Der Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen baut in Teilen seines Unternehmens keine Jobs mehr auf. „In den klassischen Betätigungsfeldern werden frei werdende Stellen derzeit meist nicht wiederbesetzt“, sagte ein ZF-Sprecher unserer Zeitung. Die aktuelle Einstellungspolitik des Konzerns sei „sehr restriktiv“. Einen „generellen Einstellungsstopp„, gebe es aber nicht.
Entsprechende Gerüchte waren Ende vergangener Woche im Umfeld einer Betriebsversammlung bei Deutschlands drittgrößtem Autozulieferer aufgekommen. Der Sprecher sagte, bei ZF in Deutschland seien mehrere Hundert Stellen offen, vor allem in den Zukunftsfeldern autonomes Fahren und E-Mobilität, aber auch bei Digitalisierung und Vernetzung. Gesucht seien hier „Ingenieure, Software-Entwickler und weitere Fachkräfte.“
Arbeitszeitverkürzung kostet in Summe fast 200 Jobs
Ähnlich wie die Konkurrenten Bosch, Conti oder Schaeffler leidet auch ZF am Einbruch der Kraftfahrzeugmärkte, insbesondere in Asien, den Auswirkungen der Dieselkrise und technologischen Umbrüchen wie E-Mobilität oder autonomem Fahren.
Vor kurzem hatte ZF-Chef Wolf-Henning Scheider angekündigt, die Mitarbeiterzahlen konzernweit bis Mitte des kommenden Jahrzehnts im Vergleich zum heutigen Stand „in etwa gleich“ halten zu wollen. Aktuell beschäftigt ZF weltweit rund 150 000 Menschen, 50 000 davon in Deutschland.40-Stunden-Verträge werden in 35-Stunden-Kontrakte umgewandelt
Aktuell fährt ZF das Arbeitsvolumen zurück, indem die vertraglich vereinbarte wöchentliche Arbeitszeit gesenkt wird. An fast allen größeren Standorten in Deutschland seien insgesamt mehrere Tausend 40-Stunden-Verträge gekündigt und die wöchentlichen Arbeitszeiten dabei auf Stundenzahlen zwischen 39 und 35 Stunden reduziert worden“, sagte der ZF-Sprecher. In Summe würden so „umgerechnet knapp 200 Stellen“ eingespart.