Mit der millionenteuren, umstrittenen Image-Kampagne „The Länd“ wirbt das Land Baden-Württemberg seit knapp vier Jahren um Fachkräfte. Nun sieht sich das einstige Ländle sogar als schwäbisch-badische Raumfahrtnation – als „THE aerospace LÄND“, wie das Staatsministerium am Dienstag in Stuttgart mitteilte.

Schon seit zwei Jahren würden die Aktivitäten für einen starken Luft- und Raumfahrtstandort Baden-Württemberg gebündelt, erklärte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) nach einer Sitzung des Ministerrats.

Diese Schlüsselbranche sei ein Technologieschrittmacher. „Weltraumgestützte Infrastrukturen“ wie Navigation, Kommunikation und Erdbeobachtung seien „für ein sicheres und souveränes Europa unerlässlich“, betonte Kretschmann und fügte hinzu: „Wachsende geopolitische Spannungen und die Neuorientierung von langjährigen Verbündeten zwingen uns, hier noch kraftvoller voranzugehen.“

„Jedes intelligente Leben ist willkommen“

Dem englisch-verballhornten „Länd“ entkommt man kaum mehr im Land Baden-Württemberg: Im Dezember 2024 hatte das Staatsministerium mitgeteilte, dass man nun „Popländ“ sei – und für eine Stärkung der Popkultur in Baden-Württemberg im Doppelhaushalt 2025/2026 eine Million Euro eingeplant.

Kurz zuvor hatte das Verkehrsministerium mitgeteilt, dass Baden-Württemberg sich zu einem „Radländ“ entwickelt habe – Fazit einer Fahrrad-Initiative „Stadtradeln“. Und die Landesausstellung „The hidden Länd – Wir im ersten Jahrtausend“ zeigte in Stuttgart bis Januar 2025 Einblicke in Lebensweisen und Glaubenswelten der Menschen in den ersten Jahrhunderten im Südwesten.

Nun geht es von der Vergangenheit in die Zukunft – den Weltraum. Auf der The-Länd-Homepage der Landesregierung heißt es: „Beame dich dorthin, wo die Job-Aussichten nicht von dieser Welt sind.“ Außerdem steht da: „Für alle, die wissen wollen, wohin die Zukunft führt. Jedes intelligente Leben ist willkommen.“ (KNA)