Die Schweiz, ein Land das erst 1971 das Frauenwahlrecht eingeführt hat und bis heute partout nicht der EU beitreten will, gilt in den Augen vieler Europäer als rückständig. Tatsächlich zählt das 8,5-Millionen-Einwohner-Land heute in vielen Bereichen zur Avantgarde. So stimmten die Eidgenossen als erstes Land der Welt über ein bedingungsloses Grundeinkommen ab.

Auch der gestrige Frauenstreik in der gesamten Alpenrepublik passt so gar nicht in das Bild einer erzkonservativen Gesellschaft. Zehntausende Frauen machten von Zürich bis Genf ihrem Ärger über Benachteiligungen in der Arbeitswelt Luft. Dabei geht es nicht nur um höhere Löhne, sondern auch um eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

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Diese Forderungen sind absolut berechtigt. Schon allein aus ökonomischen Gründen – Stichwort Fachkräftemangel – sollten die Unternehmen Frauen bessere Karrierechancen bieten. Aber auch gesellschaftspolitisch passt ein zweigeteilter Arbeitsmarkt nicht mehr in unsere Zeit.