Konstanz – Die Kommunalwahlen rücken näher, inzwischen lichtet sich der Nebel über der Kandidatensuche, die dieses Mal aus mancherlei Gründen schwieriger verlief. Am 28. März war Bewerbungsschluss, inzwischen haben die meisten Wahlausschüsse in den Gemeinden und Landratsämtern getagt, damit stehen die meisten Listen der Kandidaten für die künftigen Ortschafts- Gemeinde-, Stadt- und Kreisräte fest. Im Folgenden eine Einschätzung für die Region:

Kandidatensuche wird zunehmend schwerer

Nach einer zumeist schleppenden Kandidatensuche haben die Parteien und Wählervereinigungen auch in der Region noch eine stattliche Anzahl an Bewerbern zusammenbekommen. Dabei haben die etablierten Parteien – CDU, SPD, Freie Wähler, Grüne und FDP – nahezu flächendeckend Listen aufgestellt. Vor allem in größeren Gemeinden wie Konstanz, Friedrichshafen, Villingen-Schwenningen fiel das offenbar leichter als in den kleineren. Beispiel Blumberg: In der Schwarzwald-Gemeinde (10 000 Einwohner) treten CDU, SPD, FDP und Freie Liste an, hinzu kommt ein parteiloser Stadtrat. Wie in vielen anderen Kommunen dieser Größe ist es dabei nicht gelungen, die Listen auszuschöpfen. Für die 26 zur Verfügung stehenden Sitze im Blumberger Gemeinderat hat die Freie Liste mit 22 Kandidaten noch die meisten Bewerber, die SPD mit zehn am wenigsten.

Auch beim Frauenanteil findet sich, wie in den Vorjahren, ein Stadt-Land-Gefälle, wobei Quotengleichheit nur in den seltensten Fällen erreicht wird. In Konstanz etwa kandidieren für die CDU mehr als ein Drittel Frauen für den Gemeinderat. In einer Gemeinde wie Blumberg liegt der Anteil in dieser Partei deutlich niedriger. Selten findet sich bei der CDU auch eine Frau an der Spitze der Kandidatenliste. Mit Christine Trenkle gelang dies beispielsweis den Christdemokraten in Furtwangen.

Viele Gemeinden ohne AfD-Kandidat

Die Alternative für Deutschland (AfD) schaffte bei der Kommunalwahl vor fünf Jahren bei einem landesweiten Ergebnis von 1,5 Prozent den Sprung nur in einzelne Rathäuser. Auf den Listen für die Gemeinden in der Region stehen nur wenige AfD-Kandidaten. Dabei ragt vor allem Villingen-Schwenningen heraus. Hier finden sich 14 Kandidaten für den Gemeinderat. Allerdings treten die anderen Parteien deutlich stärker auf. So füllen CDU, Freie Wähler, SPD, Grüne und FDP mit jeweils 40 Kandidaten ihre Listen; auch die rechtsgerichtete Deutsche Liga für Heimat und Volk (DLHV) tritt mit 40 Bewerbern an.

In zahlreichen Gemeinden der Region findet sich keine AfD-Liste. So in Donaueschingen, Singen, Stockach, Bad Säckingen, Markdorf, Pfullendorf, Meßkirch, Sigmaringen, Friedrichshafen, Überlingen, Konstanz, Waldshut-Tiengen – aber auch in kleineren Kommunen wie Immendingen, Geisingen und Löffingen. Dagegen treten jeweils drei AfD-Kandidaten in Laufenburg und Murg am Hochrhein an.

Anders sieht das bei den Kreislisten aus. Der AfD gelang es, Kandidaten für die regionalen Kreistage zu finden. Für einen Kreistagssitz in Sigmaringen bewirbt sich aber jeweils nur ein Kandidat für jeden Wahlbezirk. In Waldshut tritt die AfD erstmals für den Kreistag an. In sechs von sieben Wahlbezirken fanden sich Bewerber. Für 48 Plätze kandidieren elf für die AfD, damit gelingt es der Partei allerdings nur, die Liste zu einem Viertel zu füllen.

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Wie sich Parteien in der Region auf die Kommunalwahl einstellen: http://www.sk.de/10068722