Eigentlich wollten die Sicherheitskräfte das Flugzeug des 70-jährigen Deutschen, der vor einer Woche in den Bodensee stürzte, am Donnerstag vom Grund des Bodensees, bergen. Die Unfallstelle befindet sich rund einen Kilometer vom Ufer des schweizerischen Rohrschachs entfernt. Viele Komplikationen machten den Experten aber einen Strich durch die Rechnung.

60 Fachkräfte seit Donnerstagmorgen im Einsatz

Über 60 Polizisten, Rettungskräfte, Mitarbeiter des Umweltschutzes und der Bundesanwaltschaft, Spezialisten der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) sowie Polizeitaucher aus den Kantonen St. Gallen, Waadt und Genf waren seit Donnerstagmorgen, 9 Uhr, im Einsatz, um die Maschine zu bergen.

Ein Rettungsboot macht sich am Hafen in Staad in den frühen Morgenstunden auf den Weg zur Unfallstelle.
Ein Rettungsboot macht sich am Hafen in Staad in den frühen Morgenstunden auf den Weg zur Unfallstelle. | Bild: Raphael Rohner

Beim ersten Versuch am Donnerstagmittag hatte sich ein Seil eines Krans, das den Flieger anheben sollte, mit dem Seil einer Boje verhakt, die die Absturzstelle markierte. Kurze Zeit später versuchten es die Kräfte ein weiteres Mal. Doch nach und nach wurden die Lichtverhältnisse zum Problem. Polizeisprecher Hanspeter Krüsi sagte am Abend: „Der heutige Bergungseinsatz stellte sowohl technisch als auch taucherisch eine große Herausforderung dar.“ Es ginge um Menschenleben. Die Taucher müssten genug sehen. In der Dunkelheit sei es zu gefährlich. Deshalb haben man entschlossen für heute abzubrechen.

Der Rettungsdienst ist vor Ort, um bei einem Taucherunfall eingreifen zu können.
Der Rettungsdienst ist vor Ort, um bei einem Taucherunfall eingreifen zu können. | Bild: Raphael Rohner

Die Taucher konnten zwar laut Polizei auf die erforderliche Tiefe von 84 Meter vordringen, „die Gurte konnten jedoch nicht befestigt und die Bergung nicht abgeschlossen werden“, so Krüsi.

Wann die Aktion fortgesetzt wird, ist noch nicht klar. Fest steht: Am Freitag werden die Experten jedenfalls nicht wieder auf Tauchstation gehen. „Die heute gewonnenen Erfahrungen aller involvierten Partnerorganisationen werden jetzt ausgewertet und ein erneuter Bergungsversuch beurteilt“, sagt Hanspeter Krüsi. Es gebe noch eine andere Möglichkeit das Flugzeug zu bergen. Diese Alternative werde man jetzt im Expertenkreis besprechen. Welchen Plan er konkret meint, wollte er nicht öffentlich mitteilen.

Die Rettungskräfte machen sich für die Bergung am Donnerstag bereit.
Die Rettungskräfte machen sich für die Bergung am Donnerstag bereit. | Bild: Raphael Rohner

Grund des Einsatzes ist der Absturz eines in der Schweiz lebenden 70-jährigen Deutschen, der mit seiner zweimotorigen Piper PA34-200PA34-T bei dichtem Nebel im Bodensee landete.

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Er war laut Polizei allein an Bord, konnte das sinkende Flugzeug verlassen und sich an einem schwimmenden Rad seiner Maschine festhalten. Er wurde später von einem Berufsfischer und Feuerwehrleuten unterkühlt, aber unverletzt aus dem Wasser gerettet und an Land gebracht.