Es sieht nicht gut aus für den Schramberger Leiterplattenspezialisten Schweizer Electronic: Zum dritten Mal in Folge vermeldet das börsenorientierte Unternehmen rote Zahlen. Nach Unternehmensangaben beläuft sich der Verlust für das abgelaufene Geschäftsjahr 2021 unter dem Strich auf 26,2 Millionen Euro. Zum Vergleich: Im Vorjahr betrug er knapp 18 Millionen Euro.

Das Unternehmen kämpft dabei besonders mit einer Fabrik zur Produktion besonders hochwertiger Leiterplatten in China, für die das Schwarzwälder Traditionsunternehmen den Rekordbetrag von rund 100 Millionen Euro investiert hatte.

Corona-Krise und Produktionsstandort in China

Das Problem dabei: Die Eröffnung des Standorts fiel Mitte 2020 genau in den Beginn der Corona-Krise. Die Folge waren monatelange Verzögerungen, steigende Kosten und Auslastungsprobleme, die sich massiv auf die Eigenkapitalausstattung von Schweizer auswirkten und das Unternehmen in Schwierigkeiten brachte.

Profitabel ist dagegen die Produktion am Hauptstandort von Schweizer in Schramberg. Hier verzeichnete das Unternehmen nach eigenen Angaben einen operativen Gewinn (Ebit) in Höhe von zwei Millionen Euro. Der Umsatz am Stammsitz betrug demnach 90,6 Millionen Euro. Das ist der größte Teil des vorläufigen Gesamtumsatzes im Unternehmen von 122,7 Millionen Euro. Dieser stieg 2021 um rund ein Viertel an.

Hohe Unsicherheiten

Angesichts der geopolitischen Lage, insbesondere wegen des Ukraine-Kriegs und angesichts der verschärften Pandemie-Maßnahmen in China, rechnet Schweizer mit „hohen Unsicherheiten“, was das aktuelle Jahr betrifft. Zwar geht der Leiterplattenspezialist im laufenden Jahr einerseits von einem Umsatzwachstum von zehn bis 20 Prozent aus. Dass unter dem Strich aber ein Gewinn anfallen wird, ist unwahrscheinlich.

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Man rechne mit einer operativen Umsatzrendite „zwischen Minus vier und plus einem Prozent“, teilte Schweizer mit. Um die Kosten in den Griff zu bekommen, setzt Schweizer auf ein ganzes „Maßnahmenbündel“, wie eine Unternehmenssprecherin dem SÜDKURIER sagte. Konkret heißt das: „Material und Energie einsparen, wo es geht.“ Ende des Jahres 2021 beschäftigte der Konzern in China etwa 500 Menschen, an seinem Sitz in Schramberg 580 Mitarbeiter.