
Der Schwarzwald-Baar-Kreis hat einen unrühmlichen Rekord erreicht. Seit Beginn der Meldepflicht gab es im Landkreis noch nie so früh im Jahr so viele FSME-Infektionen wie 2025. Bereits zwölf Menschen hat die Frühsommer-Meningoenzephalitis erfasst, die von Zecken übertragen wird — so viele wie sonst nirgendwo in Baden-Württemberg.
Alle Betroffenen waren ungeimpft
Diese Häufung an Infektionen hat das hiesige Gesundheitsamt am Montag dazu veranlasst, eine Warnung herauszugeben. FSME kann Entzündungen des Gehirns und des Rückenmarks auslösen.
Auf der Baar hat das Virus bei sieben Menschen zu einer schweren Hirnhautentzündung geführt. Die betroffenen Personen waren laut Mitteilung ungeimpft.
Die ganze Region ist Risikogebiet
Der Schwarzwald-Baar-Kreis zählt wie fast ganz Baden-Württemberg zum FSME-Risikogebiet. Einzig den Stadtkreis Heilbronn hat das RKI nicht als Risikogebiet identifiziert.
Andernorts in der Region ist die Lage aber noch ruhig. Die Landkreise Konstanz und Waldshut weisen bisher zwei Infektionen aus, der Bodenseekreis noch keine. Auf der Baar hingegen ist man auf bestem Wege, den Rekord von 14 Infektionen im Jahr 2020 zu übertreffen.
Der milde Winter ist schuld
Dass es bereits jetzt schon so viele Infektionen gibt, liegt am milden vergangenen Winter. „Zecken gehen nicht mehr in die Winterpause, weil die Temperaturen einfach zu hoch sind. Jetzt sind sie im Frühjahr aktiv geworden“, sagt Ute Mackenstedt von der Universität Hohenheim in Stuttgart.
Um sich zu schützen, sollte man sich nach Aufenthalten im Grünen sorgfältig abzusuchen. Beim Spaziergang oder Wandern sollte man möglichst auf festen Wegen bleiben und hohes Gras sowie Unterholz meiden. Chemische Zeckensprays können zeitlich begrenzt schützen.
Oder man sorgt vor. Gegen FSME gibt es eine Impfung, aber keine Behandlung. Bei der Borreliose, der anderen von Zecken übertragenen Krankheit, verhält es sich umgekehrt.
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Mit Material von dpa.