Nach dramatischen Tagen hat der Dauerregen in Baden-Württemberg und Bayern nachgelassen. Noch immer sind weite Gebiete überschwemmt, aber die Aufräumarbeiten haben begonnen. Dabei wird auch das Ausmaß der Zerstörung deutlich. Dämme werden nach wie vor überwacht, Menschen räumen ihre zerstörten Häuser aus, Landwirte beklagen Verluste bei den diesjährigen Ernten. 

In Schlechtbach steht am Dienstag eine Frau vor ihrer Wohnung. Zwischen zerstörtem Hausrat und anderen Möbeln versucht sie alles zu ...
In Schlechtbach steht am Dienstag eine Frau vor ihrer Wohnung. Zwischen zerstörtem Hausrat und anderen Möbeln versucht sie alles zu retten, was vom Wasser beschädigt wurde. | Bild: Marijan Murat/dpa

Mit einem Pegel von 4,90 Metern stand der Bodensee in dieser Woche so hoch wie seit acht Jahren nicht mehr. Daher warnte zuletzt auch die DLRG vor unsichtbaren Gefahren im Wasser für Schwimmer. Die Strömung sei stärker, als man es sehen könne, und werde oft unterschätzt, erklärte Michael Bremer, Vorsitzender der DLRG Konstanz. Alle aktuellen Neuigkeiten zum Thema Hochwasser in der Region lesen Sie in unserem News-Ticker.

Doch es gab nicht nur Bilder der Zerstörung durch das Extremwetter, sondern auch ein Naturschauspiel. Zumindest in der Schweiz, denn die starken Regenfälle bescherten dem Rheinfall außergewöhnliche Wassermassen. Ganze 868 Kubikmeter pro Sekunde stürzten den Rheinfall hinunter, also 868.000 Liter. Das Monatsmittel für Juni liegt laut Angaben des Schweizer Bundesamtes für Umwelt bei knapp 600 Kubikmetern pro Sekunde.

Das Hochwasser in der Region wirkt sich auch auf den Rheinfall aus.
Das Hochwasser in der Region wirkt sich auch auf den Rheinfall aus. | Bild: Morenz, Sabrina

Klinikum Friedrichshafen: Schwester der verstorbenen Oberärztin erstattet Anzeige gegen Chefarzt

Der Tod einer Oberärztin des Klinikums Friedrichshafen schlug hohe Wellen in der Region. Bis heute gibt es in dem Fall viele offene Fragen, und immer noch stehen schwerwiegende Vorwürfe gegen das Klinikum im Raum.

Der Haupteingang des Klinikums Friedrichshafen. Links die Drehtür, rechts die Blumen, die an die verstorbene Oberärztin erinnern.
Der Haupteingang des Klinikums Friedrichshafen. Links die Drehtür, rechts die Blumen, die an die verstorbene Oberärztin erinnern. | Bild: Stefan Hilser

In den Fokus der Aufmerksamkeit rückte in dieser Woche erneut der Vorgesetzte der verstorbenen Oberärztin: Ihre Zwillingsschwester erstattete Strafanzeige wegen Körperverletzung, Nötigung, Verleumdung und übler Nachrede gegen den Chefarzt.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt bereits seit Anfang März. Dabei ging es zunächst um den Verdacht des Abrechnungsbetrugs. Gegen fünf weitere Ärztinnen und Ärzte des Klinikums wird aktuell zudem wegen des Verdachts ärztlicher Fehlbehandlungen ermittelt. Seit Anfang des Jahres läuft im Klinikum selbst ein Compliance-Verfahren zur Aufarbeitung und Aufklärung der Vorwürfe.

Im Schwarzwald vermisst, tot im Rhein gefunden: Der rätselhafte Fall Mahdi Bin Nasr

Knapp vier Monate lang galt er als vermisst, dann entdeckten Taucher Teile seine Leiche. Mahdi Bin Nasr, der in Deutschland einen anderen Namen angenommen hatte, wurde getötet. Zuletzt lebte der 38-jährige Tunesier in der Gemeinde Rickenbach, einem Luftkurort im Hotzenwald. Anfang Januar hatte die Polizei im Rahmen einer großen Aktion in Rickenbach nach Bin Nasr gesucht. Ohne Erfolg.

Dieses Bild veröffentlichte die Polizei von dem Mann aus Rickenbach.
Dieses Bild veröffentlichte die Polizei von dem Mann aus Rickenbach. | Bild: Polizeipräsidium Freiburg

Seine sterblichen Überreste fanden Taucher in Breisach im Rhein. Zwischen den Orten liegen Luftlinie knapp 70 Kilometer und weit mehr als eine Stunde Fahrtzeit. Kurz nachdem die Ermittler mit dem Fall an die Öffentlichkeit gegangen waren, stellte sich ein 58-jähriger Mann. Was er mit Bin Nasr zu tun hatte und wo der Tunesier starb, dazu äußern sich die Behörden nicht. Die Schwester des Getöteten drängt auf eine Aufklärung – und darauf, dass die Leiche ihres Bruders schnellstmöglich nach Tunesien überführt wird.

Waldrappe im Babyglück: Erstmals wird Nachwuchs in der Felsnische geboren

Die Überlinger Waldrappe haben erstmals Junge unter ursprünglichen Bedingungen bekommen. Das Waldrapp-Team sei glücklich, dass sich die Mühe des Wiederansiedlungs-Projekts gelohnt habe, wie Mitarbeiterin Anne-Gabriela Schmalstieg berichtete. Wie viele Küken geschlüpft seien, könne man noch nicht sagen – die Vogelschützer haben keinen guten Einblick in die etwa 20 Meter hohen Nester.

Die Waldrappe in der Nische am Katharinenfels im April 2024 – nun haben die Vögel Nachwuchs bekommen (Archivbild).
Die Waldrappe in der Nische am Katharinenfels im April 2024 – nun haben die Vögel Nachwuchs bekommen (Archivbild). | Bild: Leserreporter Harald Böttger

Dass die Urzeitvögel überhaupt Nachwuchs bekommen hatten, konnte das Waldrapp-Team anhand verstärkter Bewegungsmuster der Eltern im Nest feststellen. Über GPS-Sender lassen sich die Vögel orten. „Einer der Partner hat Futter für die Jungen gesucht, der andere ist bei den Küken geblieben“, so Anne-Gabriela Schmalstieg. Ende kommender Woche wissen die Vogelschützer vermutlich mehr. Denn dann seien die Sprösslinge groß genug, dass man sie auch vom Boden aus erkennen könne.

Am Sonntag ist Kommunalwahl: Alle Infos zu Baden-Württemberg und der Region

Am 9. Juli wird gewählt in Baden-Württemberg, und damit auch in der Region zwischen Bodensee, Schwarzwald und Hochrhein. Die Wahllokale öffnen am Sonntagmorgen um 8 Uhr ihre Türen.

Bis 18 Uhr können die Berechtigten dann ihre Stimmen abgeben. Aber was wird überhaupt gewählt? Wo sind die Wahllokale und wann sind sie geöffnet? Wie und wo wird die Briefwahl beantragt? Welche Kandidaten und Kandidatinnen gibt es? Antworten auf alle diese Fragen und weitere Informationen zur Wahl finden Sie hier.

Zudem wählen in diesen Tagen 360 Millionen Bürger die Abgeordneten des Europa-Parlaments. Am Sonntag gehen auch die Deutschen in die Wahllokale. Die aktuellen Entwicklungen zur Europa-Wahl lesen Sie in unserem Newsticker.