Mitte Januar erschütterte ein Tötungsdelikt den 900-Einwohner-Ort Liggersdorf, einem Teilort der Gemeinde Hohenfels im Nordosten des Kreises Konstanz. Ein 35-Jähriger soll einen 46-jährigen Mann umgebracht haben. Die beiden Kinder des Getöteten wurden schwer verletzt.
Gut vier Wochen nach der Tat kommen Details ans Licht. Eine zumindest teilweise positive Nachricht zuerst: Die beiden Kinder schweben nicht mehr in Lebensgefahr. Sie befinden sich aber weiterhin in einer Reha-Klinik in der Region und leiden weiter an den schweren körperlichen und psychischen Verletzungen.
Der Tatverdächtige ist dagegen nicht mehr in einer Klinik. Er wurde nach seinem Aufenthalt im Justizkrankenhaus Hohenasperg in einer Justizvollzugsanstalt in der Region untergebracht.
Beim Motiv tappen die Ermittler, wie der SÜDKURIER aus Polizeikreisen erfuhr, aber nach wie vor im Dunkeln. Denn der Tatverdächtige soll bislang keine Angaben zur Tat, den Umständen und den Vorwürfen gemacht haben. Er schweigt. Ermittler der Kripo glauben gemäß SÜDKURIER-Informationen, dass sich daran bis zum möglichen Prozess gegen den 35-Jährigen nichts ändern wird.

Das ist ein großes Problem. Gerade wenn sich ein Tatverdächtiger jedweder Kooperation verwehrt, haben es die Sicherheitsbeamten besonders schwer, den Fall lückenlos aufzuklären. Deshalb kann die Polizei derzeit auch keine weiteren Angaben zu Spuren am Tatort, dem Tatverdächtigen selbst und der Obduktion des Opfers machen.
Keine Angaben zum Schutz der Ermittlungen
„Insbesondere wenn es um den Tathergang und den Verlauf geht, informieren wir die Öffentlichkeit leider nicht näher“, sagt Polizeisprecher Dieter Popp. Sollten nämlich Details zur Tat bekannt und veröffentlicht werden, die nur der Tatverdächtige angeben kann – in Fachkreisen Täterwissen genannt – gefährdet das die Ermittlungen.
In diesem Fall könnte sich der Rechtsanwalt des mutmaßlichen Täters auf die Veröffentlichung berufen und auf Vorverurteilung plädieren, weil erhobene Vorwürfe aus der Ermittlungsakte bereits bekannt sind.
Klar ist: Die Tatwaffe wurde von der Polizei sichergestellt. Experten des Landeskriminalamtes nehmen sie unter die Lupe und sichern Spuren. Das ist aus Ermittlerkreisen zu hören.