Nachdem in dem kleinen Teilort Liggersdorf am vergangenen Samstagmittag ein 35-jähriger Mann einen 46-Jährigen getötet und zwei Kinder schwer verletzt haben soll, stellen sich viele Menschen in Hohenfels (Kreis Konstanz) Fragen: Läuft ein Komplize noch frei herum? Und ist er gefährlich? Die beruhigende Antwort lautet: Nein. Die Polizei ist sich nach Informationen des SÜDKURIER mittlerweile sicher, dass der 35-jährige Tatverdächtige allein gehandelt hat.

Die Ermittler kommen zu dieser Überzeugung, obwohl weder die beiden Kinder im Alter von neun und zwölf Jahren, noch der Tatverdächtige selbst, bisher vernommen werden konnten. Alle drei liegen nach wie vor auf der Intensivstation. In welchem Krankenhaus sie behandelt werden, ist nicht bekannt.

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Ein weiterer Zeuge könnte im Ermittlungsverlauf noch eine wichtige Rolle spielen. Wie der SÜDKURIER erfuhr, soll ein Mann den Vorfall unmittelbar mitbekommen haben. Ein Ermittler erzählt hinter vorgehaltener Hand, dass es der Zeuge gewesen sei, der den Notruf wählte und damit wahrscheinlich das Überleben der beiden Kinder ermöglichte.

Auch der mutmaßliche Täter wurde von den Polizisten noch am Tatort schwer verletzt aufgefunden. Wie eine mit den Vorgängen vertraute Person dem SÜDKURIER berichtet, soll er sich nach der Tat teilweise selbst schwere Verletzungen zugefügt haben.

Tatverdächtiger soll ins Justizvollzugskrankenhaus Hohenasperg verlegt werden

Was mit dem 35-Jährigen geschieht, nachdem er sich körperlich erholt hat, ist bereits beschlossene Sache. Er soll in das Justizvollzugskrankenhaus nach Hohenasperg gebracht werden – das ist zumindest aus Ermittlerkreisen zu hören.

Die Staatsanwaltschaft Konstanz gibt sich in diesem Fall auch Montag noch sehr zurückhaltend. „Gegen den 35-jährigen dringend tatverdächtigen Mann wurde Haftbefehl erlassen und auch in Vollzug gesetzt“, heißt es in der gemeinsamen Pressemitteilung. Konkreter wird man nicht und nennt dafür ermittlungstaktische Gründe.

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Die Ermittlungsgruppe „Hohenfels„ der Kriminalpolizei Rottweil arbeitet weiter mit Hochdruck, um herauszufinden, was sich am Samstag in Hohenfels genau abgespielt haben könnte.

Mit heftiger Gewalt vorgegangen

Recherchen des SÜDKURER ergeben, dass der mutmaßliche Täter mit heftigster Gewalt vorging. Auch das erfuhr der SÜDKURIER aus Ermittlerkreisen. Aus Respekt vor den Opfern und den Hinterbliebenen hat sich die Redaktion entschlossen, vorerst keine Details zum Tatablauf und zur mutmaßlichen Tatwaffe zu veröffentlichen.

In Liggersdorf hat sich am Samstag in der Mittagszeit ein Tötungsdelikt ereignet: Ein 46-Jähriger ist tot, zwei Kinder im Alter von neun ...
In Liggersdorf hat sich am Samstag in der Mittagszeit ein Tötungsdelikt ereignet: Ein 46-Jähriger ist tot, zwei Kinder im Alter von neun und zwölf Jahren sind schwer verletzt. | Bild: Becker, Georg

Unterdessen haben die Ermittler des Landeskriminalamtes in diesem Fall immer noch besonders viel zu tun. Sie sind es, die die „sehr umfangreichen Spuren“ am Tatort sichern, auswerten und anschließend – wie ein Puzzle – richtig zuordnen.

Die Polizei hofft, dass auch mit Unterstützung der Experten aus Stuttgart der Tathergang rekonstruiert und das Motiv des Täters offenkundig wird. Bislang wurde nur öffentlich, dass der Täter und das Opfer einmal eine geschäftliche Beziehung pflegten. Warum der 35-Jährige allerdings einen Mann getötet und zwei Kinder schwer verletzt haben soll, weiß bislang womöglich nur er selbst.