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Meuselwitz wie? Diese Frage dürften sich viele Anhänger des Karlsruher SC nach der Auslosung der 1. Runde des DFB-Pokals gestellt haben. Allerdings: Der ZFC Meuselwitz ist im Pokal gar nicht so unbekannt. Der 1. FC Köln (2010) und Hertha BSC (2011) durften schon in in die Bluechip-Arena reisen - mit mehr oder weniger sicheren Erfolgen am Ende. Am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) hoffen die Thüringer nun wieder auf ein kleines Wunder. Schließlich ist der Regionalligist gegen den Zweitligisten nichts anderes als ein Unterdog.

Den man durchaus unterschätzen kann. Und das ist die große, vielleicht sogar einzige Hoffnung der Meuselwitzer. «Ich hoffe, dass sie uns vielleicht einen Tick unterschätzen und wir ein, zwei Umschalter fahren können», sagte ZFC-Trainer Georg Leopold im MDR. Im Punktspiel gegen den 1. FC Lok Leipzig (0:1) ließ er schon mal durchblicken, was er auch gegen den KSC plant: Eine Deckungsarbeit, die den Kontrahenten nervt.

ZFC-Trainer beeindruckt vom KSC

Allerdings weiß man beim Thüringen-Pokalsieger auch zu gut, dass der Zweitligist ein anderes Kaliber ist als Lok. Leopold beobachtete die Karlsruher beim 3:2-Siege gegen Preußen Münster. «Es ist schon eine andere Welt vom ganzen Umfeld und auch vom Spieltempo. Gerade die ersten 20 Minuten waren schon extrem. Da kommt etwas auf uns zu», sagte er anerkennend.

Egal, wie es ausgeht, in Meuselwitz ist man stolz, überhaupt dabeisein zu können. Kapitän René Eckardt bemerkte: «Wir sind überglücklich, dass es geklappt hat und wir jetzt die Belohnung für die letzte Saison ernten. Die wollen wir nicht irgendwie herschenken, sondern es Karlsruhe schon so schwer wie möglich machen.» Und Vereins-Präsident Hubert Wolf fügte hinzu: «Man ist auf der großen Fußball-Landkarte, zwar nur einen Tag, aber es ist etwas Großartiges für die Region, für die Fans, für die Mitglieder.»

Die garantierten Pokaleinnahmen in Höhe von 211.886 Euro tun dem Verein gut. Allerings sollen sie nicht in neues Spielermaterial investiert werden, sondern dem Gesamtverein und dem Sportareal zugutekommen.