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Der Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen ist in Baden-Württemberg nach Angaben des Statistischen Landesamts leicht zurückgegangen. Schätzungen der Statistiker zufolge wurden im vergangenen Jahr rund 61,1 Millionen Tonnen in die Luft gepustet, das sind rund 2,3 Millionen Tonnen weniger als 2023 und ein Rückgang von 3,6 Prozent, teilte das Landesamt in Fellbach mit. Um die Klimaziele des Landes erreichen zu können, dürfe das Land bis 2030 aber nur noch knapp die Hälfte der Emissionen des vergangenen Jahres ausstoßen, so die Statistiker.

Im Vorjahr war der Ausstoß mit 12,3 Prozent deutlich stärker zurückgegangen. Als Grund für die Senkung des CO2-Ausstoßes führen die Statistiker vor allem die wirtschaftliche Lage an. So sanken die Emissionen der Industrie im Vergleich zum Vorjahr um 4,8 Prozent. Das hänge im Wesentlichen mit der schwachen Konjunktur und der damit verbundenen gesunkenen Produktion zusammen, teilten die Statistiker mit.

Im Energiesektor sank der CO2-Ausstoß um rund 10 Prozent - vor allem, weil weniger Steinkohle zur Stromproduktion verbrannt wurde und zugleich mehr Strom aus erneuerbaren Energien kam, so die Statistiker.

Umwelt- und Energieministerin Thekla Walker (Grüne) forderte die Bundesregierung auf, diese Entwicklung nicht wieder abzuwürgen. «Dass Bundeswirtschaftsministerin Katharina Reiche die Abhängigkeit von Gas verlängern will, setzt ein fatales Signal gegen den Markt», sagte Walker. In Baden-Württemberg baue die Industrie inzwischen eigene Wind- und Solarparks, um ihre Standorte unabhängig mit bezahlbarer Energie versorgen zu können.