Die Rabattschlacht bei Elektroautos nimmt langsam Fahrt auf. Insbesondere der weltgrößte Autobauer Volkswagen versucht derzeit E-Fahrzeuge in den Markt zu drücken. Beispiel E-Golf. Wie aus einer aktuellen Marktübersicht des Car-Center an der Uni Duisburg-Essen hervorgeht, kostet die vollelektrische Variante des Golfs derzeit weniger als das preisgünstigste Golf Serienmodell mit gewöhnlichem Motor. In einem als repräsentativ eingestuften Angebot eines Internet-Autovermittlers ist das E-Fahrzeug für 20 760 Euro zu haben. Der Normal-Golf kostet knapp 1000 Euro mehr. „Wer ein Elektroauto sucht, der hat mit dem Auslaufmodell des E-Golf die Mutter aller Schnäppchen gefunden“, schreibt der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer. Gegenüber dem ürsprünglichen Einführungspreis ergebe sich ein Preisvorteil von 42 Prozent oder rund 15 000 Euro.

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Möglich ist das Angebot, weil der Staat beim Kauf eines E-Autos 4000 Euro zuschießt. VW gewähre den Händlern beim Verkauf eines E-Autos zusätzlich „erhebliche verdeckte Prämien“, schreibt Dudenhöffer. Auch diese kommen dem Kunden zu Gute.

59 Euro im Monat für einen Renault

Der E-Golf ist aber nicht das einzige Beispiel für die aktuelle Preisoffensive. Den Kleinwagen VW E-Up gibt es derzeit bis Ende Oktober als Leasingfahrzeug für 159 Euro ohne Anzahlung. Der baugleiche Skoda Citigo-E soll ab Anfang 2020 für 145 Euro zu haben sein. E-Pionier Renault drückt seinen Kangoo ZE für 59 Euro im Monat, inklusive Batteriemiete, in den Markt. Allerdings nur für Berliner Kunden. Auch hier fließen staatliche E-Auto-Kaufprämien an den Hersteller.

E-Golf-Nachfolger ID 3: Ab 30 000 Euro und mit einer Reichweite von 300 Kilometern.
E-Golf-Nachfolger ID 3: Ab 30 000 Euro und mit einer Reichweite von 300 Kilometern. | Bild: dpa

Im Fall des E-Golf hat das aktuelle Billigangebot allerdings damit zu tun, dass VW sonst wahrscheinlich auf den Fahrzeugen sitzenbliebe. Der E-Golf-Nachfolger, der ID 3, wird derzeit schon in Zwickau produziert und kommt 2020 in den Handel – zu Preisen ab 30 000 Euro und mit deutlich mehr Reichweite als der alte E-Golf, der 233 Kilometer ohne Tankstopp schafft.

Strengere CO2-Regeln

Die Preisentwicklung hängt maßgeblich auch mit strengeren Regeln für den CO2-Ausstoß in den Fahrzeugflotten der Hersteller zusammen. Im kommenden Jahr treten neue Grenzwerte in Kraft. Demnach muss der CO2-Ausstoß über alle Modelle eines Autobauers auf 95 Gramm pro Kilometer sinken. Gelingt dies nicht, sind Strafzahlungen fällig. E-Autos, deren CO2-Emissionen unabhängig vom verbrauchten Strom, mit Null angerechnet werden, gelten als Wunderwaffe, die Treibhausgas-Emissionen zu senken.