Großeinsätze bedeuten für Polizeikräfte oft weite Anfahrtswege, lange Arbeitszeiten und schwierige Gegebenheiten vor Ort. Je nach Einsatzlage stoßen dabei selbst die erfahrensten Beamten oft an ihre physischen Grenzen. Dann kommt ein kleiner, aber entscheidender Baustein zum Einsatz: Die beiden Einsatzküchen der Bereitschaftspolizeidirektionen Bruchsal und Göppingen, mit denen mehrere hundert Menschen verpflegt werden können.

Mit Beginn der Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz Mitte Juli hat das baden-württembergische Polizeipräsidium Einsatz beide Einsatzküchen in die besonders betroffenen Orte Bad Neuenahr-Ahrweiler sowie Altenahr verlegt. Ihr Auftrag war die tägliche Versorgung der Einsatzkräfte, aber auch aller anderen bedürftigen Menschen, mit warmem Essen.
400 Essenportionen pro Tag
So konnten passionierte Köche unter den Polizisten teilweise bis zu 400 Portionen am Tag ausgeben. „Wir haben in viele leuchtende Augen geschaut und sehr viel Lob und Dank erhalten“, sagt Polizeihauptmeisterin Iris Bilek von der Einsatzküche der Bereitschaftspolizeidirektion Göppingen.
Von Käsespätzle bis Gyros
In der Einsatzküche sind zwei Druckkochkessel verbaut sowie ein Bräter mit Backmuffe und eine Gaskochstelle. Wasser und Strom werden vor Ort angeschlossen. Gekocht wird fast alles – von Steaks und Bratwürsten über Käsespätzle bis hin zu Gyros.
Wer Einsatzkoch werden will, muss einen Lehrgang samt Prüfung absolvieren und sich unter anderem in den Themen Hygiene und Lebensmittelrecht unterweisen lassen. Auch ein Praktikum in einer Großküche steht auf dem Programm. Eingesetzt wurden die Küchen in der Vergangenheit unter anderem bei größeren Übungen, Castor-Transporten und dem G8-Gipfel in Heiligendamm im Jahr 2007.

Blumenstrauß für „leckeres Essen“
Unter den von der Flutkatastrophe betroffenen Menschen, die sich in Bad Neuenahr-Ahrweiler an die Beamten der Einsatzküche der Polizei Bruchsal gewandt hatten, war auch eine 72-jährige Frau, die für sich und ihren Ehemann täglich warmes Essen abholte. „Die Freude und der Dank der älteren Dame sind mit nichts zu bezahlen“, sagt Einsatzkoch Werner Amberger.
So brachte die Frau einen Blumenstrauß für die Mitarbeiter der Einsatzküchen mit. Dazu schrieb sie: „Vielen Dank, dass Sie uns immer so verwöhnt haben mit dem leckeren Essen.“