Der Schramberger Leiterplattenspezialist Schweizer Electronic startet mit deutlichem Rückenwind ins neue Jahr. Das börsennotierte Unternehmen aus Schramberg hat zum Jahresende 2021 einen Rekord beim Auftragseingang eingefahren.

Rekord bei Neuaufträgen geben Zuversicht

Mit Neuaufträgen von gut 175 Millionen Euro im letzten Quartal habe man den Auftragseingang gegenüber dem Vorjahreszeitraum verdoppelt, teilte das Unternehmen mit. Die Reichweite der Neuaufträge erstreckt sich damit nach Angaben einer Schweizer-Sprecherin bis ins Jahr 2023.

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Maßgeblichen Einfluss auf den Auftragsboom hatte nach Unternehmensangaben eine neue Technologie, die es erlaubt, den Einsatz von Halbleitern in Hybridfahrzeugen zu senken und gleichzeitig deren Leistung zu erhöhen. Dies sei ein „entscheidender Wettbewerbsvorteil“, so das Unternehmen.

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Neues Schweizer-Werk in Jintan in China. Bislang hat der Mittelständler rund 100 Millionen Euro in den Standtort investiert. Jetzt soll ein Investor frisches Kapital bringen. | Bild: schweizer

Wichtiger noch dürfte indes sein, dass es Schweizer nach monatelangen Verhandlungen gelungen ist, einen Investor für seine in Schieflage geratene Tochtergesellschaft in China zu finden. Diese wird dem Unternehmen 2021 zum dritten Mal in Folge rote Zahlen einbrocken. Nun steigt eine Firmentochter des chinesischen Schweizer-Hauptaktionärs Wus mit insgesamt 10,5 Millionen Euro ein bei den Schwarzwäldern in China ein.

Schweizer nicht mehr Allein-Eigner seiner Firmentochter in China

Schweizer trennt sich im Gegenzug von 12,8 Prozent seiner China-Aktivitäten. Ende Januar muss sich Wus allerdings für das Geschäft noch die Erlaubnis seiner Aktionäre abholen. Darüber hinaus seien „Diskussionen mit einem weiteren Investor im Gange“, so das Unternehmen.

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Nicolas Schweizer, Vorstandschef Schweizer Electronic AG aus Schramberg, trimmt das Unternehmen auf Internationalisierung und setzt dabei voll auf China. | Bild: Schweizer AG

2017 hatte sich Schweizer entschieden, ein eigenes Leiterplattenproduktionswerk in China zu errichten und dafür rund 100 Millionen Euro investiert. Der Eröffnung fiel Mitte 2020 in den Beginn der Corona-Krise. Die Folge waren monatelange Verzögerungen, die sich massiv auf die Eigenkapitalausstattung von Schweizer auswirkte. Als Ausweg blieb, einen Investor mit an Bord zu holen und sich so frisches Geld zu besorgen.

Schramberger Leiterplattenbauer gehört zum Teil chinesischer Wus-Gruppe

Schweizer ist einer der letzten großen Leiterplattenhersteller in Deutschland und das einzige Unternehmen in dem Segment mit deutschen und chinesischen Ankeraktionären. Knapp 30 Prozent am Unternehmen gehört der chinesischen Unternehmensgruppe Wus.