Der Tettnanger Outdoor-Spezialist Vaude rechnet nach einem blendenden Geschäftsjahr 2020 im laufenden Jahr mit zweistelligen Umsatzzuwächsen. „In den ersten drei Monaten des Jahres hat sich der Schwung aus 2020 noch einmal verstärkt“, sagte Vaude-Chefin Antje von Dewitz dem SÜDKURIER.

„Wir sind wirklich gut unterwegs“

Für 2021 peilt das Familienunternehmen vom Bodensee nun „zehn Prozent Umsatzwachstum“ an, wie Dewitz sagte. 2020 stiegen die Umsätze bei Vaude bereits um 8,7 Prozent auf rund 110 Millionen Euro. Auch beim Gewinn habe Vaude 2020 zugelegt. „Wir sind da gerade wirklich gut unterwegs“, sagte die Firmen-Chefin, ohne Details zu nennen.

Vaude-Logo auf einer Jacke des Herstellers vom Bodensee.
Vaude-Logo auf einer Jacke des Herstellers vom Bodensee. | Bild: Vaude

Sie begründete den Aufschwung unter anderem mit der auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Produktpalette, mit der Vaude zusehends auch sehr junge Menschen als Kunden gewinne. „Vaude wird bei diesem Thema von den Kunden Kompetenz und Glaubwürdigkeit zugeschrieben“, sagte sie. Hinzu komme der weiter anhaltende Boom bei Fahrrädern und damit auch von Bike-Ausrüstungen, sowie von Nischen-Märkten wie dem Skitourengehen. „Da sind die Leute total auf den Geschmack gekommen, und wir haben die entsprechenden Produkte“, sagte von Dewitz.

Mehr Mitarbeiter – auch am Stammsitz

Insbesondere die stark steigende Nachfrage nach Fahrradausrüstung führt auch zu mehr Beschäftigung am Stammsitz des Unternehmens. „In der Produktion in Tettnang bauen wir derzeit deutlich Mitarbeiter auf“, sagte von Dewitz. Vaude stellt hier in einer Manufaktur etwa Radtaschen her, hat dort aber auch seinen immer wichtiger werdenden Reparatur-Bereich angesiedelt. Zum Jahresende beschäftigte Vaude weltweit „über 500 Mitarbeiter, Tendenz weiter steigend“, sagte von Dewitz.

Umbau des Unternehmen Richtung Nachhaltigkeit läuft

Beim Umbau der Produktpalette in Richtung Nachhaltigkeit sei man 2020 weiter gekommen. „Wir sind im Plan“, sagte von Dewitz. Vaude hat das Ziel, 90 Prozent seiner Produkte bis 2024 überwiegend auf Basis biobasierter oder recycelter Materialien herzustellen. „Rund die Hälfte unseres Sortiments erfüllt die Vorgabe schon“, sagte von Dewitz.