Der Impfstoff- und Arzneimittel-Hersteller Takeda investiert weiter in seinen Standort am Rand von Singen. Mehr als 70 Einzelprojekte sind nach Angaben des Unternehmens auf dem Werksgelände initiiert. Dazu zählen auch drei große Bauprojekte, wie etwa ein Biomassekraftwerk, ein Kühlhaus mit Hochregallager sowie ein Neubau für die Werksfeuerwehr. Nach Angaben von Stefan Kleinmann, Leiter des Kapitalprojekt-Managements, würden rund 227 Millionen Euro investiert.

Die hohen Ausgaben sind auch eine Folge des erst im Juli eröffneten Neubaus zur Produktion des Impfstoffes gegen das Dengue-Fieber. Mit der Anlage kann die Produktion in den nächsten Jahren schrittweise deutlich erhöht und so der Impfstoff von Singen aus in die ganze Welt exportiert werden.

Tiefgekühltes Hochregallager

Zur Lagerung des Serums würden nun auf zwei Etagen des Produktionsgebäudes bis zu 200 Spezial-Kühlschränke mit Temperaturen bis minus 80 Grad Celsius eingerichtet, berichtet das Unternehmen. Für die Lagerung der Halb- und Fertigprodukte würde zudem ein Hochregallager mit Temperaturen von bis zu minus 20 Grad sowie 2 bis 8 Grad geschaffen.

Die Bauzäune seien schon gestellt und die Erd- und Bauarbeiten für beide Gewerke hätten bereits begonnen, sagt Kleinmann. Das Kältelager soll bis Juli 2024 und das Hochregallager mit Logistiktrasse bis März 2025 fertiggestellt werden.

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Mit den Ausbauten gehe zudem eine Automatisierung und Digitalisierung einher. Anstelle von Regalbediengeräten würden beispielsweise in den Hochregallagern selbstfahrende Shuttles eingesetzt, die bei Bedarf über Heber in unterschiedliche Regalebenen gelangen könnten. Zudem werde die Server-Infrastruktur modernisiert. Bis zum Frühjahr 2025 soll auch eine automatische visuelle Inspektionsmaschine angeschafft sein.

Recyclingholz zur Energiegewinnung

Einen Neubau erhalte zudem die Werksfeuerwehr. Neben einer Fahrzeughalle würden Sozial- und Schulungsräume, eine Werkstatt, eine Schlauchwaschanlage und Atemmaskenreinigung geschaffen. Der Umzug sei für Oktober 2024 vorgesehen.

Der Takeda-Standort in Singen.
Der Takeda-Standort in Singen. | Bild: Takeda Pharma Vertrieb GmbH & Co. KG

Ein wichtiger Baustein beim Ausbau des Standortes Singen ist zudem das jüngst errichtete Biomassekraftwerk, das Ende 2024 in Betrieb genommen werden und die bisherige CO2-Emissionen am Produktionsstandort reduzieren helfen soll. Dazu werde das heute noch verwendete Gas künftig durch Recyclingholz ersetzt, heißt es. Um ausreichend Energie für die Kältelager und andere Anlagen erzeugen zu können, seien pro Tag rund 40 Tonnen Altholz von Nöten.

Zukunftssicherung in Singen

Der Strombedarf des Werkes werde schon jetzt mittels Photovoltaikanlagen selbst produziert, teilt das Unternehmen mit. Der restliche Strom werde aus regenerativen Quellen bezogen.

Die Investitionen und Modernisierung und die damit verbundenen neuen Aufgabenfelder dienten der Zukunftssicherung des Standortes in Singen, bekräftigt Verena Lippert, Leiterin des Personalwesens. Takeda wolle ein attraktiver Arbeitgeber für hochqualifizierte Fachkräfte und Akademiker in der Region sein, sagt sie.