Florian Müller: Einen ersten Kopfball von Svensson vergräbt der Atubolu-Ersatz in seinen Armen. Doch den ersten Schuss der Dortmunder muss er passieren lassen. Adeyemi visiert das kurze, das Torwart-Eck an, Müller rechnet nicht damit und vergisst, seinen rechten Arm in die Höhe zu recken. Bei den drei weiteren Einschlägen ist er schuldlos. Aber eben am ersten Gegentor nicht. - Note: 3,5

Lukas Kübler: Bekommt mal wieder den Vorzug vor Sildillia – und hinterher ein Lob von Trainer Julian Schuster. Der Kübi habe Energie ins Spiel gebracht. Das ist keine Falschinformation, aber man muss den enormen Einsatz eben auch an der richtigen Stelle zeigen. Das gelingt dem 30-Jährigen nicht immer, so vor dem 0:1. Da lässt er sich von Adeyemi abkochen und kann dessen fulminantem Schuss nur noch nachschauen. Und vor dem 0:4 passiert ihm im Mittelfeld ein Fehlpass. – Note: 4

Freiburgs Lukas Kübler (l) in Aktion gegen Dortmunds Carney Chukwuemeka (r).
Freiburgs Lukas Kübler (l) in Aktion gegen Dortmunds Carney Chukwuemeka (r). | Bild: Tom Weller/dpa

Philipp Lienhart: Zeigt das, was man mit einem Wort mit sieben Buchstaben beschreibt: Präsenz! Deutlich verbessert gegenüber dem mäßigen Auftritt die Woche zuvor gegen Union Berlin. Verhindert nach 22 Minuten möglicherweise ein Tor von Beier, als er sich resolut in dessen Schuss wirft. In der 52. Minute wird er zu einem, was man mit einem Wort mit zwölf Buchstaben beschreibt: Unglücksraben! Lienhart fälscht den Sechzehnmeterschuss von Chukwuemeka so ab, dass er über Keeper Müller hinweg ins Tor saust. - Note: 3

Matthias Ginter: Es ist sein 375. Bundesligaspiel – und eines seiner schwächeren. Wann schon hat man den Ginter einen Diagonalpass (er sollte Makengo erreichen) ins Aus schießen sehen? Wann schon hatte man den Ginter einen Fehlpass im Mittelfeld spielen sehen, der den Gegner zur Attacke einlädt? Dumm denn auch, dass dieser Ballverlust der Ausgangspunkt ist zum 0:2. In Summe: eine Partie zum Vergessen. - Note: 4,5

Jordy Makengo: Hoppla, kein Christian Günter in der Startelf, dafür der 23-jährige Franzose mit den schnellen Beinen. Es habe sich ein Wechsel auf der linken Außenbahn schon in den vergangenen Wochen abgezeichnet, wird Trainer Julian Schuster später sagen. Unisono sind nach Abpfiff alle Freiburger Akteure der Meinung, der Jordy hab es gut gemacht. Man hätte es allerdings auch so sagen können: Da war zu viel Respekt statt Mut zu sehen. Da geht noch mehr. - Note: 3

Maximilian Eggestein: Er ist der, der sich immer stellt, also den Medienschaffenden nach der Partie, egal ob Sieg oder Niederlage. Man könne nach einem 0:4 kaum von einem guten Spiel sprechen, sagt der Maxi. Das zeigt, dass er ein wenig durcheinander ist, als er mit den Reportern redet. Hat er doch glatt seinen erfolgreichen Torschuss vergessen, der kurz vor Ende der regulären Spielzeit im Dortmunder Tor einschlägt. 1:4 also, und nicht 0:4. Ändert aber nicht viel, verloren ist verloren. Ach so, ja, trotz des Tores bleibt Eggestein im Regal Durchschnitt. - Note: 3

Freiburgs Maximilian Eggestein reagiert unzufrieden nach dem Tor zum 0:1.
Freiburgs Maximilian Eggestein reagiert unzufrieden nach dem Tor zum 0:1. | Bild: Tom Weller/dpa


Patrick Osterhage: Er kämpft im Augenblick nicht nur gegen den Gegner, sondern auch ein wenig mit sich selbst. Da ein toller Pass, da ein ungenauer Rückpass auf Müller, den der nicht erreichen kann und so ein Eckball für Dortmund draus wird. Vor dem 0:4 ausgespielter Zuschauer. Ansonsten immerhin eine positive Zweikampfbilanz. – Note: 3,5

Ritsu Doan: Die 46. Minute ärgert den Japaner. Da steht er nach einer Grifo-Flanke, die Höler mit einem Rückwärtskopfball weiterleitet, frei vor Dortmunds Torwart Kobel, doch er kriegt die Kugel nicht an dem vorbei. Es wäre 26 Sekunden nach Wiederanpfiff das 1:1 gewesen und womöglich hätte der Ausgleich die Freiburger so beflügelt und gleichzeitig die Dortmunder so geschockt, dass die Partie einen anderen Ausgang genommen hätte. Ärgerlich, aber bester Freiburger ist Doan trotzdem. Die Vorarbeit zu Eggesteins Ehrentreffer ist sein siebter Assist in dieser Saison. – Note: 2

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Lucas Höler: Beste Szene in der 46. Minute: der Rückwärtskopfball, der Doan freie Bahn schafft zum Torschuss, der dann nicht in den Kasten geht. Ansonsten mal wieder Lob fürs Arbeiten gegen den Ball, eine Tugend, die in Freiburg auch Stürmer beherrschen müssen. Allerdings könnte man auch mal fragen, ob Angreifer nicht auch Tore erzielen sollten. - Note: 3,5

Vincenzo Grifo: Hat in der ersten halben Stunde gleich zweimal die Chance, den Sportclub in Führung zu bringen. Einmal wird sein Schuss geblockt, einmal trifft der Italiener den Ball nicht richtig. Das ist man vom Vince nicht gewohnt. Seine Flanke direkt nach der Pause, die Höler auf Doan weiterleitet, würde als Assist gelten, wenn den Doan ins Tor getroffen hätte. – Note: 3,5

Junior Adamu: Der Österreicher hat nach 14 Minuten eine hundertprozentige Chance. Osterhage spielt einen herrlichen Pass auf Makengo, der passt nach innen, wo Adamu nur noch den Ball ins Tor einschieben muss. Doch er trifft die Kugel nicht und versemmelt so womöglich die 1:0-Führung. Womöglich? Genau! An der Seitenlinie hebt zwar Schiedsrichter-Assistent Christian Dietz seine Fahne in die Höhe, doch hätte Adamu ins Tor getroffen, wäre die Situation überprüft worden – und das Abseits vielleicht gar keines gewesen. Fazit: Adamu ist – Achtung: Höler! – stark im Spiel gegen Ball, aber eben nicht mit dem Ball. - Note: 4

Freiburgs Junior Adamu (l) in Aktion gegen Dortmunds Ramy Bensebaini (r).
Freiburgs Junior Adamu (l) in Aktion gegen Dortmunds Ramy Bensebaini (r). | Bild: Tom Weller/dpa

Max Rosenfelder (ab der 68. Minute für Lienhart): Kaum auf dem Platz fällt das 0:3, auch beim 0:4 nur Zuschauer. Da bleibt nicht viel zu bewerten. - Note: 3,5

Eren Dinkci (68. für Höler): In der Vorwoche gegen Union Berlin ein starker Joker, den man eigentlich in der Startelf erwartet hätte. Auch diesmal wieder mit guten Aktionen in der Kürze der Zeit. - Note: 3

Nicolas Höfler, Michael Gregoritsch und Jan-Niklas Beste werden alle drei in der 80. Minute eingewechselt (für Osterhage, Adamu und Grifo), aber für eine Benotung reicht es nicht. Nur eine Frage umtreibt im Freiburger Fußball alle: Wann darf der hochgelobte Winterneuzugang endlich mal von Anfang ran?