Zu den Aussichtsfelsen im Donautal führte die letzte Wandertour der SÜDKURIER-Sommer-Aktion mit dem Schwäbischen Albverein Meßkirch und Donaubergland. Redaktionsleiter Gregor Moser begrüßte die Teilnehmer am Treffpunkt vor der Stadthalle in Meßkirch. Er dankte dem Schwäbischen Albverein Meßkirch für die gute Zusammenarbeit bei dieser Aktion.
In Fahrgemeinschaften ging es zum Parkplatz oberhalb des Schützenhauses an der Straße zwischen Lengenfeld und Leibertingen. Dort warteten weitere Mitwanderer. Gerhard Teuscher zählte später 82 Teilnehmer – eine stolze Zahl. „Jetzt haben wir so die Sonne gelobt“, bedauerte Wanderführer Gerhard Teyke, als leichter Nieselregen die Wandergruppe am Treffpunkt empfing. Da hieß es gleich die Regenjacke an und Schirme auspacken.
„Dann wollen wir wieder frischen Mutes der Arbeit aus dem Wege gehen“, zitierte ein Wanderer, als sich die Gruppe in Bewegung setzte. Es ging über den Bäumlerhof nach Lengenfeld. Wanderführer Gerhard Teyke wartete auf der Tour wieder mit vielen interessanten Erläuterungen zur Geschichte der Orte und Sehenswürdigkeiten an der Strecke auf. Hermann Hafner aus Leibertingen ergänzte, dass die durch den Großherzog von Baden 1874/75 gebaute Straße von Rohrdorf nach Hartheim durch Lengenfeld führte. Im Weiler Lengenfeld existierte bis etwa zum Jahr 1700 eine Glashütte. „Für die Herstellung von 100 Kilogramm Glas wurden 100 Kubikmeter Holz benötigt. Der starke Holzverbrauch prägte die Gegend“, erklärte Teyke.
In Lengenfeld besuchten die Wanderer die 1724 im Zopfstil erbaute St.-Ottilien-Kapelle. Das Altarbild zeigt die Schutzmantelmadonna und zu ihren Füßen die Bürger in der damaligen Tracht, informierte der Lengenfelder Stefan Frei. Der Altarstein der Kapelle entstammt der im Jahr 1777 abgebrochenen St.-Nikolaus-Kapelle aus dem nahen, mittlerweile abgegangenen Dorf Oberstetten. Am Ortsausgang ging es hinauf zum ersten Aussichtspunkt, dem Bischofsfelsen (790 Meter), der – mittlerweile bei Sonnenschein – eine erste Aussicht übers Donautal, die Ruine Schloss Hausen und Schloss Werenwag ermöglichte. Werenwag entstand um 1100 und kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. „Herrlich, so ein schönes Plätzle“, rief Otto Götz aus Pfullendorf beim Anblick spontan aus.
Der Höhenweg führte weiter zum nächsten Aussichtspunkt, dem Hohlen Felsen (770 Meter), ein beliebter Treffpunkt für Verliebte und romantische Stunden, wie Teyke erklärte. Auf dem Hohlen Felsen steht ein großes weißes Steinkreuz. Von dort erwartete die Wanderer der Blick zur Burgruine Lengenfeld und wunderbare Ausblicke ins Tal. Die Hochflächen der Alb wurden erst im dritten Jahrtausend vor Christus besiedelt. Höhlen wurden als Schutzorte ausgebaut, die bei Gefahr aufgesucht wurden.
Teyke berichtete weiter über den Burgenbau im Donautal, der ab 100 nach Christus begann. 70 Burgenreste sind nachweisbar. „Heute Morgen hätte ich noch nicht daran gedacht, dass ich so einen schönen Tag erlebe“, sagte Elke Stefan aus Boll begeistert. Sie hatte sich ganz spontan entschlossen, an der Wandertour teilzunehmen. Auf dem Bandfelsen öffnete sich der Blick auf Irndorf. „Gibt es die SÜDKURIER-Sommer-Aktion auch im nächsten Jahr?“ fragten zahlreiche Wanderer nach, als die große Gruppe wieder am Ausgangspunkt zum gemütlichen Abschluss ankam. Mittwochs wäre das ideal, hieß es. Es gäbe auf der neuen Rad- und Wanderkarte der Region noch ausreichend Touren für eine Fortsetzung, betonte Gerhard Teyke. Wenn das nicht Grund genug ist, 2012 wieder wandern zu gehen?