Für Meteorologen und Klimawissenschaftler ist die Grafik oben ein Alarmsignal. Sie zeigt die durchschnittliche Temperatur in Deutschland im Januar 2023 – verglichen mit zwei sogenannten Referenzperioden. Sie zeigen jeweils den Mittelwert aus 30 Jahren.
Je dunkler das rot, desto höher die Temperatur. Wir sehen: Der Januar war deutlich wärmer als er in der Vergangenheit meistens war. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) führt ihn unter den zehn wärmsten Januarmonaten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
Die Temperatur
Was bundesweit klar ersichtlich ist, schlägt sich auch in der Region nieder. Alle acht Wetterstationen zwischen Bodensee, Hochrhein und Schwarzwald haben Temperaturen gemessen, die deutlich über den Vergleichswerten liegen.
Deutschlandweit hat der DWD eine Abweichung von bis zu vier Grad Celsius gemessen. Die Region bleibt darunter, aber nicht viel. Vor allem Friedrichshafen und Pfullendorf stechen hervor. Ausschlaggebend dafür waren die teils frühlingshaften Temperaturen zu Jahresbeginn.
Viele Frosttage trotz milder Temperatur
Dabei gab es gegen Ende des Monats sehr wohl winterliche Temperaturen, teils weit unter Null. 21 Frosttage hat der DWD etwa in Villingen-Schwenningen gezählt. Frosttage sind Tage, an denen die Temperatur unter Null fällt. Das Problem ist nur: Es waren in der Vergangenheit noch viel mehr.
Kennwerte wie Frost-, Sommer- und Hitzetage dienen dazu, die Entwicklung der Temperatur greifbarer zu machen. Per Klick können Sie die Grafik ausklappen. So warm, dass es einen Sommertag in der Region gegeben hätte, war der Januar noch nicht — wenngleich 19 Grad am Neujahrstag nicht weit entfernt waren.
Der Niederschlag
Der Januar war aber nicht nur zu warm, er war auch sehr trocken — jedenfalls diesseits des Schwarzwaldes, wo im Laufe des Monats nicht so viel Schnee gefallen ist. Im Norden und Nordwesten der Republik gab es bedeutend mehr Niederschlag als im Südwesten und in Bayern.
Die Region liegt ebenfalls unter der Norm. Vor allem am Bodensee kam wenig vom Himmel.