
Nach überschwemmten Straßen und vollgelaufenen Kellern, sind die Flüsse in der Region schon länger in ihren Normalzustand zurückgekehrt. Nur am Bodensee hört man immer „der ist aber voll“. Das Hochwasser hält sich im See länger. Oder hielt sich, bis jetzt. Der Bodenseepegel steht am Freitag um 10 Uhr an der Messstelle Konstanz
hoch. Der Bodenseepegel hat das erste Mal seit Anfang Juni die Hochwassergrenze von 4,8 Metern unterschritten. Noch am Donnerstag lag er im Tagesdurchschnitt darüber.
Der Pegel lag an 45 Tagen über der Hochwassergrenze. So viele Tage Hochwasser in einem Jahr gab es seit 1900 vorher erst fünfmal.
Am längsten dauerte das Hochwasser 1926 als der Pegel mehr als zwei Monate über der Hochwassergrenze lag. Auch vor genau 100 Jahren stand der Bodensee lange über 4,8 Meter.
Bodenseepegel soll weiter sinken
Die 52 Tage von damals werden dieses Jahr erst mal nicht erreicht. Laut der Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg (HVZ) soll der Pegel in den kommenden Tagen noch weiter fallen:

Demnach könnte er in zehn Tagen die 4,5 Meter erreichen. Das ist ein halber Meter niedriger als der Höchstwert dieses Jahr. Aber er ist damit immer noch einen halben Meter höher als der Durchschnittswert für diese Jahreszeit.
Diese Grafik aktualisiert sich täglich.
Mehr als ein Meter höher als 2023
Größer als die Abweichung zum Durchschnitt ist der Unterschied zum Pegelstand im Jahr 2023.
Im vergangenen Jahr stand der Pegel im Sommer unterdurchschnittlich tief. Erst Ende August stieg der Wasserstand steil nach oben und lag damit über dem Durchschnittswert. Ende des Jahres erreichte der Bodensee Rekordwerte, noch nie stand er Ende Dezember so hoch. Deshalb begann das Jahr 2024 auch mit einem im Jahresvergleich sehr hohen Pegel.
Nach Überschwemmungen: Unterseepegel sinkt
Der Obersee fließt in den Seerhein und dann in den Untersee. Auch an der Messstelle Radolfzell wurde in den vergangenen Wochen Hochwasser gemessen. Die Schweiz hatte zwischenzeitlich für den Untersee die höchste Hochwasserwarnstufe ausgesprochen. Diese Warnung wurde zurückgestuft, nachdem auch am Untersee der Pegel gefallen ist. Auch für die Messstelle Radolfzell sagt die HVZ für die nächsten Tage einen sinkenden Wasserstand voraus.