Tilmann P. Gangloff

Wer positiv durchs Leben geht, sucht auch in widrigen Ereignissen nach positiven Aspekten. Bei der Weltmeisterschaft in Katar fällt das eher schwer; die skandalösen Rahmenbedingungen lassen einen unbefangenen Genuss des Turniers kaum zu. Natürlich kann man die WM boykottieren; wirklich geholfen ist damit jedoch niemandem.

Aber irgendwie, dachte sich Silke Burmester, muss sich „aus dieser Drecks-WM doch was Gutes machen lassen“. Und deshalb hat die preisgekrönte Journalistin die Initiative „#KatarKontern“ ins Leben gerufen. Nach der Devise „Goals for Good“ spendet die von ihr gegründete Onlineplattform „Palais F*luxx“ für jedes Tor, das während der WM fällt, einen Euro an „Discover Football e.V.“.

Ein Zeichen gegen Korruption im Sport

Die Berliner Organisation setzt sich weltweit dafür ein, Frauen durch Fußball zu stärken, und hat dabei besonders muslimische Kickerinnen im Blick. Natürlich sollen sich möglichst viele Menschen an Burmesters Initiative beteiligen. Jedes Tor könnte dann, wie es in dem Aufruf heißt, „ein Gewinn für Frauen- und Menschenrechte, für LGBTQ+ und ein Zeichen gegen die Korruption im Sport“ werden.

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Die Idee hat was: Wer die WM mit schlechtem Gewissen verfolgt hätte, weil in Katar nicht nur der Ball, sondern auch die Menschenrechte mit Füßen getreten werden, kann sich an der Initiative beteiligen und sich auf diese Weise doppelt über jeden der 150 bis 200 Treffer freuen.

Die Namen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden, sofern sie einverstanden sind, auf www.palais-fluxx.de veröffentlicht; ein Zähler informiert regelmäßig über den Torestand und die Summe. Die Website, laut eigener Einschätzung ein „Onlinemagazin für Rausch, Revolte, Wechseljahre“, ist eine Plattform für Frauen ab 47; an der Aktion dürfen und sollen aber gern auch Männer teilnehmen.