit lief im Lusail Stadion ein Zuschauer mit einer bunten Fahne über den Rasen, konnte aber schnell von Ordnern gestoppt werden.

Schiedsrichter Alireza Faghani hob die Fahne auf und brachte diese vom Spielfeld. Auf dem Superman-Shirt der Person stand vorne auf der Brust zudem „Save Ukraine“ und auf dem Rücken „Respect for Iranian Women“. „Ich hoffe, dass dem Jungen nichts passiert“, sagte Portugals Spieler Rúben Neves nach dem Spiel. „Wir alle haben seine Botschaft verstanden, die ganze Welt.“ Am späten Nachmittag meldete sich Mario Ferri, so heißt der Mann, selbst zu Wort: ‚ich bin frei‘.
Entwicklungen am 28. November
Torjäger Eric Maxim Choupo-Moting hat Kamerun mit seinem Treffer in der 66. Minute einen ersten Punkt beschert und einen kleinen Funken Hoffnung auf den Einzug ins Achtelfinale gewahrt. Die Afrikaner holten einen Zwei-Tore-Rückstand auf und spielten am Ende 3:3 gegen Serbien.
Ghana darf derweil nach dem ersten Sieg bei einer Fußball-Weltmeisterschaft seit 2010 vom Achtelfinale träumen. Der viermalige Afrikameister siegte in seinem zweiten Gruppenspiel gegen Südkorea mit 3:2 und ist mit drei Punkten wieder voll im Rennen.
Rekordweltmeister Brasilien hat mit sechs Punkten vorzeitig das Achtelfinale erreicht. Die Südamerikaner gewannen mit 1:0 gegen die Schweiz, die weiterhin gute Aussichten auf die K.o.-Runde hat. Auch Portugal steht sicher im Achtelfinale. Die Portugiesen gewannen ihr zweites Gruppenspiel gegen Uruguay mit 2:0 und qualifizierten sich nach Frankreich und Brasilien als dritte Mannschaft vorzeitig für die K.o.-Runde.
Niclas Füllkrug ließ am späten Sonntagabend die deutschen Fans jubeln – der Bremer Stürmer erzielte im Gruppenspiel gegen Spanien den wichtigen Treffer zum 1:1. Durch den Punktgewinn und Japans Niederlage gegen Costa Rica hat die DFB-Elf nun noch die Möglichkeit, ins Achtelfinale einzuziehen.
Die SÜDKURIER-Sportredaktion hat sich bei Fußballern aus der Region umgehört, wie sie das Remis erlebt haben – und wie sie Deutschlands Chancen auf einen Einzug in die K.o.-Runde einschätzen.
Fifa ermittelt gegen DFB
Die Fifa hat nach dem Verstoß des Deutschen Fußball-Bundes gegen die Pressekonferenz-Regeln vor dem Gruppenspiel gegen Spanien Ermittlungen aufgenommen. Wie der Weltverband nun mitteilte, untersuche die Disziplinarkommission Verstöße gegen Artikel 44 der WM-Regularien sowie mehrere Artikel in den Medien- und Marketingregeln und dem sogenannten Team-Handbuch. Was war passiert?
Bundestrainer Hansi Flick war am Samstagnachmittag allein zur obligatorischen Pressekonferenz vor dem Gruppenspiel im internationalen Medienzentrum von Doha erschienen. Alle Teams sind allerdings verpflichtet, dass sich vor jedem Spiel neben dem Chefcoach auch ein Spieler vor der Weltpresse äußert. Begründet wurde dieses Vorgehen von Flick mit der langen Anreise vom Teamquartier im Norden Katars in die gut 100 Kilometer entfernte Hauptstadt.
Diese sei rund 30 Stunden vor dem Anpfiff keinem der 26 Spieler seines Kaders zuzumuten, sagte er. Man habe stattdessen die Pressekonferenz im DFB-Medienhotel direkt neben dem Trainingsplatz abhalten wollen. Dies wurde von der Fifa nicht gestattet. Mögliche Konsequenz dürfte zunächst eine Verwarnung oder eine Geldstrafe für den DFB sein.
Entwicklungen am 27. November
Costa Rica lässt deutsche Fußball-Fans jubeln. Denn der 1:0-Sieg der als Außenseiter gehandelten Mittelamerikaner gegen Japan verbessert auch die Chancen der deutschen Nationalmannschaft auf einen Einzug ins WM-Achtelfinale. Mitfavorit Belgien muss indes um den Einzug ins Achtelfinale bangen: Der Weltranglistenzweite verlor sein zweites Gruppenspiel gegen Marokko mit 0:2.
Für Außenseiter Kanada ist trotz dem historischen WM-Tor von Bayern-Star Alphonso Davies das vorzeitige Vorrunden-Aus besiegelt. Die Kanadier verloren gegen Vize-Weltmeister Kroatien mit 1:4 und haben damit keine Chance mehr auf ein Weiterkommen.
Deutschland holt ersten Punkt
Die DFB-Elf hat die zweite Niederlage gerade noch verhindert und holt sich den ersten Punkt in der Vorrunde. Nach dem 1:1 gegen Mitfavorit Spanien hat das Team von Bundestrainer Hansi Flick weiter die Chance auf den Einzug ins Achtelfinale. Das Tor für Deutschland schoss Joker Niclas Füllkrug in der 83. Minute.

Entwicklungen am 26. November
Die serbische Nationalmannschaft sorgte abseits des Spielfelds für Aufregung. Grund ist eine nationalistische Fahne, die in der Umkleidekabine der serbischen Mannschaft aufgehängt und fotografiert wurde. Weil darauf auch die Umrisse des Kosovo unter den serbischen Nationalfarben zu sehen ist, leitete der Fußball-Weltverband am Samstag Ermittlungen ein.
Der kosovarische Verband FFK hatte die FIFA bereits zuvor aufgefordert, die Serben zu sanktionieren. Die Republik Kosovo erklärte sich 2008 für unabhängig von Serbien. Eine Mehrheit aller Staaten erkennt diesen Status auch an. Die Fahne mit der Aufschrift „Niemals aufgeben“ wurde deshalb während des ersten WM-Spiels gegen Brasilien (0:2) auch von mehreren serbischen Fans im Stadion gezeigt.
Frankreich zieht als erstes Team ins Achtelfinale ein
Der amtierende Weltmeister Frankreich hat den Weltmeister-Fluch gebannt. Nachdem zuvor drei Titelverteidiger, darunter Deutschland bei der WM 2018, in der Gruppenphase gescheitert sind, konnte sich die französische Mannschaft mit einem 2:1-Sieg gegen Dänemark als erstes Team ins Achtelfinale einziehen. Überragender Spieler bei den Franzosen: Kylian Mbappe, der für beide Treffer sorgte.
Das Spiel Argentinien gegen Mexiko endete mit 2:0. Auch Polen konnte das Spiel gegen Saudi-Arabien mit einem 2:0-Sieg für sich entscheiden. Einen Rückschlag musste indes Tunesien durch ein 0:1 gegen Australien einstecken.
Entwicklungen am 25. November
Diesmal standen sie nicht stumm auf dem Rasen: Die Iraner sangen beim Spiel gegen Wales zwar eher teilnahmslos die Nationalhymne mit, konnten aber ein 2:0-Sieg in der Nachspielzeit erzielen – und brachen nach Abpfiff in Jubel aus. Ähnliche Szenen gab bei der Partie Senegal gegen Katar zu sehen. Senegal gewann mit 3:1. Katar ist damit als erst zweiter WM-Ausrichter nach Südafrika 2010 bereits in der Vorrunde ausgeschieden.
Die Niederlande haben den vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale verpasst. Das Team kam gegen Ecuador nur zu einem 1:1 und konnte nicht den notwendigen zweiten Turniersieg einfahren, um sich schon vor dem letzten Gruppenspieltag für die K.o.-Runde zu qualifizieren. Eine Nullnummer war das Spiel USA gegen England. Mit dem 0:0 haben beide Mannschaften weiter alle Chancen auf das Erreichen der K.o.-Runde.
Fifa mahnt Zulassung von Regenbogenfarben an
Die Fifa hat bei den katarischen Behörden und beim WM-Organisationskomitee die Zulassung von Regenbogenfarben in den Stadien angemahnt. Der Weltverband hatte vor der Endrunde bekannt gegeben, dass Regenbogensymbole erlaubt seien. Zuletzt war es aber vermehrt zu Zwischenfällen gekommen, bei denen Fans vor den Spielen entsprechende Utensilien abgenommen worden waren.

Der walisische Verband hat nun mitgeteilt, dass die Fifa bestätigt habe, dass Hüte und Fahnen in Regenbogenfarben mit zum Spiel gegen den Iran gebracht werden dürften. „Alle WM-Austragungsorte wurden kontaktiert und angewiesen, die vereinbarten Regeln und Vorschriften einzuhalten“, teilten die Waliser mit.
Entwicklungen am 24. November
Die Schweiz hat einen gelungenen Start in die Gruppenphase hingelegt: Die Eidgenossen setzten sich gegen Kamerun mit 1:0 durch. Südkorea und Uruguay trennten sich 0:0. Portugal gewann die Partie gegen Ghana verdient mit 3:2. Brasilien siegte gegen Serbien mit 2:0.
Entwicklungen am 23. November
Unspektakulär startete der Spieltag mit der Partie Marokko gegen Kroatien. Das Spiel endete 0:0. Auch die DFB-Mannschaft legte einen schlechten Start hin: Mit einer 1:2-Pleite gegen Japan musste sich die Mannschaft um den Bundestrainer Hansi Flick beim Auftaktspiel geschlagen geben. Das Spiel haben 9,230 Millionen Zuschauer verfolgt, wie die AGF Videoforschung errechnete. Das ergab einen Marktanteil von 59,7 Prozent.
DFB-Auswahl hält sich die Hand vor den Mund
Die deutschen Fußball-Nationalspieler haben sich beim Mannschaftsfoto vor dem Anpfiff der Partie demonstrativ die Hand vor den Mund gehalten. Die DFB-Auswahl sendete damit ein Zeichen an den Fußball-Weltverband Fifa, der in Katar die „One Love“-Kapitänsbinde verboten hatte.
Manuel Neuer trug die von der Fifa vorgegebene „No Discrimination“-Binde. Damit setzte die DFB-Elf ein starkes Zeichen, die Leistung auf dem Spielfeld war jedoch eher schwach, findet SÜDKURIER-Sportchef Dirk Salzmann.
Ein starkes Zeichen setzte auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Faeser, die gemeinsam mit DFB-Präsident Bernd Neuendorf vor dem Spiel mit Fifa-Präsident Gianni Infantino zusammentraf, trug unter ihrem pinken Blazer die verbotene „One Love“-Binde. Auf dem Tribünenplatz streifte sie nach Anpfiff den Blazer ab und entblößte die Binde für Offenheit und Vielfalt.
Auch Belgiens Außenministerin Hadja Lahbib zeigte sich am Abend beim ersten Spiel ihrer Mannschaft gegen Kanada mit der „One Love“-Kapitänsbinde auf der Tribüne neben Gianni Infantino.

Titelkandidat Spanien ist mit einem dominanten Auftritt in die WM gestartet. Der Weltmeister von 2010 und nächste deutsche Gegner besiegte Costa Rica mit 7:0. Belgien siegte am Abend gegen Kanada mit 1:0.
Entwicklungen am 22. November
Saudi-Arabien hat mit einem 2:1-Sieg gegen Turniermitfavorit Argentinien für die erste große Überraschung bei der Fußball-WM gesorgt. Dagegen konnte die unspektakuläre 0:0-Partie der Dänen gegen Tunesien nur mäßig begeistern. Das Spiel Mexiko gegen Polen endete ebenfalls 0:0.
WM-Titelverteidiger Frankreich hat mit einem 4:1-Sieg gegen Australien einen erfolgreichen Start hingelegt und nach anfänglichen Problemen auch zeitweise geglänzt. Allerdings: Die ohnehin verletzungsgeplagten Franzosen müssen nun den nächsten Ausfall hinnehmen.
Nach nur acht Minuten verletzte sich der Münchner Linksverteidiger Lucas Hernández schwer. Wie der französische Verband noch in der Nacht mitteilte, erlitt er einen Riss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie und wird mehrere Monate ausfallen.
Entwicklungen am 21. November
Am zweiten Spieltag finden drei Spiele statt. Die erste Partie bestritt England gegen den Iran. Die Iraner, die ihre Nationalhymne nicht mitsangen, mussten sich mit einem Ergebnis von 6:2 geschlagen geben. Derweil unterbrach der iranische Staatssender seine Live-Übertragung bei der iranischen Hymne. Den Spielern könnten für diese Aktion nun Konsequenzen drohen.
Niederlande erkämpfte sich ein 2:0-Sieg gegen Afrikameister Senegal. Das Spiel USA gegen Wales endete Unentschieden mit einem 1:1.
Fifa verbietet One Love-Kapitänsbinde
Die Fifa hat das Verbot der One Love-Kapitänsbinde mit den von allen Teilnehmern anerkannten WM-Regularien begründet. Explizit hob der Verband den Artikel 13.8.1 der Ausrüstungsregeln hervor: „Für Fifa-Finalwettbewerbe muss der Kapitän jeder Mannschaft eine von der Fifa gestellte Armbinde tragen.“

Die Spielführer der Teams könnten nun mit vom Weltverband bereitgestellten Armbinden auflaufen. Diese sollen an jedem Spieltag eine andere Antidiskriminierungs-Botschaft verbreiten. Der erste Spieltag steht unter dem Motto „Fußball verbindet die Welt“.
Zuvor hatten die Verbände aus Deutschland, Dänemark, England, Wales, Belgien, der Schweiz und den Niederlanden mitgeteilt, ihre Kapitäne nicht wie geplant mit der One Love-Binde auflaufen zu lassen.
Begründet wurde dieser Schritt mit der Drohung der Fifa, die betreffenden Spieler würden eine Gelbe Karte erhalten. Geldstrafen, wie normalerweise bei solchen Vergehen üblich, hätte man in Kauf genommen. Ein Armutszeugnis, findet SÜDKURIER-Sportchef Dirk Salzmann.
Entwicklungen am 20. November
Die Weltmeisterschaft ist eröffnet! Zum Auftakt verlor der Gastgeber Katar in einer mäßigen Partie mit 0:2 gegen Ecuador. Zuvor wurde der Start des umstrittenen Turniers mit einer großen Lichtershow zelebriert.
Mit dem Auftakt steht auch das sportliche Treiben im Fokus: Wer wird Weltmeister, welcher Spieler wird überzeugen – und auf welche Enttäuschungen müssen sich die Fans einstellen? Die Prognosen der SÜDKURIER-Sportredaktion gibt es hier.
Entwicklungen am 19. November
Noch vor dem Start der Weltmeisterschaft sorgte Fifa-Präsident Gianni Infantino bei einer Medienrunde für Aufsehen, indem er Kritiker des Turniers scharf anging und das Gastgeberland Katar mit seltsamen Aussagen verteidigte. Ein schwacher Auftritt des Fifa-Präsidenten, findet unser Redakteur Ingo Feiertag.
Entwicklungen am 18. November
Gastgeberland Katar hat nun zwei Tage vor der Eröffnung der Fußball-WM doch noch ein Verbot von alkoholischem Bier rund um die acht Stadien durchgesetzt. Damit wurde die eigentlich mit dem Fußball-Weltverband vereinbarte Aufweichung des Alkoholverbots wieder gekippt, wie die Fifa am Freitag mitteilte. Zuvor hatte die britische Zeitung „The Times“ darüber berichtet. Weder Fifa noch das Organisationskomitee hatten sich jedoch dazu geäußert.
Anfang der Woche wurden laut Medienberichten bereits errichtete Verkaufsstände rund um die Stadien wieder abgebaut, um an anderen Stellen wieder aufgebaut zu werden. Bislang war vorgesehen, dass Fans während der Spiele innerhalb der Stadionbereiche in bestimmten Zonen vor und nach den Spielen alkoholhaltiges Bier kaufen dürfen. In den Stadien wird hingegen nur alkoholfreies Bier ausgeschenkt. Die Fifa hatte diese Berichte über eine Änderung des Ausschank-Konzeptes noch zurückgewiesen.
Entwicklungen am 17. November
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist sechs Tage vor ihrem Auftaktaktspiel gegen Japan in Katar eingetroffen. Nach dem letzten Testspiel in Maskat/Oman gegen den Oman ging es für Bundestrainer Hansi Flick und seine Spieler nun weiter ins Quartier ganz im Norden des Emirates.

Entwicklungen am 16. November
Die deutsche Nationalmannschaft tritt heute gegen den Oman mit Länderspiel-Neuling Youssoufa Moukoko in der Startelf an. Der Dortmunder Angreifer, der am kommenden Sonntag 18 Jahre alt wird, ist der viertjüngste DFB-Debütant überhaupt.

Die deutsche Startelf setzt sich wie folgt zusammen: Neuer – Klostermann, Ginter, Kehrer, Raum – Goretzka, Gündogan – Hofmann, Havertz, Sané – Moukoko. Dabei konnte die Nationalelf die letzte Partie vor dem Turnierstart erst in der 80. Minute mit einem 1:0 für sich entscheiden.
Eine gute Nachricht gibt es auch noch: Torhüter Marc-André ter Stegen wird in Katar zur Mannschaft stoßen, die am Donnerstag ins Turniergastgeberland reist, sagte Hansi Flick nach dem Testspiel. Ter Stegen hatte wegen Magen-Darm-Problemen nicht mit dem Kader nach Maskat fliegen können.
Entwicklungen am 15. November
Kurz nach Mitternacht war der DFB-Tross nach der Landung am Montagabend in Maskat und einer kurzen Fahrt am Hotel eingetroffen. Hansi Flick gönnte seinen WM-Spielern genügend Zeit zum Ankommen in einer neuen Zeit- und Klimazone.
Am späten Dienstagnachmittag Ortszeit fand dann das einzige Training vor dem Testspiel gegen die Auswahl des Oman im Fußballstadion des Sultan-Kabus-Sportkomplexes statt – ohne die angeschlagenen Thomas Müller und Antonio Rüdiger sowie DFB-Rückkehrer Mario Götze.
Mario Götze setzte wie die Freiburger Matthias Ginter und Christian Günter mit dem Teamtraining wegen des letzten Bundesliga-Einsatzes am Sonntag aus.

Für die Nationalelf ging es darum, sich schnell an die hohen Temperaturen anzupassen sowie den Zeitunterschied von plus drei Stunden zu Deutschland zu verkraften. Das Länderspiel der Nationalmannschaft gegen den Oman ist für den Bundestrainer nur bedingt eine Generalprobe vor WM-Start. Hansi Flick will nämlich nicht seine programmierte Startelf aufbieten, sondern einige Fixkräfte verschnaufen lassen, kündigte er an.
Entwicklungen am 14. Oktober
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bricht zunächst ohne Torwart Marc-André ter Stegen zur Weltmeisterschaft in Katar auf. Der 30 Jahre alte Profi vom FC Barcelona ist an einem Magen-Darm-Infekt erkrankt, wie der DFB wenige Stunden vor dem Abflug des Kaders in Frankfurt am Main mitteilte.
Ter Stegen war wie die weiteren 25 Akteure im Aufgebot von Bundestrainer Hansi Flick zum Treffpunkt in einem Frankfurter Flughafenhotel angereist. Wann die Nummer zwei hinter Kapitän Manuel Neuer nachreisen kann, ist offen. Erst müsse er gesund werden. Der um 13.30 Uhr geplante Flug hob mit einer kleinen Verspätung ab.

Entwicklungen am 13. November
Die WM-Reise beginnt: Um 13.30 Uhr hebt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft am Montag vom Frankfurter Flughafen aus in den Oman ab. Nach einem knapp sieben Stunden langen Flug wird die DFB-Auswahl am Montagabend kurz vor Mitternacht Ortszeit im Oman landen. Am Mittwoch steht in Maskat gegen den dortigen Gastgeber der letzte WM-Test an. Am Donnerstag geht es dann gleich weiter nach Katar. In der Gruppe E spielt Deutschland am 23. November zunächst gegen Japan. Jeweils vier Tage später folgen die Partien gegen Spanien und Costa Rica.

Entwicklungen am 12. November
Auch am letzten Bundesliga-Spieltag vor der Winterpause haben zahlreiche Fans in deutschen Stadien gegen die umstrittene Fußball-Weltmeisterschaft protestiert. Anhänger von Hertha BSC in der Ostkurve des Olympiastadions hielten am Samstag Plakate mit der Aufschrift „Boycott Qatar“ hoch. Zudem wurde vor der Partie gegen den 1. FC Köln ein großes Banner mit der gleichen Aufschrift sowie eins mit dem Aufdruck „Kein Herthaner schaut die WM in Katar“ gezeigt.

Fans des FC Augsburg sprachen sich ebenfalls für einen Boykott der WM aus und zeigten zudem ein durchgestrichenes Logo des Deutschen Fußball-Bunds. Proteste gegen die WM gab es unter anderem auch bei Anhängern der Zweitligisten Hamburger SV und 1. FC Heidenheim.
Entwicklungen am 11. November
Als TV-Beobachter der letzten Spieltage in Bundesliga und Premier League hofft Bundestrainer Hansi Flick, dass alle seine WM-Spieler ohne Blessuren durch das Wochenende kommen. Nie war die Zeit zwischen letztem Bundesliga-Spieltag und WM-Auftakt so kurz. Das macht die Gefahr von Verletzungen mit gravierenden Auswirkungen noch größer.
Flick hat zehn Tage bis zum ersten Spiel gegen Japan und will deshalb zunächst bei seinen Spielern auch auf Regeneration setzen, wenn es am Montag zum Kurztrainingslager in den Oman geht. Sollte es doch noch Verletzungen geben, sind die Fifa-Regularien eindeutig. Am Montag muss Flick seine 26 Spieler dem Weltverband melden, Änderungen sind bis dahin kein Problem. Verletzt sich danach noch ein Spieler, kann bis 24 Stunden vor dem ersten Spiel mit einem Attest von einem Fifa-Arzt ein anderer Spieler nachnominiert werden.
Entwicklungen am 10. November
Bundestrainer Hansi Flick gibt am Donnerstagmittag die Nominierung für sein WM-Kader bekannt. Unter den 26 Namen gibt es, neben bekannten Gesichtern wie Ilkay Gündogan, Thomas Müller und Manuel Neuer, auch einige Überraschungen. Die Sportredaktion hat bei Trainern aus dem Schwarzwald, Hochrhein und Bodensee nachgefragt, was sie von der Aufstellung halten.
Entwicklungen bis zum 9. November
Seit der Vergabe des Turniers 2010 in das Emirat ist die Diskussion vor allem durch die Kritik an den Arbeitsbedingungen der Migranten geprägt. Ein Blick hinter die scheinbar perfekte Fassade des Emirats zeigt, dass hier nicht alles Gold ist, was glänzt. Für die Weltmeisterschaft wird bis kurz vor dem Start noch fleißig gebaut.
Baustellen, auf denen Gastarbeiter aus Pakistan, Nepal, Bangladesch, Indien oder von den Philippinen Tag und Nacht bei über 30 Grad hämmern und bohren, gibt es auch nach über vier Jahren Bauzeit genug. Alle Stadien, die extra für die WM gebaut wurden, gibt es hier.
Gehwege pflastern, Rasen verlegen, Fan-Zonen aufbauen, Bäume pflanzen – die Arbeiter verpassen den Sportstätten, Hotels und Straßen des WM-Gastgebers den letzten Schliff. Im Industriegebiet leben die Gastarbeiter wie in einer Schuhschachtel. Dass zwölf Arbeiter auf 14 Quadratmetern leben, ist hier völlig normal.

Zu den Umständen in Katar haben sich immer wieder Menschen aus dem Fußball-Geschäft geäußert. Ex-Fußball-Profi Thomas Broich ist als TV-Experte in Katar dabei. Der Ex-Kicker ist hin- und hergerissen zwischen Haltung und Freude auf das Weltereignis. Auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) ist kein Fan der Winter-WM. Das ein oder andere Spiel will Kretschmann sich aber anschauen.

Bier gehört nicht zum Stadion-Erlebnis
Für viele westliche Fans gehört Bier zum Fußball dazu. Allerdings gehört Alkohol nicht zur Kultur Katars, werde aber laut Organisationskomitee in „vorgesehenen Bereichen“ erhältlich sein. Inzwischen zeichnet sich ab, dass Zuschauer in Katar vor und nach den Spielen in der Umgebung der Stadien Alkohol trinken dürfen.
Zu den Bier-Zonen, die zwischen Katar und der Fifa im Gespräch sind, gehören demnach eine Fan-Meile in der Hauptstadt Doha, das Gelände eines Golf-Clubs und das Grundstück eines Luxus-Hotels an einem Strand außerhalb der Stadt. Eine Übersicht, gegen welche Teams die deutsche National-Elf antreten wird, gibt es hier.
Etwa anderthalb Wochen vor dem Start der Fußball-Weltmeisterschaft schockte WM-Botschafter Khalid Salman mit seinen schwulenfeindlichen Aussagen in der ZDF-Doku „Geheimsache Katar“ die Fußballwelt. Das Auswärtige Amt verurteilte die Aussagen Salmans, eine Warnung für LGBTIQ-Personen für Reisen in das Emirat plant das Außenministerium aber derzeit nicht. Ein Kommentar unseres Sportredakteurs Maximilian Halter zu Khalid Salmans Aussagen gibt es hier.