Stürmische Zeiten im Süden des Landes: Erst fegt Sturmtief Petra über die Dächer, sechs Tage später dann Sabine, die mit ungewohnter Ausdauer den Alltag verwirbelt. Kinder dürfen plötzlich die Schule schwänzen. Züge bleiben in den Depots. Auf den Straßen winken entnervte Arbeitnehmer nach Taxis oder Mitfahrgelegenheiten.
Das Land rückt zusammen
Man kommt sich ungewollt näher, es wird improvisiert. Das Land rückt zusammen, am Ende wird alles gut. Und wir erleben verständige Chefs mit Sturmfrisur. Wer später zur Arbeit kommt, hat das Leben noch lange nicht versäumt.
Ein Naturereignis dieser Wucht zeigt: Der mühsam gebaute Tagesplan ist auch nur ein lausiges Kartenhaus, das Sabine umpustet. Auch Orkane haben eine Botschaft.
Hut ab vor der Arbeit von Ehrenamtlichen
Über allen stehen die Rettungsdienste. Polizei und Feuerwehr hatten alle Hände voll zu tun, um Straßen zu sperren und Bäume aus dem Weg zu räumen. Das engmaschige Netz der Wehren bewährt sich aufs Neue, ebenso die schrittweise Aufrüstung der Feuerwehr zur Vielzweck-Waffe. Beim Feuer bringt sie Wasser, beim Hochwasser leitet sie es um.
Und die wilde Sabine bekämpft sie mit den klassischen Mitteln der Waldwirtschaft – mit Säge und Räumgerät. Für ihre Arbeit lassen die Mitglieder der Wehren den Griffel oder Spaten fallen und rennen zum Feuerwehrgerätehaus. Ohne Zögern und ohne das Handy zu konsultieren. Bleibt nur eines zu sagen: Hut ab!