Die Nachricht von einer Vergewaltigung mitten in Konstanz hat die Stadt verunsichert: In der Nacht vom 3. auf den 4. Juni wurde eine Frau um 1.45 Uhr von einem Mann in Jogginghose erst bedrängt, ehe er sie zu Boden brachte und Handlungen gegen ihren Willen an ihr vornahm. Die Polizei informierte die Medien erst zehn Tage nach dem Vorfall darüber. Konnte ein Verdächtiger nun gefasst werden?
Am Dienstag, dem 4. Juni, erstattete die Frau Anzeige. Die Kriminalpolizei begann sofort mit den Ermittlungen und verfolgte eine heiße Spur, die sich jedoch als falsch erwies. Täter und Opfer kannten sich offenbar nicht. Zunächst ermittelte die Polizei gegen einen 34-Jährigen aus Konstanz und nahm ihn vorläufig fest, wie das Präsidium erklärte. Der Tatverdacht erhärtete sich jedoch nicht, sodass er wieder freikam. Seither hat die Polizei keine weiteren Tatverdächtigen ermitteln können.
Mehr Präsenz, mehr Mittel
Das Präsidium verstärkte seit dem Vorfall im Stadtgarten und weiteren Berichten über sexuelle Übergriffe am Seerhein die Polizeipräsenz in den linksrheinischen Konstanzer Stadtgebieten. Am Donnerstag wurde beim Kriminalkommissariat Konstanz eine Ermittlungsgruppe (EG) gegründet, wie das Präsidium auf Nachfrage erklärte. Die Ermittlungen zu der Tat werden weiter intensiviert, erklärte ein Sprecher dem SÜDKURIER. Der Grundpersonalstamm wird aufgestockt, Ermittler können weitere Unterstützung anfordern, sollte es notwendig sein. Wie viele Personen die EG umfasst oder wie sie heißt, kann man noch nicht sagen.
Fest steht aber: Die Polizei setzt also mehr Ressourcen ein, um die Sexualstraftat aufzuklären. Die Gründung der EG in diesem Fall überrascht nicht. Die Nachricht von der Tat hatte das Sicherheitsbedürfnis vieler Frauen in Konstanz erschüttert. Der Vorfall im Stadtgarten ist bereits das zweite Sexualdelikt in Konstanz in diesem Jahr, das im öffentlichen Raum geschah. Anfang April belästigte ein Mann eine 62-Jährige nachts an der Marktstätte massiv.