Ja, die DFL muss zahlen
Wenn die Polizei bei einem Hochrisikospiel einen erhöhten Aufwand hat, die Partie abzusichern, muss die DFL in die Tasche greifen. Denn im Gegensatz zu Musikfestivals oder Volksfesten, wo die Polizei auch im Einsatz ist, ist die Stimmung bei zwei verfeindeten Fanlagern besonders aufgeheizt. Nicht selten kommt es zu Randale: Bei der An- und Abreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, auf dem Weg zum Stadion – nicht auszudenken, welche Verwüstung herrschen würde, wenn die Polizei solche Begegnungen nicht mit massiven Kräften absichern würde.
Das sollte den Steuerzahler nicht allein belasten – im System Fußball werden Millionensummen im dreistelligen Bereich für einzelne Spieler ausgegeben. TV-Rechteperioden für Milliarden versteigert. Eine Beteiligung an den Kosten für die Polizeieinsätze sollte da das Mindeste sein.
Nein, die Kosten sind Staatssache
Natürlich lehnt die Deutsche Fußball-Liga eine Kostenbeteiligung an Polizei-Einsätzen ab. Warum sollen letztendlich Fußball-Vereine dafür bezahlen, wenn Chaoten am Bahnhof oder in der Stadt randalieren? Natürlich gibt es Fans, für die man sich schämen muss. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass ein Fußballtrikot in diesen Kreisen oftmals nur Mittel zum Zweck ist, eine willkommene Tarnung für Gewaltexzesse. Über die Vereinsfarben einen Kostenverursacher auszumachen, ist also höchst fragwürdig. Dann müssten auch Festzeltwirte beim Oktoberfest Rechnungen für Polizei-Einsätze an S-Bahnstationen bekommen.
Nein, der Staat ist für die Sicherheit im öffentlichen Raum verantwortlich – egal, in welchem Zusammenhang Veranstaltungen dazu stehen. Nur, weil bei der DFL vermeintlich leicht Geld zu holen ist, ist das noch lange nicht fair.